Metropolen ab Hamburg 1 mit der AIDAperla, Rotterdam 22.03.18

Da es in Deutschland keine Schuhgeschäfte gibt, müssen wir diese heute in Rotterdam stürmen. Dabei teilen wir uns auf, weil das sonst für die kleinen Geschäfte wie eine Invasion wirken könnte. Zum Glück werden alle fündig, beinahe wäre es aber auch meinen historisch wertvollen Tretern an die Sohle gegangen.

Markthalle Rotterdam 18.03.22 - Zu spät zu den Metropolen AIDAperla

Das Anlegen in Rotterdam um 8 Uhr hören wir eher, als dass wir das sehen. Beim Frühstück ist es voller als sonst, aber alles gut.
Danach ist Zeit zum Ausruhen, schließlich wird der Tag einkaufstechnisch sehr fordernd. Und Zeit, um ein bisschen den Tag gestern nachzubereiten, noch mal genauer zu schauen, was das eigentlich im Einzelnen war, das wir in Brügge gesehen haben, und das in einen Reisebericht zu fassen, noch einmal in den Bildern zu schwelgen.

Mit dem Shuttle in die Innenstadt

Um 12:30 Uhr treffen wir uns. Diese Zeit ist schon ein hart umkämpfter Kompromiss zwischen denen, die es nicht erwarten können, ein Schuhgeschäft zu finden und denen, die nach nächtlicher Party den Kopf noch nicht bewegen können. Aber es klappt, alle sind pünktlich und so verlassen wir das Schiff. Dabei denken wir gerne an unseren Rundgang zu den Highlights Rotterdams zurück, wollen heute aber ganz gezielt an der Markthalle starten.

Direkt aus dem Terminal gehen wir nach rechts, dort startet der Shuttle in die Stadt. Es wäre auch problemlos möglich, zu Fuß über die hinter dem Schiff beginnende Erasmusbrücke in die Stadt zu gehen, aber wer noch Geschäfte abklappern will, muss sich die Kräfte einteilen. Wir sparen auch, und zwar dadurch, dass die Shuttles von der Stadt kostenlos eingesetzt werden. Diesmal weist sogar AIDA darauf hin.

Die Shuttles fahren dicht getaktet und so geht es sehr schnell los. Im Gegensatz zum letzten Mal ist die Strecke verkürzt, statt am Rathaus ist die erste Haltestelle des Shuttles jetzt hinter dem Maritiem Museum, das kurz hinter der Erasmusbrücke liegt. Ein Stück weiter ist die zweite Haltestelle, die Markthalle, von hier würde es wieder zum Schiff zurückgehen, damit ist der Kreis voll.

Einen Moment hoffe ich noch, dass alle so abgelenkt sind, dass wir wieder am Schiff landen. Aber der Busfahrer ist nicht so informativ wie beim letzten Mal und deshalb ist sein Schweigen zu wenig Ablenkung, so dass auch weniger aufmerksame Familienmitglieder den Ausstieg an der Markthalle bemerken.

Erasmusbrücke Rotterdam 18.03.22 - Zu spät zu den Metropolen AIDAperla

Staubsauger, Bleistift und Anspitzer

Vor uns liegt dann wieder der große Platz vor der Markthalle, die aufgrund der halbrunden Form als Anspitzer bezeichnet wird. Gegenüber das Haus mit der runden Turmspitze, genannt Bleistift, links daneben die Bibliothek mit lauter gelben Röhren, genannt Staubsauger, rechts davon die auf der Spitze stehenden würfelförmigen Kubushäuser. Dahinter ist wieder der alte Hafen, der ist besonders im Sommer wieder eine Besichtigung wert.

Wir gehen aber wieder in die Markthalle, in der unter der hohen Kuppel mit seitlichen Wohnungen jede Menge Marktstände sind. Obst, Gemüse, Gewürze und vor allem jede Menge Süßes dominieren das Angebot. Heute ist es nicht so voll und so lassen wir uns einfach treiben, probieren das eine Gewürz oder die andere Süßigkeit. Manches davon müssen die Kinder auch kaufen und schnell verspeisen. Dieses „manches“ betrifft aber weniger die genannten Obst, Gemüse oder Gewürze, nur um Missverständnissen beim geneigten Leser vorzubeugen.

Lieber keine Invasion in fremden Geschäften

Aus der Markthalle geht es direkt geradeaus durch die Fußgängerzone unter der Coolsingel hindurch bis zur Lijnbaan. Bereits auf dem Weg dahin kommen wir durch eine Passage mit vielen kleinen Läden und auch in dieser Straße sind zahllose kleine Geschäfte, vor allem für Bekleidung.

Nun muss der geneigte Leser wissen, dass es ja in Deutschland keine Geschäfte für Bekleidung gibt, außer sowas wie Clamotten-Anton (C&A) oder so. Oder auch andere mit „&“ wie H&M. Insofern müssen wir unbedingt in Rotterdam die kleinen Geschäfte erobern, und natürlich auch die &-Geschäfte, die hier auch alle sind und die hier ja ganz anders sein könnten.

Die Kinder werden schnell fündig, um einige Sneaker reicher werden wir zurück zum Schiff gehen. Danach teilen wir uns auf, denn die kleinen Geschäfte könnten es als Invasion betrachten, wenn wir dort zu Acht einfallen.
Auch die beste Ehefrau von allen wird fündig, so dass ich mich nun Angriffen erwehren muss, dass meine alten ALDI-Laufschuhe doch veraltet seien. Aber ich bleibe standhaft, wer trennt sich schon gerne von Schuhen, die über das spezielle Pflaster in Rhodos gelaufen sind, durch die Wüste auf Fuerteventura, karibischen Strand und sogar in Civitavecchia im Mittelmeer gebadet haben. Nein, das sind keine altersschwachen, bröselnden Schuhe, das sind weltreisende Erinnerungen!

Secret Garden Rotterdam 18.03.22 - Zu spät zu den Metropolen AIDAperla

Informativer Shuttle zurück

Zurück geht es dann wieder zum Maritiem Museum, kurz schwanken wir noch, ob wir nicht zu Fuß zurückgehen, aber dann kommt auch gerade der Shuttle. Hier haben wir das Glück, dass nun der Busfahrer vom letzten Jahr fährt, der uns auf dem Weg zum Schiff mit umfangreichen Informationen eine richtige Stadtrundfahrt beschert. Zurecht füllt sich beim Aussteigen der kleine holländische Holzschuh mit Münzen, der vorne neben dem Fahrersitz steht.

Am Sicherheitscheck piepe ich diesmal und werde genauestens und erfolglos gefilzt. Zurück am Schiff haben wir uns dann einen Kaffee in der Lounge verdient. Zum Glück gehen wir direkt dorthin und haben so noch unsere Jacken dabei, denn die Lounge ist komplett voll. Aber draußen ist es herrlich, es ist zwar bedeckt, aber bei 10°C angenehm.

Weite Welt der Akrobaten

Abendbrot gibt es heute im Weite Welt Restaurant, damit haben wir alle Buffet-Restaurants durch. Im Gegensatz zu den anderen gibt es hier wechselnde Themen, zumeist passend zum Hafen. Heute ist folglich Thema Niederlande, aber entweder gibt die holländische Küche nicht so viel her oder ist nicht so gut umgesetzt, ich finde jedenfalls nicht so viel nach meinem Geschmack. Abgesehen vom Nachtisch natürlich…
Und dann ist auch noch an allen Stationen der Orangensaft „out of order“. O je…

Besser läuft aber heute das Spiel. Zum ersten Mal auf dieser Fahrt können die Eltern ihre wahre Stärke beim „Skull King“ zeigen und gewinnen! Nun läuft es…

Zum Abschluss gibt es die Show der Tänzer und Akrobaten. „Secret Garden“ ist toll gemacht mit mehr Akrobatik als in allen bisherigen Shows. Zeitweise können wir Tänzer und Akrobaten nicht mehr auseinanderhalten und fragen uns, wie viele Akrobaten eigentlich an Bord sind.
Zwischendurch muss die Show unterbrochen werden, weil sich irgendwas an einem Trapez verhakt hat. Das ist bestimmt ein sehr sensibles Thema bei den Akrobaten, ist doch erst vor 3 Tagen ein Artist des Cirque du Soleil tödlich verunglückt. Gott sei Dank passiert hier nichts, so ein bisschen ist ja auch hier die Gefahr immer dabei.

Erst Morgen legen wir hier ab Richtung Nordsee.

Rotterdam

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Durch die vielleicht schönste Stadt Europas
Laufband statt Brauhaus. Hätte gesollt.