Von Teneriffa in die Dominikanische Republik mit der AIDAperla, St. Johns / Antigua 08.11.22
Die letzte Möglichkeit zum Strand zu gehen nutzen wir aus und gehen zu einem der vielen schönen Strände auf Antigua, zwei sind zu Fuß zu erreichen. Zumindest theoretisch und ohne vorheriges Unwetter. Aber wir schaffen das und der Strand ist schön und wieder mal einsam. Auf dem Weg stolpern wir durch Slums und an Hundewelpen vorbei und kommen am Schluss zu einer beeindruckenden Party zwischen der AIDAperla und AIDAluna zurück.
Wundervolle Strände, türkises Meer und Regenzeit in der Karibik
AIDAperla 2022
Die letzte Insel dieser Reise. Die Tränen fließen schon.
Voll belegter Kreuzfahrt-Hafen
Aber heute genießen wir das noch einmal ausführlich am Strand. Und Antigua soll ja die schönsten Strände der Karibik haben.
St. John’s hat 2 Piers. Da jeder Pier 2 Seiten hat, können 4 Schiffe anlegen. Und genau das passiert heute, das erste Mal auf dieser Reise wird es voll im Hafen. Nach uns kommen noch die Celebrity Millennium, die Disney Magic und vor allem die AIDAluna. Da diese am selben Pier festmacht wie wir, verspricht das einiges. Das später auch eingehalten wird.
Zu Fuß durch St. Johns
Zunächst geht es nach dem Frühstück aber los, natürlich gut vorbereitet, eingecremt und vollgepackt. Um 10:30 Uhr stehen wir auf dem Pier.
Dahinter wieder ein ganzes Dorf mit Geschäften und Restaurants, am Wasser mit einem netten Holzsteg verbunden. Das ist richtig schön gemacht und die Restaurants sind schon gut besucht.
Dann folgt die Stadt, zunächst natürlich mit lauter Anbietern, die uns Rundreisen oder Taxen zum Strand anbieten.
Lehnen wir höflich wie immer ab, wir wollen zu Fuß gehen, zum einen lernen wir so die Stadt etwas kennen, zum anderen ist es zu den nächsten 3 Stränden gar nicht so weit. Und zurück nehmen wir dann ein Taxi.
Wissen wir. Ganz genau. Und wir sind so klug. Denken wir. Noch.
Strände der Umgebung
Dann sind wir mitten in der Stadt. Von hier wenden wir uns nach Nordosten. Ich versuche es einmal genauer zu beschreiben, damit der geneigte Leser eine Vorstellung im Kopf hat:
St.John’s liegt an der südlichen Spitze einer Bucht. Diese öffnet sich im Norden zum offenen Meer. An dieser Öffnung liegt im Osten noch eine kleine Nebenbucht. Wieder östlich davon direkt am Meer das alte Fort James, das von hier einst die Einfahrt in die Buchten gut verteidigen konnte.
Östlich von diesem Fort gibt es hintereinander 3 sehr flache Buchten, in jeder liegt ein schöner Strand. Angeblich soll der erste schön sein, der zweite schöner und der dritte am schönsten.
Leider kann man nicht direkt von einem Strand zum anderen wandern, zumindest bei den ersten beiden können wir uns live davon überzeugen, dass das nicht geht.
Der Weg dahin ist nun so, dass man sich irgendwie durch die Stadt arbeiten muss, dann kommt man auf eine Straße, die etwa zwischen dem ersten und zweiten Strand liegt und sich dann aufteilt. Somit ist der zweite Strand nur wenig weiter als der erste und deshalb unser Ziel, zumal wir so viel Gutes gehört haben.
Welch geniale Idee, denken wir immer noch.
Nun wollen wir der bis dahin so einleuchtenden Theorie aber einen Namen geben:
Der erste Strand liegt in der Fort Bay, der zweite in der Runaway Bay, der dritte in der Dickinson Bay.
Während der erste eher ein Naturstrand ist, der bei Einheimischen sehr beliebt ist, bieten die anderen mehr Komfort durch anliegende Hotels.
Das würde für uns mehr für den ersten Strand sprechen, ausdrücklich gewarnt wird hier aber vor der starken Unterwasserströmung.
Also bleibt es beim Runaway Beach. Immer noch.
Abenteuerliche Bürgersteige, Slum und gute Wohnviertel
Zunächst also durch die Stadt. Viele Geschäfte, Bars mit lauter Musik, viel Verkehr und viele Menschen, allerdings wenig Touristen.
Die Bürgersteige sind abenteuerlich: In verschiedenen Höhen, manchmal gebrochen, manchmal tun sich große Löcher auf.
Im weiteren Verlauf werden die Geschäfte weniger, hinter dem Industriehafen gibt es keine Bürgersteige mehr, dafür nur noch kaputte Wohnhäuser. Das sieht aus wie Slum.
Vom Hafenviertel weiter in Richtung Strände kommen wir dann durch ein gutes Wohnviertel mit großen, schönen, neuen Häusern, Schule, Sport-Park.
Hier geht es nicht weiter
Dann wird es wieder einsamer. An der Abzweigung zu den unterschiedlichen Stränden biegen wir ab auf einen langen Sandweg. Dann sind wir nach knapp 4 Kilometern endlich fast am Strand, müssen nur noch über einen Damm, der über eine Bucht führt. Dieser Damm ist aber unter Wasser, mal wieder ein Gruß vom Unwetter der letzten Tage. Also neuer Versuch, von hier führt noch ein kleiner Weg links um die Bucht herum zum Strand. Da kommen wir aber nicht weit, sehr nette Anwohner erklären uns, dass auch dort alles dicht ist und wir nur wieder zurück können.
Alternative wäre ein Weg um die Bucht, an der wir gerade stehen, rechts herum, das sind aber noch einige Kilometer und wir würden am dritten Strand ankommen.
Also zurück zur Straße, an der wir abgebogen sind und dieser dann fast bis zum östlichsten Punkt des ersten, des Fort James Beach folgen.
Inzwischen sind wir gut durchgebraten, haben hochrote Köpfe und sind vom Schweiß durchweicht und haben 5 Kilometer zurückgelegt. Dabei scheint die Sonne nicht, es sind dichte Wollen, aber schwüle 28°C.
Doch noch am Strand angekommen
Zuletzt kommen uns Leute entgegen, die zum nächsten Strand wollen, dies wäre ja nur ein Naturstrand.
Und das stimmt. Und das gefällt uns.
Hier am Anfang ist ein Volleyballfeld und eine Hütte, in der Wassersport angeboten und Pferde vermietet werden. Hier ist fast nichts los.
Man könnte jetzt noch der Straße weiter Richtung Fort folgen, dort sollen auch Restaurants sein, aber das wollen wir gar nicht.
Denn zwischen dieser kaum befahrenen Straße und dem Strand ist ein schmaler Baumgürtel. Dann der Strand und dann das klare, türkise Wasser. Hier sind wir richtig!
Der Sand ist mittelbeige, sauber, lediglich an den Bäumen liegen Blätter und Früchte.
Es geht im weichen Sand flach ins Meer, dann fällt es steiler ab, dadurch entsteht eine schöne Welle.
Im Bereich des flacheren Wassers ist der Sand etwas aufgewühlt, ansonsten kann man den Grund sehen, so klar ist es.
Der Rettungsschwimmer und wir
Außer uns sind nur wenige AIDA-Gäste zu sehen, sonst niemand. Aber ein Rettungsschwimmer geht unablässig den Stand ab, gutes Gefühl.
Ja, und das Wasser zieht hier wirklich ordentlich, aber wir gehen ja nicht tief ins Wasser und deshalb ist das kein Problem.
Erstaunlicher Weise fühlt sich das Wasser kühler an als die letzten Tage, vielleicht aber nur, weil wir so erhitzt sind.
Baden und Lesen wechselt sich ab. Irgendwann schauen herrenlose Hunde vorbei und ziehen wieder ab. Unser mitgebrachtes Sandwich können wir ungestört genießen.
Nach und nach ziehen auch die anderen Gäste ab, wir sind wieder Mal die letzten. Nur der Rettungsschwimmer ist noch da und weist uns darauf hin, dass wir gerne baden können, aber die Taschen im Auge behalten sollen, diese werden gern Mal von der Straße her gestohlen.
Kein Taxi da
Um 15 Uhr haben wir dann auch keine Lust mehr und packen zusammen. Schließlich haben wir noch ordentlich Weg vor uns, denn wir haben schnell gemerkt, dass hier in der Einsamkeit keine Taxen rumstehen.
Zurück geht es den gleichen Weg. Die Gruppe, die vor uns aufgebrochen ist, holen wir fast ein und wollen einmal schauen, ob die noch einen anderen Weg gehen.
Das tun sie und zwar im Hafenviertel. Dort gehen sie durch die letzte Straße vor der Hafenbucht. Wir sind vorhin parallel hierzu gegangen durch den Slum, hier sieht das Viertel aber deutlich besser aus und deshalb ist dieses letzte Stück schöner zu gehen.
Die beste Ehefrau von allen weist noch darauf hin, dass wir gerade noch an einem ganz frischen Wurf Welpen vorbeikommen. Die sind dermaßen süß, dass ich nicht vergessen darf, das zu erwähnen.
Party beim Schwesterntreffen
Schließlich wieder am Schiff angekommen, kommen wir kaum über den Pier. Zu beiden Seiten stehen die Trommler, bestehend aus der Crew von AIDAperla und AIDAluna und machen richtig Stimmung. Dabei hilft auch der ausgeschenkte Rumpunsch.
Nachdem wir es schaffen, durch das Gewusel hindurchzukommen, wollen wir uns das noch genauer anschauen. Unser Balkon ist zwar direkt über dem Geschehen, aber wir können ja wegen des Lanai-Decks nicht direkt nach unten schauen.
Deshalb gehen wir auf Deck 6, dort gibt es zwischen dem Rettungsbooten noch Außenbereiche, die betreten werden dürfen. Und von dort sehen wir uns das Spektakel lange an.
Je weiter es zum Auslaufen geht, desto mehr Musik macht ein DJ auf dem Pier und desto ausgelassener wird die Stimmung.
Irgendwann gehen wir dann aber zum letzten Entsanden dieser Reise.
Party beim Auslaufen
Um 18 Uhr laufen wir aus. Das sehen wir uns auf dem Balkon an und auch das ist ein riesen Spektakel mit langem Hupkonzert, viel Gejohle und Gepfeife zum Abschied von der AIDAluna.
Dabei fällt uns auf, dass wir vor lauter Faszination des Geschehens auf dem Pier ganz vergessen haben, unseren Rundgang über Deck zu machen. Keine Bilder von der Stadt. Wie konnte das passieren?
Der geneigte Leser kann sich vielleicht erinnern, dass hier die Show-Zeiten verändert wurden. Die Gastband gibt hier heute Abend ein Wohnzimmerkonzert, eine klassische Show gibt es wieder nicht. Der erste Block ist um 18:30 Uhr und wie zu erwarten gibt es vielleicht 10 Zuschauer im gesamten Theatrium. Ich denke, das Konzept ist weiter überarbeitungswürdig.
Besonders aufmerksame Kellner
Zum Abendbrot gehen wir zum ersten Mal auf dieser Reise ins Bella Donna Restaurant. Und finden erstaunlich viel Leckeres. Und staunen, wie sehr die Kellner hier auf Zack sind, das ist auffällig besser als in den anderen Buffet-Restaurants.
Im Shop ist heute eine Glücksradaktion. Mit einmal drehen kann man sich einen Rabatt erspielen. Die bester Ehefrau erdreht 5%, der Autor dieser Zeilen die maximalen 15%. Damit gehen wir noch Mitbringsel einkaufen, schließlich haben wir noch etwas Guthaben von der Rückerstattung des gestrigen Ausflugs.
Im 5. Element schließen wir heute ab mit einem kleinen Drink und einer Runde „Skull King“, die die beste Ehefrau von allen gewinnt.
Die letzte Etappe sind 830 Kilometer bis La Romana, morgen ist aber erst einmal Seetag.
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