Von der Dominikanischen Republik nach Teneriffa mit der AIDAperla, Atlantik 20.04.19
Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Und schon ist der letzte Seetag: Mit Gedanken zu einarmigen Banditen, Reisekombimöglichkeiten und Gästezusammensetzung. Bis plötzlich Land in Sicht ist.
Karibische Strände bis Europa
AIDAperla 2019
Letzter Seetag. Schon frustriert wachen wir auf. Es ist doch gar nicht möglich, dass 17 Tage so schnell vergehen. Gut, wenn ich an unsere Ankunft in der Dominikanischen Republik denke, das scheint mir tatsächlich ewig her zu sein. Auch der Bus auf Aruba oder das Schnorcheln auf Bonaire scheinen schon ewig weit weg. Und doch sind wir noch gar nicht so lange hier, gefühlt. Und nun soll morgen alles vorbei sein. Man freut sich immer so lange auf den Urlaub und fiebert darauf zu. Und dann ist es schon der letzte Tag und wir fragen uns, wo die Zeit bleibt. Aber wir können sie einfach nicht festhalten.
Zum Frühstück schleppen wir uns heute müde hin, zum einen durch die trüben Urlaubsend-Gedanken, zum anderen weil die Uhren schon wieder eine Stunde vorgestellt wurden und nun erscheint es uns wirklich mitten in der Nacht, als der Wecker um 7:30 Uhr klingelt.
Unser Kabinensteward ist immer flott, unsere Kabine ist eine der ersten. Heute ist er noch dabei, als wir vom Frühstück zurückkommen, deshalb machen wir uns auf einen Rundgang durch das Schiff zum Überprüfen der Hypothese, dass es nicht sehr österlich geschmückt ist. Das bestätigt sich: Im Four Elements ist ein bisschen kindgerechte Osterdeko, das war es im Wesentlichen schon. Im Casa Nova ist es wie immer, auf der Plaza wird ein Fest aufgebaut. Hm, nicht doll, wir waren die letzten Jahre zu Ostern meist auf einem Schiff, da haben wir mehr gesehen. Naja, vielleicht wird das noch was im Laufe des Tages.
Einarmige Banditen
Dabei kommen wir am Casino vorbei und es fällt uns ein, dass wir noch einen Gutschein haben. Leider nicht für Roulette, sondern nur für diese furchtbaren Automaten. Alternativ wäre Aktiv-Bingo gewesen, das war uns aber zu aktiv. Wäre aber die bessere Alternative gewesen. Denn ich kann mich nicht erinnern, das letzte Mal so sinnlose 10 Minuten verbracht zu haben. Und dabei auch noch 40,- € verdaddelt zu haben. Wir haben so einen einarmigen Banditen noch nie genutzt. Zum Glück. Irgendwo kommt die Karte rein, dann kann man entweder Geld in den Automaten laden oder die 40,- € Gutschein nutzen. Dann sind da lauter Knöpfe, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben, was die bedeuten, irgendwo drücken wir drauf, dann gibt es einen Start-Knopf, es piept ganz viel, dann noch mehr, als 3 Symbole (von 5) in einer Reihe sind, dann noch zweimal drücken und dann geht nichts mehr, weil das Guthaben weg ist.
Sind wir jetzt zu doof für diesen Automaten oder ist das wirklich so, dass man hier nur immer sinnlos drückt und schwupp ist man arm? Vielleicht lassen wir uns das mal erklären. Oder vielleicht auch nicht, was Blöderes haben wir auf diesem Schiff noch nicht gemacht. Wenn das jetzt unser eigenes Geld gewesen wäre, würde ich mich wochenlang darüber ärgern. Andererseits: Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den – ähm – Allerwertesten.
Die verschiedenen Kombis für diese Reise
Ich weiß nicht, ob ich schon erwähnt habe, dass das unser letzter Seetag ist und wir das gerade still erleiden. Das ist aber nicht für alle so, denn die meisten fahren tatsächlich noch weiter. Wie gern würden wir das auch noch machen, einmal weil es grad so schön ist (außer das Casino), zum anderen weil wir dann den Flug sparen würden. Heute Morgen wird uns die Abreise-Information hereingereicht, die die Kinder schon gestern Abend hatten. Demnach sind wir 4 Stunden vor Abflug schon am Flughafen, weil es morgen in ganz Spanien Streiks des Bodenpersonals geben soll. Super.
Es gab verschiedene Kombinationsmöglichkeiten für diese Reise. Bedingt durch die Ferien sind wir etwas eingeschränkt und konnten die Tour überhaupt nur durch diese verschiedenen Möglichkeiten mitmachen. Es gab die Möglichkeit, 14 Tage Karibik zu fahren, ab Barbados bis dorthin zurück. In dem ersten Teil wären noch ganz andere Inseln dabei gewesen, den zweiten Teil dieser Reise und die anschließende Atlantiküberquerung haben wir dann gebucht, ab Dominikanische Republik bis Teneriffa.
Auf Barbados hat dann die Hälfte der Gäste gewechselt, diese haben dann nur 3 Inseln gesehen und machen mit uns nun die Überfahrt. Viele von denen fahren aber weiter als wir, nicht nur bis Teneriffa, sondern weiter bis Hamburg. Das können wir nicht, da die Ferien nicht so lang sind und wir Dienstag schon wieder arbeiten müssen.
Die Königsklasse wäre gewesen, 14 Tage ab Barbados, dann 10 Tage Inseln plus die Überfahrt und dann noch einmal 9 Tage weiter bis nach Hamburg. Aber falls ich es nicht erwähnt habe: Geht für uns nicht, heute ist schon unser letzter Tag.
Als wir angekommen sind vor 16 Tagen gab es erst in wenigen Bundesländern Ferien. Dadurch gab es auf dem Schiff kaum ältere Kinder und Teenies. Wenn Kinder, dann noch nicht Schulalter. Das Gros der Passagiere war im Rentenalter. Auf Barbados wurden es dann mehr Kinder, weil nun überall die Ferien begannen. Aber immer noch sind Familien der kleinere Teil. Das dürfte sicher auch mit dem langen Flug in die Karibik zu tun haben, wir haben das unseren Kindern auch nicht zugemutet, als sie noch klein waren.
Insgesamt muss so eine Überfahrt aber sehr beliebt sein. Dass eine Rekordzahl an Clubmitgliedern an Bord ist, habe ich ja schon berichtet. Nun erzählte uns vor ein paar Tagen ein älteres Ehepaar, dass sie schon vor einem Jahr gebucht haben, da aber schon alle Suiten ausverkauft waren. Und das, obwohl es hier verhältnismäßig mehr Suiten gibt als auf den anderen Schiffen und der Preis – nach meiner bescheidenen Meinung – in keinem Verhältnis mehr steht im Vergleich zu Verandakabinen (so heißen die Balkonkabinen auf dieser Schiffsklasse).
Zu frisch für den Balkon
Der Morgen auf dem Balkon ist herrlich frisch, aber auf Dauer doch etwas kühl trotz Decke, so dass wir es hier nicht lange aushalten. Um 14 Uhr spielen wir eine lange Runde „Phase 10“. Ich frage mich, wo die anderen immer die Joker versteckt haben, ich jedenfalls habe keine.
Zwischendurch einen Kaffee, ein kleines Häppchen Kuchen, und weil der letzte Tag ist auch einen Milchshake oder Froozie. An der Sunset Bar waren wir auf dieser Fahrt noch gar nicht, das ist auch gut so, denn die Shakes sind nicht nur lieblos zusammengemixt, sie schmecken auch nicht besonders fruchtig. Das hatten wir an anderen Bars deutlich besser. Auf die Idee mit dieser Bar kommen wir nur, weil wir keinen anderen Platz finden. Wie gestern schon gesagt, gibt es für die Schiffsgröße zu wenig Tische und so sind alle Spielmöglichkeiten auf Deck 7 im Theatrium voll, wenn manchmal auch nur mit einer Leseratte. Weil es eben draußen zu kalt ist und deshalb die meisten Gäste drin sind. Auf Deck 8 finden wir einen kleineren Tisch in einem der Sitzrondelle, weil dort gerade jemand aufsteht.
Eigentlich wollten wir heute noch einmal das Farewell-Menü genießen, denn das war letzte Woche lecker. Gibt es aber nicht, wahrscheinlich verlassen zu wenig Gäste das Schiff. Darum gibt es heute halt einen letzten Burger im Fuego Restaurant. Hier ist es nun wieder komplett leer. Vermutlich haben alle mehrfach gegessen, wenn sie schon mal den ganzen Tag im Schiff waren, und haben nun einfach keinen Appetit mehr. Oder sind schon mal nach Teneriffa vorgeschwommen.
Ein Spiel schaffen wir noch, während im Theatrium „Let’s Get Loud!“ läuft, die Show kennen wir schon aus den letzten 14 Tagen. Danach müssen wir den letzten schweren Gang gehen: Auf zum Kofferpacken. An unserer Kabine hängt schon keine „AIDA heute“ mehr für Morgen, rund um uns herum aber schon. Zumindest auf unserem Deck reisen wir scheinbar als einzige ab. 3 der 4 Koffer stellen wir wieder vor die Tür, damit wir sie morgen im Terminal vorfinden. Dabei entdeckt die beste Ehefrau von allen durch die Balkonscheiben Land, die erste Kanaren-Insel, El Hierro. So müssen sich die ersten Entdecker gefühlt haben, wenn nach vielen Monaten Land auftaucht. Bei uns ist es immerhin nach 6 Tagen. Nur dass wir uns gar nicht so sehr darüber freuen, weil wir gern noch bleiben würden. Aber das erwähnte ich möglicherweise schon.
Morgen sind wir dann in Santa Cruz de Tenerife.
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