Von Rom nach Korfu, Adria & Mittelmeerinseln mit der AIDAblu, Katakolon 08.04.22
Während die Einheimischen im tiefsten Winter leben und uns für das siebte Weltwunder halten, liegen wir an einem feinen Sandstrand und springen ins erfrischende Meer. Wie gut, dass wir einen zweiten Blick gewagt haben!
Tolle neue Ziele im Mittelmeer während Corona
AIDAblu 2022
Heute Nacht war ordentlich Seegang, wir sind ganz gut hin und hergerollt worden. Aber beim Aufwachen sind wir bereits im Hafen und da ist es naturgemäß ruhig.
Pladdern ohne Ankündigung
Es ist immer ein guter Rat, auf See die „Mobilen Daten“ auszustellen, denn durch die automatische Einwahl im Maritimen Netz könnten erhebliche Kosten entstehen. Dadurch weiß aber das Handy nicht wo wir sind, sondern behält weiter die deutsche Zeit bei, obwohl wir schon in Griechenland sind und damit 1 Stunde weiter.
Da heute Landtag ist, stellen wir den Wecker extra eine Stunde früher, damit es wieder passt. Völlig korrekt weckt dieser um 6:45 Uhr, hier vor Ort ist es also 7:45 Uhr, gute Zeit zum Frühstück. Blöder Weise hat das Handy es auch ohne die mobilen Daten geschafft, die Ortszeit zu detektieren, was bedeutet, dass es hier wirklich 6:45 Uhr ist, noch vor Sonnenaufgang.
Auch eine schöne Zeit, zumindest sind wir dadurch fast allein beim Frühstück. Der Vorteil ist, dass der Service sich endlich gemerkt hat, welchen Kaffee wir gerne mögen. Gut, hat sie sich falsch gemerkt, aber der gute Wille zählt und so ein Doppel-Espresso-Shot am Morgen belebt das Herz.
Die zweite Belebung erfahren wir dann auf dem Balkon. Wir sind auf Deck 6, dort sind die vorgezogenen großen Balkone. Herrlicher Sonnenschein auf dem Balkon, bis es massiv zu Pladdern anfängt. Das Wetter ist daran unschuldig, offensichtlich wird über uns der Sahara-Staub abgespült. Wenn wir jetzt Bücher und Tücher allein auf dem Balkon gelassen hätten…
Bisher hat AIDA solche Aktionen immer angekündigt, diesmal keinerlei Nachricht – das geht nicht!
Olympia wird es nicht
Heute haben wir die Wahl, mit einer kleinen Bahn nach Olympia zu fahren und dort die Ausgrabungen der historischen Stätten zu besichtigen oder an den Strand zu gehen. Die Abfahrtzeiten der Bahn werden nicht im Internet bekannt gegeben, sondern an die Kreuzfahrtschiffe angepasst und sind am Bahnhof zu erfragen. Das soll alles sehr nett sein, aber ich vermute, dann muss man früher aufstehen, denn nun sieht es zwar nach noch einer Fahrt nach Olympia aus, nicht aber nach einer Rückfahrt.
Wobei „früher aufstehen“ ja falsch ist. Der geneigte Leser konnte es ja dem Bericht eben entnehmen, dass wir schon früh aufgestanden sind. Korrekt ist; Früher loskommen.
12 Uhr ist für unsere Verhältnisse früh und wir kommen pünktlich los. Wir haben uns für Strand entschieden. Dieser ist in Sichtweite des Schiffs hinter einer Mole zu sehen und geht dann unendlich weiter um die Bucht herum, in der wir liegen.
Der Weg ist nur ein paar Minuten weit. Entweder vom Schiff aus an der Straße lang, dort sind jede Menge Souvenir-Shops. Und ein kleiner Laden, der den Kindern einen Ball verkauft. Diesen Weg nehmen wir auf dem Hinweg.
Oder direkt am Wasser lang, an der neuen Promenade, die zur Marina führt und von dort weiter zum Strand. Dieser Weg ist noch etwas kürzer. Und sehr hübsch, an der Promenade sind jede Menge Restaurants, die mit großen Außenbereichen zum Verweilen einladen. Diesen Weg nehmen wir auf dem Rückweg.
Der erste Strandblick ist nicht so toll
Der Strand ist auf den ersten Blick nicht so toll: Der Sand ist dunkel und voller Dreck. Die anliegenden Häuser sind ziemlich verwahrlost.
Hier lohnt sich aber ein zweiter Blick, indem wir einfach ein paar hundert Meter weiter gehen:
Hier liegen zunächst Haufen, dann aber immer weniger Pflanzenreste, überwiegend Algen, nicht wirklich Dreck. Es ist jetzt keine Saison, in dieser wird vermutlich einmal sauber gemacht. Und dann ist das ein sehr feinsandiger Strand ohne Steine.
Der Sand ist hier am Wasser einfach nur sehr nass. Unser erster Versuch, die berühmten gelb-weißen AIDA-Poolhandtücher auszulegen, scheitert daran, dass wir beim Rauflegen sofort von unten durchnässen.
Der zweite Blick ist feinsandig und schön
Aber direkt am Strand steht eine Reihe Häuser. Und dort ist der Sand schon getrocknet. Und genau dort legen wir uns hin. Tatsächlich ist der Sand völlig sauber und absolut fein, in der Farbe eher dunkelbeige.
Genauso geht es im Wasser weiter: Auch hier nur feiner Sand, keine Steine, kein Dreck, nicht einmal Algen. Das Ufer fällt nur langsam ab, was dabei hilft, vorsichtig in das kalte Wasser zu kommen.
Und das schreibe ich nicht nur theoretisch. Vermutlich sind wir die einzigen in dieser Bucht, wahrscheinlich sogar in ganz Griechenland. Hier jedenfalls ist so weit das Auge reicht kein einziger anderer dabei, aber als nordseegestählte Dänemark-Urlauber probieren wir das natürlich aus. Das Wasser ist klar und es gilt wie immer. Wenn man erstmal drin ist, ist es auch gar nicht mehr kalt, eher erfrischend.
Ansonsten liegen wir bis nach 16 Uhr in der Sonne und lesen, spielen Ball oder chillen, wozu jeder Lust hat. Dabei haben wir durchgehend strahlendsten Sonnenschein bei 19°C und wenig Wind. Das einzige worüber man motzen könnte wäre, dass das Meer völlig ruhig ist, es gibt nahezu keinen Wellengang.
Ein Blick auf Katakolon und Peloponnes
Die Reihe Häuser direkt am Strand sieht nach ein paar Metern tatsächlich auch viel besser aus, einige richtig schick.
Hinter dieser Reihe und einer Straße gibt es noch eine Reihe Häuser dann kommt ein Berg und das war es. So zieht sich Katakolon am Wasser entlang, im und auf dem Berg auch ejn paar Häuser, insgesamt kommt der Ort gerade einmal auf rund 500 Einwohner.
Der Strand ist übrigens befahrbar, immer mal kommt ein Auto vorbei für eine kurze Stippvisite. Dabei schauen uns die Einheimischen an wie das siebte Weltwunder. Vermutlich ist das Wetter für den gemeinen Griechen eher tiefster Winter. Anders ist nicht zu erklären, dass viele an den Strand fahren und ohne auszusteigen ne Weile übers Meer schauen.
Katakolon liegt am Anfang einer langgezogenen Bucht auf der riesigen Halbinsel Peloponnes im Süden Griechenlands. Diese Halbinsel ist nur ganz im Osten bei Korinth mit dem Rest Griechenlands verbunden. Dort hat man 1893 den Kanal von Korinth durchgebrochen.
Vor uns liegt als Teil des Mittelmeers jetzt das Ionische Meer, durch das wir auch die nächsten Tage noch, bevor wir nördlich in die Adria fahren. Kefalonia und Korfu an den nächsten Tagen gehören zu den ionischen Inseln.
Entsanden und Entsalzen
Nachdem wir wieder an Bord sind, folgen die immer gleichen Schritte: Poolhandtücher gegen neue tauschen (unsere haben jetzt doch ganz schön viel Sand angenommen). Entsanden und entsalzen (dafür ist eine Dusche hilfreich), ein Rundgang über Deck, um die Umgebung aufzunehmen (das machen wir normalerweise bevor wir aufbrechen, aber heute Morgen beim Frühstück hatten wir bereits einen tollen Blick auf Strand und Bahn) und beim Essen wieder Reserven auffüllen (das machen wir heute im Marktrestaurant).
Nach dieser Tour haben wir richtig Hunger und Durst, so ohne Kaffee zwischendurch. Im Anschluss noch etwas spielen und dann von dem anstrengenden Strandtag erholen.
Die nächste Etappe sind 149 Kilometer bis nach Argostoli / Kefalonia.
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!