Mittelmeer 17 mit der AIDAdiva, Limassol 21.07.13
Ein weiterer Tag an der Sonne gibt Gelegenheit zu Gedanken über Trinkbetrüger, Liegenbesetzer und Kreuzfahrtkosten. Beim Auslaufen wird zum Glück nur der richtige falsche Knopf getroffen.
Vom Bosporus über die Inseln und Israel
AIDAdiva 2013
Wir sind die Nacht über im Hafen von Limassol geblieben und deshalb konnten wir ganz ohne Stress ausschlafen. Nach dem Frühstück gibt es eine Sicherheitsübung der Crew. Eine knappe Stunde lang wird ein gesamtes Brand-Szenario durchgespielt. Dazu muss die gesamte Crew antreten und es gibt laufend Lautsprecheransagen und Alarme, Passagiere machen nur mit, wenn sie das möchten. Dazu werden alle Brandschutztüren rund um das Theatrium zugefahren und der Service weitestgehend eingestellt. Das finde ich sehr gut, dass solche Szenarien immer wieder geübt werden, auch wenn jeder hofft, dass es nie benötigt wird.
Heute muss ich mal über die Kosten nachdenken. AIDA gilt ja wie alle Kreuzfahrten als teures Vergnügen. Wenn ich aber sehe, was alles inklusive ist an perfekten Shows, Entertainment, exzellentem Essen, dann ist es mit Sicherheit nicht teurer, als ein gehobener Hotelurlaub. Es ist ja nicht nötig, zum teuersten Preis zu buchen und es ist durchaus möglich, auf dem Schiff nicht einen weiteren Cent auszugeben, ohne sich groß einschränken zu müssen.
Aber genau hier sparen dann doch einige zu sehr und das wird schon peinlich. So steht überall in den Restaurants, dass man bitte darauf verzichtet, selbst mitgebrachte Gefäße an den kostenfreien Softdrink-Stationen zu füllen. Manche ignorieren das aber, und wenn ich dann alte, pekige Flaschen sehe, die da abgefüllt werden, dann find ich das arg übertrieben.
Noch schlimmer ist das, was wir gestern erlebt haben. Da fragen uns doch unsere Sitznachbarn im Bus, ob unser gekauftes Wasser auch so sehr nach Chlor schmeckt. Das müssen wir verneinen und so stellt sich folgendes heraus: In den Kabinen stehen Mineralwasserflaschen, die käuflich zu erwerben sind (so wie halt in einer Minibar im Hotel). Irgendein Vorgänger in der Kabine muss diese nun ausgetrunken haben und dann mit Leitungswasser wiederbefüllt haben, um die 2,50 € für eine Literflasche zu sparen. Das Leitungswasser schmeckt hier tatsächlich deutlich gechlort. Das ist nun wirklich nicht nur Sparen am falschen Platz, sondern das ist schon gemein gegenüber demjenigen, der sich arglos diese Flasche kauft und auf den Ausflug mitnimmt, der ohne reichlich Trinkwasser gar nicht auszuhalten ist. Ich bin ja nun auch sehr sparsam und finde auch außerhalb unserer Mahlzeiten immer genau das Restaurant auf dem Schiff, wo es die Getränke grad umsonst gibt. Aber auf so gemeine Ideen würde keiner von uns kommen…
Solche Gedanken mache ich mir grade, während wir herrlich auf dem Balkon sitzen und wieder mal stundenlang aufs Meer schauen während die Crew für unsere Sicherheit ganz schön ins Schwitzen kommt.
Mittags wechseln wir wieder aufs Pooldeck, um ordentlich Sonne zu haben. Zumindest ein Plätzchen im Halbschatten, pralle Sonne ist doch etwas viel. Das ist aber gar nicht so leicht, denn es sind doch viel mehr Menschen an Bord geblieben als gedacht. Aber irgendwann werden zwei Liegen halb im Schatten frei und die nehmen wir dann.
Das gibt mir Zeit, mal wieder über meine Mitmenschen nachzudenken. Dass einige im Bestreben sozialer Zusammenrottung ihre Liegen mitten in den Weg stellen, so dass kein anderer mehr durchkommt, kennen wir ja schon. Dass manche trotz Bitte von AIDA, das nicht zu tun, ihre Liegen stundenlang mit Handtuch markiert allein lassen, ist auch nichts Neues. Aber diese Variante war mir neu: Das Ehepaar neben uns blockiert wie gewohnt ihre Schattenliegen mit Handtüchern und anderen Habseligkeiten. Dann aber gehen sie in die Mitte des Decks und legen sich jetzt auf gerade frei gewordene Liegen in praller Sonne. Wow, so macht man sich Freunde.
Ähnlich wie der freundliche Herr beim Kaffeetrinken, der mit einer langen Schlange vor dem Softdrink-Automat steht, als er an der Reihe ist, sein Glas füllt, es in aller Seelenruhe an Ort und Stelle austrinkt und wieder neu füllt. Die ganze Schlange hinter ihm hat ihm unglaublich freundliche Blicke zugeworfen…
Schön ist wieder das Auslaufen um 16 Uhr, für das wir wieder Stühle in erster Reihe am Bug bekommen. Diesmal wird auch keine Kabine vermisst und wir sind pünktlich. Da ein ordentlicher Wind auf dem Schiff steht, geht es diesmal ganz langsam, das Schiff muss erst sehr vorsichtig nach hinten seitlich vom Kai wegfahren, um erst nach einer endlosen Zeit vorwärts aus dem Hafen zu fahren. Dabei muss einer nach dem Typhon einen falschen Knopf erwischt haben, denn statt der bekannten Auslaufmelodie kommt erstmal die Ansage, dass eine wichtige Nachricht folge. Die kommt aber nicht, sondern dann das „Sail Away“. Ich bin aber froh, wenn beim Auslaufen falsche Knöpfe nur für die Lautsprecher gedrückt werden.
Nach dem Auslaufen aus dem Hafen warnt uns der Kapitän, dass sobald wir uns nach Steuerbord drehen ein ordentlicher Wind über das Deck fegt und jeder, der schon mal wissen wollte, wie er mit Sturmfrisur aussieht, den Kopf einfach mal über die Schutzglasscheiben halten soll. Davon ist dann aber zunächst nichts zu merken, aber als das Schiff Fahrt aufnimmt, hat er völlig Recht. Das ist aber durchaus angenehm bei der Hitze von 35°C.
Das Abendprogramm ist wieder durch und durch klasse.
Es beginnt mit dem Soloprogramm „Von Prinzen und Prinzessinnen“ von Jessica Jäde. Das kennen wir schon von einer der letzten Fahrten und wir freuen uns sehr darauf. Und wirklich: Ihre Geschichte einer Prinzessin mit lauter Melodien aus Disney-Filmen begeistert uns wieder komplett.
Danach erzählen die Schauspieler mit Videowand-Unterstützung die Geschichte des „Gespenst von Canterville“ Das ist sehr gut gemacht und nicht nur für die Kinder schön.
Zum Schluss gibt es dann noch die Movie-Gala, in der alle 6 Solisten Filmmusik präsentieren – vom Klassiker bis zu aktuellen Produktionen, wieder gut getroffen und mit gewaltiger Stimme. Die einzelnen Stücke werden dabei sehr nett vom Schauspieler-Paar Verena Karg und Oliver Sillem übergeleitet.
Die nächste Etappe sind 372 Kilometer bis Aschdod.
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