Nordeuropa 5 mit der AIDAmar, Geirangerfjord / Norwegen 21.08.12
Den Geirangerfjord als mächtig gewaltig zu bezeichnen, trifft es nicht annähernd. Wir fahren zwischen steilen Felsen mit Gletschern und hohen Wasserfällen (mit Sieben Schwestern und Brautschleier) hindurch und sind schlicht beeindruckt. Ein Spaziergang durch den kleinen Ort Geiranger rundet das Erlebnis ab.
Vom Blue-Port zu Fjorden, Nordkap und Geysiren
AIDAmar 2012
Eingeschlafen sind wir auf hoher See („hoch“ ist hierbei mehr das Sprichwort, die See war flach wie eine Flunder). Das ist aber ein Gefühl, morgens aufzuwachen, und du siehst vor dem Fenster keine See mehr, sondern eine grüne Wand. Die AIDAmar hat grad festgemacht am Pier von Hellesylt, um Radfahrer und Ausflügler raus zulassen, die sich auf den Weg durch die Berge machen wollen.
Neben uns liegt noch die MSC Magnifica, die passt aber nicht an den kleinen Kai und muss tendern.
Von hier geht es weiter in den 16 Kilometer langen Geirangerfjord, bis zum Ende zu dem kleinen Örtchen Geiranger. Über Lautsprecher erzählt der Lektor Jörg Trobitzsch, was wir an den Ufern sehen. Insgesamt scheint seine Redeweise erst etwas dröge, aber was er zu erzählen hat, ist tatsächlich sehr interessant. So erzählt er die norwegische Sage von dem Troll, der aus Liebeskummer zum Trinker wird und dass man die Schnapsflasche heute noch sehen kann. Tatsächlich kann man ganz deutlich an der Basis eines Wasserfalls eine Flasche erkennen, von Felsen gebildet, die der Wasserfall ausspart.
Tja, der Geirangerfjord. Das Wort „mächtig gewaltig“ (uns noch gut von den Egon-Olsen-Filmen bekannt), trifft es nicht annähernd. Man muss diese gewaltige Natur gesehen haben, um es wirklich nachvollziehen zu können. Die Kamera kann dies nicht mal ansatzweise einfangen. Der Fjord bewegt sich von der See her tief in das Land hinein. Zu beiden Seiten ragen Felswände steil empor bis 1400 Meter hoch. Die AIDAmar ist ja schon das größte Schiff der AIDA-Flotte und wer neben ihr steht, hat das Gefühl, ein Hochhaus türmt sich neben einem auf. Aber zwischen den Felswänden in diesem Fjord wirkt die AIDAmar winzig klein.
Ein großer Teil der Felswände ist grün bewachsen, bis hoch hinauf mit Bäumen und Büschen. Der Untergrund ist reiner Fels, wie schafft es die Natur, sich trotzdem so auszubreiten? Die Felsen gehen bis ins Wasser und weiter steil bis 600 Meter in die Tiefe, teils tiefer als die Nordsee.
Immer wieder wird das Grün unterbrochen von schmalen weißen „Fäden“ – kleine Rinnsale, die als Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Manche sind breiter oder gehäufter, haben dann Namen wie „Sieben Schwestern“ oder „Brautschleier“.
Viele Berge haben an der Spitze oft glänzendweiße Gletscher.
Wir ankern (und vertauen uns) vor dem Örtchen Geiranger. Hier gibt es nur einen kleinen Pier, der nur von Tender-Booten angefahren werden kann. Das bedeutet: Aus der AIDAmar umsteigen in die kleinen Rettungsboote (jetzt als Tenderboote genutzt) und zum Pier übergesetzt. Das sind nur wenige Minuten. Und so kann man auch alle paar Minuten zum Ort oder zurück tendern. Geht ganz problemlos und ist recht bequem. Auch für umsetzbare Rollstuhlfahrer mit Hilfe des Personals machbar.
Der Ort Geiranger selbst besteht aus wenigen Häusern, meist in den Fels hinein gebaut, wie fast alle Häuser hier. Die Häuser sind verbunden über die Serpentinen, die auch von den Ausflugsbussen (reichlich) genutzt werden. Am Fuß des Berges ist nicht nur Platz für den Pier und eine Anlegestelle für kleine Fähren, sondern auch für ein kleines Hotel, einen kleinen Campingplatz, einige Restaurants und Läden. Klein und schnuckelig. Eine kleine Holz-Kirche mit Friedhof rundet das Bild ab.
Wir machen hier keinen Ausflug, sondern gehen im Ort spazieren. Der Weg über die Serpentinen ist dabei für Fußgänger (besonders mit Kindern) nicht gut geeignet, weil die Straße recht eng ist und die Busse mit ordentlich Geschwindigkeit um die Kurven sausen. Aber es gibt einen Weg am Fjord entlang, der kaum Verkehr hat.
Außer uns war auch wieder die MSC Magnifica da, zwischendurch kam auch das Schiff der Hurtigroute vorbei.
Der Lektor behauptet, dass der Geirangerfjord einer der schönsten Plätze der Erde ist. Das glauben wir auch! Die Rückfahrt durch den Fjord hätten wir durchgehend filmen sollen, so beeindruckend ist das. Haben wir leider nicht, dazu standen zu viele Menschen an der Reling.
Abends ist Bingo im Theatrium, sehr witzig von den Entertainern präsentiert. Das Soloprogramm von Tobias Korinth haben wir diesmal glatt verpasst. Schade, die Hörprobe war auch klasse.
Danach kommt noch der Comedian Sammy Tavalis. Er macht einfach Nonsens, oft mit Musik und ist recht unterhaltsam.
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