Mauritius, Seychellen & Madagaskar mit der AIDAblu, Le Port / La Réunion 01.12.23

Uns wird so richtig der Mund wässerig gemacht mit dem Traumstrand, zu dem wir heute fahren. Für die unglaublichen Wellen trifft das zu, ansonsten bleibt es für uns ein Traum, denn wir sind falsch. Und warum ist das Baden hier wohl verboten? Aber wir kommen zu unserem Hai-geschützten Bade-Recht.


Bilder folgen hier in Kürze

Reisename
Schiff Jahr

  • Tag 1: Ort und Titel mit Link ab hier
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Das nächtliche Pfeifquietschen hat uns wenig gestört, vermutlich weil die Klimaanlage genauso laut ist. So haben wir gut geschlafen.

Nochmal geänderte Ausflugzeiten

Gestern Abend hing eine Information an den Kabinentüren, die die neuen Zeiten aller Ausflüge für heute zusammenfasst. Und was sehen wir da? Der Ausflug, den wir heute um 10:30 Uhr gebucht hatten, und den AIDA eigenmächtig 2 Stunden vorverlegt hat, wird für heute noch einmal um 11 Uhr angeboten.

Klar, dass wir gestern noch einmal zum Ausflugs-Counter sind – den Weg dahin kennen wir ja schon und die lange Schlange davor auch – und gefragt haben, ob sie uns noch umbuchen können. Ging zufällig, da noch etwas frei war, und so geht es heute erst um 11 Uhr los.
Folglich Zeit für Frühstück!

Die nehmen wir uns auch. Sind aber doch früh wach, weil wir das die ganzen Tage nun gewohnt waren.

So früh geöffnet haben nur das East Restaurant und das Marktrestaurant. Obwohl letzteres gerade erst geöffnet hat, ist es bereits komplett überfüllt, das liegt vermutlich an den ganzen Ausflügen, die ja nun alle früher sind.

Also gehen wir ins East und da finden wir einen Platz.
Endlich traue ich mich auch wieder an Ei und Lachs heran, aber nur die halbe Menge.
Es ist kurz nach 7 Uhr und der Bauch hält. Fühlt sich aber noch malade an, deshalb lieber nichts riskieren und nur Marmelade.

Da wir noch Zeit haben, wäre Balkon eine schöne Möglichkeit, besonders um das Chaos auf dem Kai zu beobachten. Aber bereits heute Morgen ist pralle Sonne auf wolkenlosem Himmel, und die scheint voll auf unseren Balkon. Das ist nicht zum Aushalten.

Deshalb in der Kabine noch etwas relaxen, in Ruhe alles fertig machen und auf das Startsignal warten.

Die zwei Stopps der Busfahrt

Rechtzeitig vor 12 Uhr sind wir an den Bussen. Offensichtlich sind wir der einzige Ausflug jetzt und können direkt einsteigen. Komischer Weise will heute keiner unsere Reisepässe sehen.

Der AIDA-Chef-Guide erklärt noch einmal genau den Ausflug “St. Gilles auf eigene Faust”: 1. Stopp ist der Strand, 2. Stopp ist die Stadt, dort könne man auch zum Aquarium und Stadtstrand. Beides schafft man nicht, weil 3 Kilometer auseinander, man müsse sich entscheiden. Den Strand lobt er noch einmal in den höchsten Tönen mit “einsam”, da keine Stadt in der Nähe, nur ein paar Buden. “schön Schatten”, da viele Bäume. “Traumhaft”.
Auch die genauen Zeiten der Rückkehr werden festgelegt, 14:50 Uhr am Strand, 15 Uhr Stadt.

Wir sind längst entschieden für Strand, Stadtstrand waren wir ja schon gestern, und werden am 1. Stopp aussteigen, auch wenn wir die Einzigen sein sollten.

Den gleichen Weg wie gestern geht es nach Saint-Gilles. Immer parallel zum Meer, über Brücken und durch Tunnel über Berge. Gut, wenn es abwärts geht, piept der Bus unablässig, das ist vermutlich der Alarm der Bremsüberhitzung. Aber da es den Busfahrer nicht stört, machen wir uns auch keine Gedanken, so schlimm stinkt verbranntes Gummi nun auch nicht.

Auch in Saint-Gilles nimmt der Busfahrer immer noch den gleichen Weg und wirft uns (nicht allein, wir sind rund 20) dann mit der Bemerkung “beach” nahezu an der gleichen Stelle heraus wie gestern: vor dem Aquarium. Im Nachhinein betrachtet klingt es eher wie „bitch“.

Falscher Strand, nicht traumhaft, mit Hai-Warnung

Gestern schrieb ich ja von der Einfahrt zum Jachthafen, neben dem der Stadtstrand liegt, der nun direkt vor uns liegt.

Hundert Meter weiter südlich, auf der anderen Seite dieser Einfahrt ist auch ein Strand.
Dorthin gehen wir und sind enttäuscht: nichts mit “einsam”, wir sind hier mitten in der Stadt. Nichts mit “Schatten”, hier gibt es allenfalls frisch gesetzte Bäume, so in 10 Jahren werden die vielleicht Schatten spenden.

Und traumhaft würden wir den Strand nicht nennen, allenfalls die Wellen, die hier mit großen Brechern reinkommen. Das macht baden hier unmöglich. Was aber auch nicht schlimm ist, da es eh verboten ist, große Schilder weisen hier hin auf – dreimal darf der geneigte Leser nun nach meinem Bericht von gestern raten – richtig: Hai-Angriffe.

Die Sache lässt sich gemeinsam mit anderen Gästen dann im Laufe des Nachmittags gut rekonstruieren: der Fahrer hat uns an der falschen Stelle rausgelassen, der eigentliche Strand ist 3 Kilometer weiter südlich.

Was also tun? Wir haben 3 Optionen:
Hier bleiben, den tollen Wellen zuschauen und ohne Schatten und Baden in der Hitze brüten?
Die 3 Kilometer zum eigentlichen Strand laufen?
Die 20 Minuten rüber zum Stadtstrand gehen? Da wissen wir von gestern, was wir haben, vor allem ein Hai-Netz.

Option 1: ne, wir wollen natürlich auch ins Wasser.
Option 2: dann müssen wir die 3 Kilometer auch zurück. Natürlich für uns Spottkanonen kein Problem, aber so viel Zeit haben wir gar nicht.
Also Option 3: da ist zwar auch kein Schatten, dafür können wir aber Baden.

Ohne Schatten mit hohen Wellen am Stadtstrand

So machen wir das und das Baden ist heute eine echte Freude: immer wieder treibt der Wind hohe Wellen zum Strand und davon bekommen wir hier die Ausläufer mit. Das Wasser zieht dadurch ganz schön, aber nicht hinaus, sondern seitlich. Hinaus würde es ja auch nicht zu weit gehen, schlimmstenfalls kleben wir am Hai-Netz fest, das ist dann für davor schwimmende Haie wie Schaufensterbummel.

Zum Glück ziehen immer mal Wolken vor die Sonne, bei praller Sonne und angeblich 26°C (in der Sonne mindestens 30°C) ist das hier über Mittag nicht auszuhalten.

Aber wir genießen einfach das Wasser mehrfach und das ist wirklich herrlich, besonders wenn die Wellen kommen.

Und da kommt manchmal ordentlich was rein. Ich hatte ja gestern geschrieben, dass wir hier an einem Abhang liegen. Mehrfach schafften es Wellen, diesen Anhang hochzukommen. Macher wird nass, der zu nah am Abhang liegt. Wir sind schon weiter zurückgegangen und so haben uns die Wellen nicht erreicht. Bis kurz vor Schluss, als es eine gewaltige Welle nicht nur den Abhang hochschafft, sondern die Hälfte des Strandes überschwemmt. Wir schaffen es gerade noch, die Taschen hochzureißen, die Handtücher werden klitschnass.

Am Schluss gehen wir getrennt baden, weil wir uns soweit zurückziehen mussten, dass wir unsere Sachen nicht mehr im Auge haben. Zudem sind viele Gäste gegangen, so dass wir niemanden um Aufsicht bitten können. Grund ist, dass sich viele Ältere diesen Wellengang nicht zutrauen. Da macht sich wieder unsere Nordsee-Erfahrung bezahlt.

Hat aber den Vorteil, dass ich mal die beste Ehefrau von allem beim Schwimmen fotografieren kann. Geht aber nicht, die Kamera meldet: “Foto nicht möglich, Gerät zu heiß”. Ob das an der Hitze hier liegt oder ob meine Kamera eine exzellente Motiverkennung hat, überlasse ich der Fantasie des geneigten Lesers.

So vergehen die 2,5 Stunden am Strand viel zu schnell.

Kommt der Fahrer oder kommt er nicht?

Die nassen Poolhandtücher haben ganz schön Gewicht. Vermutlich ist das der Grund, warum andere Gäste ihre einfach am Strand zurücklassen. Das ist eine Sauerei, so mit dem Eigentum anderer umzugehen.

Überpünktlich sind wir am vereinbarten Treffpunkt. Wir hoffen nur, dass der gleiche Fahrer wie vorhin kommt, denn wenn ein anderer käme, würde dieser uns vermutlich am korrekten Strand suchen und nicht finden.
Es ist aber derselbe Fahrer und pünktlich geht es los. Da kann sich wirklich niemand erlauben, zu spät zu kommen. Gleiches 10 Minuten später in der Stadt: Schnell einsteigen und los.

Bei der Kontrolle am Hafeneingang erwischt es mich diesmal. Ich sehe schon von weitem aus dem Augenwinkel, dass ein Beamter auf mich zusteuert. Natürlich gucke ich völlig unbeteiligt woanders hin. Klappt aber nicht. Zum Glück muss ich nicht den ganzen Rucksack auspacken, sondern er scannt mich nur auf Waffen.

In den Bus steigen danach nicht nur wir ein, sondern ein paar andere Gäste schmuggeln sich dazwischen, so dass nicht jeder einen Platz bekommt. Dabei ist hier eigentlich nach Ausflug und Shuttle getrennt. Hintergrund ist, dass der Hafen nicht zu Fuß durchquert werden darf und deshalb gibt es einen kostendreien Shuttle hierher. Den nutzen viele Gäste. Wie sie danach vom Hafen aus weiterkommen, ist uns nicht klar, rund um den Hafen ist gar nichts und die letzten Kilometer vor dem Hafen haben wir schon zahlreiche Gäste am Straßenrand Richtung Hafen gehen sehen. Wenig verlockend.

Antwort am Ausflug-Counter in 2 Tagen

Zurück an Bord tauschen wir die klitschnassen Handtücher, gehen erst einmal zur Kabine, um die Sachen loszuwerden und dann schnell zum Café Mare. Auf dem Weg dahin kommen wir wieder mal am Ausflugs-Counter vorbei und ich bin der Meinung, wenn etwas schief läuft und wir dadurch etwas verpasst haben, kann man das auch ruhig sagen. Es kommt ja immer auf das Wie an und ich sage das natürlich freundlich. Letztlich ist das nicht Schuld von AIDA, aber sie müssen dafür gerade stehen.
Genauso freundlich wird der Fall aufgenommen und dann sehen wir, was passiert. Standard-Antwort, die wir auf dieser Fahrt bei anderen Gästen schon öfter gehört haben ist, dass wir in 1-2 Tagen eine Antwort bekommen.
Ich werde in 2 Tagen berichten.

Die beste Ehefrau von allen ist da nicht so feurig hinterher wie ich und hat schon mal den Caramel Macchiato bestellt, heute natürlich wieder mit einem Stück Schoki.

Danach ist es noch schön und vor allem schattig auf dem Balkon. Die Fahrräder der Radausflüge kommen zuletzt mit dem Shuttle, fast zuletzt, auch ein verspäteter Ausflug kommt noch zurück.

Noch immer ist es herrlich warm auf dem Balkon, kaum zu glauben, dass wir heute schon den 1. Dezember haben!

Trotz der verspäteten Ausflüge geht das Einräumen ruckzuck und wir legen pünktlich um 17 Uhr ab zur letzten Etappe unserer Reise.

Die letzte Malaria-Tablette

Abendbrot gibt es heute nach dem Entsanden im Brauhaus. Dort ist das Abendspecial Wiener Backhähnchen und darauf haben wir Appetit.

Im Shop ist heute Sale bei Kosmetika und weil wir wegen der stornierten Ausflüge so viel Bordguthaben haben, schlagen wir zu. Hoffentlich wird der Koffer nicht zu schwer.

Danach wollen wir noch in irgendein Restaurant, denn wir haben noch Appetit auf frisches Obst, das gibt es im Brauhaus nicht. Aber es ist überall zu voll und so geben wir für heute auf. Programm ist auch nichts für uns, also mal etwas lesen und im TV “Wer wird Millionär” live aus dem Theatrium verfolgen.

Zum Glück gibt es heute die letzte Malariatablette (7 Tage nach Verlassen des Malariagebiets, nur so können eventuell doch übertragene Parasiten sicher abgetötet werden). Das ist gut so, denn mein Verdacht ist schon, dass diese Tabletten die Bauch-Situation nicht zwingend verbessert haben.

Neben der Bauch-Situation gibt es heute Abend noch eine Gesichts-Situation. Mich guckt jetzt ein Rotgesichts-Makake an, die Sonne hat hier wirklich unglaublich Kraft und wie gesagt, gab es keinen Schatten am falschen Strand. Oder meinte unser Guide das gestern mit den “Indianern”?

Die letzte Etappe sind 1.726 Kilometer bis zu den Seychellen. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Le Port


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Hitze in der Nacht und auf dem Balkon