Mittelmeer 17 mit der AIDAdiva, Aschdod 22.07.13
Statt in Ägypten landen wir in Israel. Schuld ist wieder einmal die Sicherheitslage. Nach dem vollzähligen Antreten zur Passkontrolle gibt es einen heißen, sonnigen Tag auf dem Pooldeck, im Pool und auf dem Balkon.
Vom Bosporus über die Inseln und Israel
AIDAdiva 2013
In aller Frühe lassen wir uns heute vom unerbittlichen Handy-Wecker wecken. In Aschdod müssen alle Passagiere und die gesamte Crew einmal von Bord, um sich persönlich bei den israelischen Behörden vorzustellen (auch diejenigen, die das Schiff heute gar nicht verlassen wollen). Damit nicht unendliche Schlangen entstehen, hat AIDA das so organisiert, dass die Passagiere Ausflugweise aufgerufen werden und dann auch gleich zum Bus gehen. Die wenigen, die keinen Ausflug machen, kommen am Schluss.
Ab 6:45 Uhr werden die Reisepässe, die wir beim Check-In abgegeben haben, samt israelischen Landgangkarten in der AIDA Lounge ausgegeben. Damit verlassen wir dann das Schiff wie üblich und stellen uns an der Passkontrolle an. Die Schlangen sind zum Glück nicht sehr lang, da jede Menge Schalter geöffnet sind, obwohl die Pässe sehr genau kontrolliert werden und die Landgangkarten gestempelt werden. Hinter der Kontrolle kann man dann zu Shuttle-Bus oder Taxis gehen, denn es ist verboten, den Hafen zu Fuß zu begehen. Oder man macht es wie wir und geht schnurstracks aus dem Terminal wieder zum Schiff, wobei natürlich eine – diesmal kurze – Passkontrolle durch die israelischen Behörden nötig ist. Letztlich sind wir aber zu früh aufgestanden, wir sind erst gegen 8:30 Uhr dran. Dass dann drei Leute ausgerufen werden müssen, die noch einmal eine spezielle Extra-Einladung zu dieser Verpflichtung brauchen, erwähne ich gar nicht mehr.
Warum eigentlich Aschdod, geplant war ja Ägypten?: Bereits ein paar Tage vor Antritt der Reise konnten wir im AIDA-Portal nachlesen, dass aufgrund der politischen Lage Ägypten zu gefährlich ist und deshalb Israel angefahren wird. Das ist ganz in unserem Sinne, denn wir hätten uns eh geweigert, in Ägypten von Bord zu gehen und deshalb keinen Ausflug gebucht.
So ein bisschen schlechtes Gefühl haben wir in Israel auch, gab es doch immer mal einen Anschlag von palästinensischen Terroristen. Trotzdem hätten wir Jerusalem gerne gesehen, wann kommt man schon mal wieder nach Israel, aber den Ausschlag gibt dann, dass die Ausflüge zwischen 9 und 10 Stunden dauern und das ist uns dann bei 31°C mit den Kindern einfach zu viel. Schade.
Der Kapitän erzählt uns übrigens, dass aktuell entschieden wurde, dass Ägypten jetzt für den Rest der Saison nicht mehr angelaufen wird.
Nach der Kontrolle gehen wir gemütlich zum Frühstücken, heute hat länger nur das Bella Vista geöffnet. Das ist dann aber völlig überfordert, böse Stimmen behaupten, dass heute die Kellner arbeiten dürfen, die das Beamten-Mikado gewonnen haben. Das ist wirklich viel zu böse und Eierbecher werden eh überschätzt, Kaffee ist nicht so gesund und Brot völlig unnötig…
Nein, aber nach und nach findet sich alles an und wir werden genüsslich satt.
Aber auch in anderer Hinsicht hakt es heute. Gestern Abend hing keine AIDAheute an unserer Kabinentür. Wir können diese zwar mit Smartphone oder Notebook im WLAN ansehen, aber ich nehme die immer gerne mit nach Hause. Es wurden wohl irgendwie zu wenige gedruckt, es sollen aber noch Exemplare nachgedruckt werden. Bis abends haben aber mehrere Nachfragen bei der Rezeption keinen Erfolg gebracht.
Danach gehen wir wieder aufs Pooldeck. Da die meisten bei Ausflügen sind, ist das schön leer. Aber alle Schattenplätze sind schon besetzt. Außer direkt vor der Bühne, und dort stellen wir uns Liegen auf. Leider wandert die Sonne genau so herum, dass sie sich uns immer mehr nähert und als meine Füße beschienen werden, wird es Zeit, mir etwas Neues zu überlegen. Und das passt ganz gut, um wieder eine Studie über die menschliche Natur zu machen. Der einzig freie Schattenplatz ist jetzt die Bühne selbst. Wenn ich jetzt der erste bin, der seine Liege dort aufstellt, wie lange wird es wohl dauern, bis auch andere den Mut haben? (Ich frage das gar nicht überheblich, ich bin ja selbst so, dass ich die Bühne nur deshalb in ernstere Erwägung ziehe, weil die Tage davor dort auch Liegen aufgebaut waren). Also baue ich meine Liege dort auf – und was meint der geneigte Leser? Die Antwort ist: 30 Sekunden. Ja, der Mensch ist ein Herdentier und der der voran geht, ist der Leit-Hammel…
Erstmals bei all den AIDA-Fahrten gönne ich mir auch den Pool selber. Die Kinder waren ja nun schon immer drin. Bisher ist mir das immer zu voll, wenn man dort mit 20 anderen wie im Whirlpool sitzt. Aber heute sind kaum Menschen da und das passen wir ab. Zuerst den Meerwasserpool (uh, doch ganz schön salzig), danach noch der Süßwasserpool (diesmal ohne Sonnenmilchschicht auf dem Wasser wie die Tage davor) mit Wasserfall. Doch, ist richtig erfrischend.
Insgesamt verfliegen die 4 Stunden am Pooldeck wieder wie nichts. Nach dem Kaffee ruhen wir uns dann etwas auf dem Balkon aus, bevor wir uns zum Abendessen wieder frisch machen. Dazwischen passt noch ein Blick über den Hafen:
Wir liegen hier mitten im Güterhafen. Rund um uns herum werden laufend Schiffe be- und entladen. Diese Emsigkeit haben wir in vielen anderen Häfen nicht gesehen, wohl aber im Hamburger Hafen. An Steuerbord wird gerade Holz auf Paletten abgeladen, auf der Backbordseite lose Mineralien. Ein Stück weiter ein riesiges Containerschiff. Auffällig unzählige Autos in langen Reihen, überwiegend in weiß. Werden die exportiert oder importiert? Die Marke ist nicht zu sehen.
In der Ferne sind Hochhäuser zu sehen, die direkt an einem Strand liegen, an dem ordentlich Wellengang ist.
Das heutige Aschdod ist eine 1954 künstlich geplante Stadt mit Tiefwasserhafen, die durch ständige Zuwanderung schon fünftgrößte Stadt Israels ist. Über die Hälfte der Importgüter Israels kommen hier im Hafen an – und wir sehen sie alle…
Nach dem Abendbrot schauen wir uns den ersten Teil des während unserer Fahrt produzierten Reisefilms an. Da uns ja in Limassol das Kamerateam begleitet hat, befürchten wir, Teil dieses Films zu sein. Und tatsächlich: Vor allem die Kinder wurden immer wieder erwischt. Schön! Das ist ein Grund, den Film erstmals bei all unseren Fahrten zu kaufen.
Das Auslaufen um 20 Uhr verfolgen wir diesmal vom Balkon. Es ist schon dunkel. Das fällt uns schon die ganze Zeit auf: Es wird recht früh und dann auch sehr schnell dunkel. Ausklingen lassen wir den Abend dann in der AIDA Lounge mit ein paar Runden „Uno“ und einer Runde Cocktails, bevor wir auf dem Pooldeck noch einen Blick auf die Oriental-Show und dann in unser Bett werfen.
Die nächste Etappe sind 974 Kilometer bis Heraklion. Morgen ist aber erst einmal Seetag.
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!