Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Rotes Meer 23.04.23
Es ist weiter schwül und sonnig auf dem Balkon, aber trotzdem bekommt uns dort keiner weg. Außer zu Frühstück, Kaffee-Klatsch, Yachtclub und zur Kapitäns-Fragestunde. Auch um tausende Gäste mit Büchern zu versorgen. Und natürlich zu einem Rundgang auf Deck 8.
Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023
Seit wir gestern Abend in das Rote Meer eingefahren sind, sind wir nicht sehr weit vorangekommen. Es würde allerdings auch nicht viel Sinn machen, schneller zu fahren, denn unser Kapitän teilt mit, dass die Konvois zum Durchfahren des Suezkanals schon vor Wochen zusammengestellt wurden. Und so brauchen wir nicht früher da zu sein.
Schon morgens haben wir schwülheiße 31°C. Da wir jetzt durch das Rote Meer einen Nordwestkurs haben, scheint vormittags die Sonne auf den Balkon. Ist das heiß!
Frühstück im Marktrestaurant
Zuerst gehen wir aber zum Frühstück, heute wieder ins Marktrestaurant. Leider sind die Fensterplätze wieder alle besetzt, aber zumindest sind Fenster da.
Frühstück ist jeden Morgen und in jedem Restaurant dasselbe, aber Kleinigkeiten variieren. So ändern sich die täglichen Smoothies und auch der Aufschnitt ändert sich jeden Tag. Und der Lachs, heute natürlich nicht da.
Die Kellner sind hier ganz gut auf Zack und so bekommen wir immer unsere Kaffeekanne frisch abgefüllt.
Ein Problem haben wir entdeckt: Wir sind ja sonst mit der ganzen Familie gereist und da bleiben immer einige am Tisch sitzen, während die anderen zum Buffet gehen. Das ist auch nötig, sonst ist der Tisch weg.
Aber wenn wir so wie jetzt zu Zweit reisen, sitzt immer einer alleine am Tisch, und das kann länger sein, wenn es am Buffet viel zu inspizieren gibt.
Deshalb haben wir heute Bücher mitgebracht, damit markieren wir den Tisch eindeutig und können gemeinsam das Buffet stürmen.
Diese Bücher sind beide gelesen und wir bringen sie wieder in die Hemingway Lounge. Dort sind weiter nur dieselben englischsprachigen Bücher und wir vermuten, dass wir allein verantwortlich sind, die über 4.975 Gäste mit Büchern zu versorgen.
Durch das Rote Meer
Bis kurz vor 11 Uhr haben wir noch die Sonne auf dem Balkon, was nur mit ausreichend Sonnencreme auszuhalten ist. Als dann die Sonne hinter dem Schiff Richtung Süden verschwindet, ist es deutlich angenehmer auszuhalten.
Wie die ganze Zeit über ist das Meer sehr ruhig. Heute sind vielleicht ein paar Schaumkronen zu sehen, aber das ist auch alles. Der Kapitän spricht jeden Tag von Wind, aber davon spüren wir auf dem Balkon nichts.
So schauen wir wieder stundenlang über das blaue Meer, sehen heute mal ein paar kleine Algenteppiche und lesen und schreiben. Oder dösen.
Rundgang über Deck 8
Das erinnert mich daran, dass heute die Begehung des Deck 8 dran ist:
Das Deck 8 ist das oberste Theatrium- und Restaurant-Deck. Und hat an beiden Seiten ein Außendeck, das Lanai-Deck. An diesem Deck liegen hinten die Lanai-Kabinen, die einen größeren Balkon und einen Wintergarten haben. Und freie Sich für alle Gäste, die auf dem Deck spazieren und die Kabinen dort inspizieren.
Vor dem Theatrium ist alles Spa-Bereich. Mit Parfümerie, Friseur, Nagelstudio, Fitness- und Sportgeräten, Räumen für Sportkurse und Cycling. Backbord ist ein Außenbereich nur für Spa-Gäste, steuerbord ist eine Minigolfanlage und ein Outdoor-Fitnessparcour für alle offen.
Ganz vorne am Bug sind Kabinen mit direktem Spa-Zugang.
An der Verbindung zum Theatrium liegt die Hemingway Lounge mit Bibliothek, wir haben gelegentlich davon berichtet.
In der Mitte dann der 2. und oberste Rang des Theatriums mit dem Café Mare, auch darüber berichten wir ja täglich.
Besonderheit ist hier, dass es über der Bühne eine kleine Empore gibt, auf der noch Sitzplätze sind.
Vom Steakhaus zum Brauhaus
Hinter dem Theatrium beginnen wieder die Restaurants: steuerbord die Vinothek, dahinter das Churrascaria Steakhouse, das hier anders als auf den anderen Schiffen südamerikanische Grillspezialitäten mit Rodizio verbindet. Es ist das 5. À-la-carte-Restaurant (Essen und Trinken müssen bezahlt werden), die anderen habe ich vorgestern vorgestellt. Und es hat einen Außenbereich.
Backbord kommt zuerst die Eisbar (Eis, Waffeln und Kaffee kostenpflichtig), auch mit Außenbereich, dann das Ristorante Mamma Mia und dahinter das Brauhaus, das sich über die ganze Breite erstreckt und auch einen Außenbereich hat. Backbord hat dies eher Biergarten-Charakter mit Stühlen, steuerbord mit Bänken. Beides sind Spezialitäten-Restaurants, also Essen inklusive, Getränke müssen bezahlt werden.
Zwischen Steakhouse und Brauhaus gibt es außen noch den Barbecue Grill, der meist nur nachmittags geöffnet hat. Kleine Grillspezialitäten sind hier inklusive.
Weiter hinten sind Kabinen und die Treppen hinunter zum Außendeck 7.
Noch ein Kaffee-Klatsch
Nach genug Schwitzen auf dem Balkon gehen wir zu unserem üblichen Caramel Macchiato ins Theatrium. Dort wird heute noch einmal der Kaffee-Klatsch mit dem Entertainment-Manager und seiner Mitarbeiterin gezeigt. Da darf wieder ordentlich gelästert werden, Thema heute ist die Realitätsferne des Traumschiffs.
Und das ist meist witzig, zumindest kurzweilig.
Im Anschluss haben wir wieder etwas Zeit auf dem Balkon. Zum Abendessen wollen wir heute das Yachtclub Restaurant ausprobieren, das öffnet erst um 18:30 Uhr.
Als wir vor 4 Jahren mit den Kindern auf der AIDAnova waren, haben wir das auch schon probiert und damals war das nicht auf Begeisterung gestoßen.
Das geht uns heute wieder so. Das Essen ist qualitativ gut wie in allen Buffet-Restaurants, insgesamt maritimer als in den anderen. Aber es ist nichts dabei, auf das wir so richtig abfahren.
Egal, satt werden wir und am Ende werden wir mit bewussten Ausnahmen jedes Restaurant durchprobiet haben.
Interessante Kapitän-Fragestunde
Den Rest des Abends verbringen wir an der Bar des Café Mare. Hier gibt es gemütliche Stühle mit Blick auf Monitore. Das ist die einzige Möglichkeit, die Bühne zu sehen, denn das Theatrium ist wieder überfüllt. Ton brauchen wir nicht auf den Monitoren, der ist von der Bühne gut zu hören.
Um 20 Uhr die Prime Time mit dem Entertainment-Manager ist mehr Überbrückung, bis um 21 Uhr der Kapitän zur Fragestunde kommt. So dröge und kurz seine morgendlichen Ansagen sind, so schlagfertig ist er hier. Und die Fragen der Gäste sind wirklich interessant, seine Antworten kompetent. Bis auf einen älteren Herrn, der statt Frage zu stellen lieber ein „lustiges“ Gedicht aufsagt.
Die meisten Fragen drehen sich um Nachhaltigkeit, Sicherheit und den Suezkanal.
So erfahren wir, dass die Passage am Horn von Afrika tatsächlich nicht ungefährlich ist, aber zum einen sind Kreuzfahrtschiffe kein lohnendes Ziel für Piraten, zum anderen hatten wir Geleitschutz. Das haben wir gar nicht mitbekommen.
Zu dem, was wir über den Suezkanal und Nachhaltigkeit gelernt haben, schreibe ich dann die nächsten Tage noch etwas.
Auch morgen ist noch ein Seetag.
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