Von Jamaika nach Hamburg mit der AIDAluna, Atlantik 10.03.24

So schnell kommen wir nicht aus Lissabon raus. Die Ausfahrt ist dann aber richtig schön. Das Meer dagegen hat weiter viel Energie und das äußert sich im Schlingern des Schiffs. Das Versprechen auf weniger Seegang kann der Kapitän erstmal nicht halten. Dafür ist die Sonne auf dem Balkon herrlich!

Padrão dos Descobrimentos Lissabon 24.03.10 Traumhafte Strände und Wale in Mittelamerika und Karibik AIDAluna 028

Traumhafte Strände und Wale in Mittelamerika und Karibik
AIDAluna 2024

Als wir morgens um 7 Uhr erwachen, liegen wir immer noch im Hafen.
Der Hafen-Kapitän hat den Hafen weiter gesperrt für alle Schiffe mit mehr als 7 Meter Tiefgang. Zunächst bis 12 Uhr.

Die beste Ehefrau von allen befindet allerdings, dass die Wellen vor uns nur minimal sind, der Hafen-Kapitän soll sich nicht so anstellen. Zunächst erreichen wir ihn nicht, um ihm das mitzuteilen, aber gegen 9:30 Uhr versteht er das dann und gibt uns ausnahmsweise frei, weil wir mit 7,10 – 7,20 Metern nur ganz knapp drüber sind.

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Ein Lotse im Taxi

In der Zwischenzeit gehen wir um 8 Uhr im Marktrestaurant frühstücken. Das hat den Vorteil, dass kaum etwas los ist, es sind hauptsächlich diejenigen da, die sich um 5 Uhr haben wecken lassen, um das Auslaufen nicht zu verpassen und dann alle halbe Stunde geguckt haben um festzustellen, dass wir immer noch fest liegen.
Das wird ein richtig schön ruhiges Frühstück.

Kurz vor 10 Uhr ist alles bereit, der Kran steht da, um die Brücke wegzuheben, die Hafen-Arbeiter schlendern um die Poller herum.
Worauf warten wir?

Um 3 Minuten vor 10 Uhr kommt dann ein Taxi angerast und dem entsteigt der Lotse in voller Montur und läuft die Brücke herauf. Das schafft er gerade so, denn nahezu zeitgleich hebt der Kran diese weg.

Lotse mit öffentlichem Taxi, das haben wir auch noch nicht erlebt.

Glocken zum Abschied

Punkt 10 Uhr geht es los, begleitet von dem Glockengeläut der Kirchen.
Die Auslaufmelodie dürfen wir nicht direkt am Kai abspielen, sondern erst etwas später.

Zunächst dreht das Schiff über das Heck, dadurch haben wir einen freien Blick auf die Brücke Ponte 25 de Abril, die aussieht wie die Golden Gate Bridge in San Francisco. Was kein Wunder ist, da die gleiche Firma beide Brücken gebaut hat.

Beim Weiterdrehen haben wir von unserem Balkon aus dann nur noch den Blick auf das uninteressantere Südufer des Tejo.
Deshalb ziehen wir um auf den Außenbereich von Deck 5 Steuerbord.
Hier geht unsere Berechnung auf: es sind kaum Gäste da, die meisten sind oben an Deck. Hier haben wir aber einen Blick auf die Stadt, der nicht so von oben herab ist. Und der Wind, der hier auch ordentlich weht, dürfte oben noch heftiger sein.

Ponte 25 de Abril Lissabon 24.03.10 Traumhafte Strände und Wale in Mittelamerika und Karibik AIDAluna 013

Das Summen der Brücke

Zunächst fahren wir den Weg, den wir gestern zu Fuß genommen haben:
Vorbei an dem schönen Wartebereich Estação Fluvial Sul e Sueste der Fähre, an dem Platz Praça do Comércio, an den Treppen des Tejo.

Dann fahren wir unter der Brücke hindurch.
Hier gibt es dieses ganz typische Summen, das vom Verkehr verursacht wird, ich erwähnte das gestern. Ich versuche mal, das aufzunehmen, der geneigte Leser freut sich sicher, das Geräusch zu hören, besonders wenn es mit Kommentaren der besten Ehefrau von allen versehen ist.

Dieses Summen wird von dem Verkehr auf der Brücke verursacht, der teilweise über Gitter fährt. Wir hatten ja vor 2,5 Jahren das Vergnügen, mal mit dem Wohnmobil über die Brücke zu fahren, es existiert ein kurzes Video dazu.

Hinter der Brücke wird der Lotse wieder abgeholt, zum Glück nicht mit Taxi, sondern mit dem Lotsenboot.

Lektor auf der Brücke und im Theatrium

Weiter geht es dann vorbei an dem Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos, an dem alten Wachturm Torre de Belém und an der modernen Schiffsleitstelle.
Später sehen wir dann die Bahn, die von Lissabon zur Küste zu den Stränden führt und dann sind wir an den Stränden vorbei auf dem offenen Meer.

Während des Auslaufens hat der Lektor Peter Grimm von der Brücke aus moderiert und erklärt, was wir da sehen.
Jetzt läuft er ganz schnell ins Theatrium, um einen Vortrag zu Portsmouth, unserem ungeplanten Ziel übermorgen, zu halten.
Natürlich laufen wir mit.

Der Vortrag ist dann auch wieder interessant, besonders weil wir Portsmouth noch gar nicht kennen.
Während des Vortrags stehen wir, was zunehmend schwerer wird, weil das Schiff immer mehr schlingert, je weiter wir uns von der Küste entfernen.
Der Kapitän verspricht aber in einer Durchsage, dass das jetzt die schlimmsten Ausläufer sind des Tiefs, das wir ja extra in Lissabon abgewartet haben.

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Herrliche Sonne auf dem Balkon

Zunächst fahren wir Richtung Westen, denn wir müssen uns von der Küste entfernen und uns in die vorgegebenen Schifffahrtslinien Richtung Ärmelkanal einreihen.
Dadurch haben wir nun volle Sonne auf dem Balkon, was wir selbstverständlich sofort ausnutzen. Richtig, an der Rückseite des Tiefs ist tatsächlich nur leichte Bewölkung und viel Sonne.

Bald jedoch biegen wir nach Norden ab, dadurch schauen wir wieder nach Osten und müssen nun warten, bis die Sonne heute Nachmittag wieder zu uns rumgezogen ist.

Aber so sitzen wir wieder herrlich und warm eingepackt auf dem Balkon, sehen den Wellen zu, bekommen hier auf Deck 8 sogar hin und wieder einen Gischtspritzer ab und genießen die herrliche Luft.

Natürlich gibt es den üblichen Caramel Macchiato im Café Mare. Der indische Kellner ist schon ganz blass um die Nase, in Indien wackelt wohl der Untergrund nicht so wie hier.
Wir trösten ihn mit dem Versprechen des Kapitäns auf ruhigere See.

Nachmittags ist wirklich die Sonne auf dem Balkon und das ist so wunderschön mit dem Wellengang und der frischen Luft, dass ich glatt noch einmal einnicke.

Das Versprechen auf ruhigere See

Der Kapitän hatte ruhigere See versprochen. Geschickter Weise hat er nicht gesagt ab wann.
Heute jedenfalls nicht. Auch heute Abend heißt es noch: breitbeinig gehen und auf den Treppen immer eine Hand am Geländer.
Ursprünglich hatten wir für heute Abend im Buffalo Steak House reserviert. Das verschieben wir auf Morgen: Zum einen ist unser Gedanke, dass es in den Restaurants leerer sein dürfte, weil viele nicht so viel Appetit haben bei dem Hoch und Runter des Magens. Zum anderen könnte es ja auch sein, dass wir selbst nicht so viel Appetit haben.

Zwar haben wir uns bisher als seefest erwiesen. Aber es reicht ja eine Unpässlichkeit und dann hängt der Magen doch durch.
Schlimm für alle, die aber wirklich seekrank werden, denn die haben nun die Aussicht, dass das Schlingern noch einen Tag und zwei Nächte weiter geht.

In beidem irren wir übrigens: Das Marktrestaurant wird um 18 Uhr trotzdem voll, auch wenn der eine berichtet, dass seine Frau wegen Seekrankheit auf der Kabine bleiben muss und die andere erzählt, dass in der Kabine nebenan sich jemand deutlich hörbar die Seele aus dem Leib gebrochen hat.
Und wir haben einen ungebrochenen Appetit, im Gegenteil, es geht uns richtig gut beim Essen.

Die Gänge zwischen den Buffets erscheinen sogar voller als sonst, das kann aber auch daran liegen, dass jeder deutlich mehr Breite braucht, um ans Ziel zu kommen. Was manchmal nicht so einfach ist.

In der Prime Time verkündet dann Entertainment-Managerin Annett, dass der Seegang aber morgen wirklich weniger wird. Also morgen im Laufe des Tages.

Auch morgen ist noch ein Seetag.

Atlantik


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