Kurzreise ab Kiel 2 mit der AIDAbella, Kopenhagen 25.06.17
Die Rundfahrt durch Kopenhagen fällt leider buchstäblich ins Wasser. Nun kennen wir Wind und Regen ja von vielen Jahren Dänemarkurlaub und fühlen uns deshalb trotzdem wie zu Hause. Stattdessen können wir viel spielen, ausführlich suchen und uns Gedanken über Meersalz-Honig und Kapitänsdurchsagen machen. Und den letzten Tag würdig begießen, das können wir schließlich nicht dem Wetter überlassen.
Kurztour von Kiel nach Oslo
AIDAbella 2017
Die Balkonreinigung gestern war fraglos erfolgreich. Zumindest für den Moment. Heute Nacht hat der Wind doller aufgefrischt als erwartet und die Gischt der aufgewühlten See über das Schiff gepustet. Unser Balkon ist komplett versalzen. Nachdem wir uns einmal auf die Brüstung gestützt haben, haben wir nun die Wahl, ob wir der Haut ein Salzpeeling gönnen, oder ob wir das Salz sammeln, um damit den Honig zu Hause als salted honey anzubieten. Honig aus der Südheide mit echtem Ostseesalz, das wird bestimmt der Renner!
Eine ganze Weile fahren wir nun zwischen Dänemark und Schweden hindurch, bis wir gegen 10 Uhr den Außenbereich des Hafens erreichen. Gut gesättigt vom üblichen Frühstück (von dem es nicht viel zu berichten gibt, außer die traurige Tatsache, dass es irgendwann überfüllt ist und Gäste draußen warten müssen, während gleichzeitig ein Tisch als Geburtstagstisch nett angerichtet und reserviert ist, die Gäste aber bis zur Schließungszeit des Restaurants nicht auftauchen) erklären uns die erfahrenen Kreuzfahrer an unserer Seite, dass sie bisher immer sehr viel näher in Kopenhagen lagen, jetzt aber ein ganz neuer Anleger aus dem Boden gestampft wurde. So ist das natürlich nicht richtig, richtig ist, dass er mit Meeressand aufgespült wurde. Deshalb erreichen wir vom Meer aus kommend ein riesiges Areal, das komplett mit Spundwänden umrandet ist und zu großen Teilen noch mit Wasser gefüllt noch aufgespült wird. Ganz am Ende, kurz vor dem bisherigen Hafen, ist dann ein kleiner Bereich fertig gestellt mit 3 sehr schönen Terminals und nett angelegt mit neuen Straßen und stylischen Lampen.
Hop On Hop Off würden wir gern machen
Dieser Bereich ist deutlich stadtferner als früher. Deshalb bietet AIDA wieder Shuttlebusse an. Mit 12,- € pro Person ein ausgesprochen sportlicher Preis. Die (gute!) Alternative ist, dass direkt vor dem Terminal nun auch die Hop On Hop Off Busse halten. Auch hierfür verkauft AIDA die Tickets (29,99 €, Kinder inkl. 14 kostenfrei, mit Attraktionen 42,- € – was immer das auch bedeutet). Diese sind zwar teurer als bei den Shuttle-Bussen, aber dafür kann man ja auch beliebig oft Ein- und Aussteigen und hat die Stadtrundfahrt inklusive.
Und genau das würden wir auch gerne machen, davon hält uns nur ab, dass für heute Regenwetter angesagt ist und tatsächlich hängen jetzt schwere Regenwolken über uns. Schade, aber mal sehen, erst einmal sitzen wir auf dem Balkon, sehen das Anlegen, beobachten wie genau unter uns die Gangway angelegt wird und sofort ab kurz vor 11 Uhr die Massen in die Busse stürmen. Mittlerweile stehen schon 5 Hop On Hop Off Busse unten, ich bin sicher, dass die nicht reichen werden.
Aber Regen und Sturm
Von der Gangway hören wir das ununterbrochene „Hallo, Guten Morgen“ der Fotografen, bis ein erster heftiger Schauer das Treiben unten sichtbar unterbricht. Hm, unser Plan heute gerät ins Schwanken, oder ich schreibe lieber: sinkt langsam an den Grund der überfüllten Regenwassertonne.
Eine Zeit lang halten wir das aus bei 17°C in Decken gehüllt auf dem Balkon, aber dann müssen wir kurzzeitig in die Kabine zum Aufwärmen, bevor wir uns zum Spielen in die AIDA Bar aufmachen. Die Lounge ist erneut gesperrt, weil Fenster abgedichtet werden müssen.
Aber das macht nichts, wir verbringen die Zeit mit lustigem Suchen. Erst unsere Freunde, die wir im Bella Vista beim Mittag finden. Dann ein Platz zum Fotografieren, der nicht so im Wind liegt, dass die Kamera aus der Hand gerissen wird. Schließlich nach dem Handy einer der Anwesenden, das auf dem gesamten Schiff nicht gefunden wird, schließlich aber in der Handtasche einer nicht näher genannten ebenfalls Anwesenden. Und zuletzt nach den richtigen Worten, als beim Spielen von „DOG“ jeder einzelne meiner genialen Spielzüge zunichte gemacht wird durch irgendwelche Tauschkarten.
Inzwischen ist wieder die Sonne durchgebrochen, es herrscht aber heftiger Wind. So ergibt es aber wenigstens ein paar brauchbare Bilder beim üblichen Fotorundgang über Deck. Danach hilft auch beständiges Nörgeln leider überhaupt nicht bei dem Versuch, andere doch noch zu einer Rundfahrt durch Kopenhagen zu bewegen. Unglaublich, diese Bande. Dabei legen wir erst um 20 Uhr ab und es wäre noch Zeit. Stattdessen begießen wir den leider letzten Tag würdevoll mit Kaffee, Ipanema, Aperol und noch so ein paar anderen Kleinigkeiten, bis die Barfrau uns ängstliche Blicke zuwirft angesichts der Frage, ob ihre Vorräte noch reichen. Und dann haben wir noch einen Moment auf dem Balkon, jetzt mit Sonne, bevor wieder das Abendbrot ruft.
Weite Welt und die Durchsagen
Das genießen wir heute im Weite Welt Restaurant, bei dem um 18 Uhr die Familienzeit beginnt und unsere Kinder uns hineinbringen. Was aber auch schon die ganze Fahrt niemanden interessiert und deshalb auch nicht kontrolliert wird. Ein bisschen haben wir hier auf die Ente spekuliert, was sich als berechtigt herausstellt, denn es gibt wieder diese exzellent gegrillte Ente, die wir von vergangenen Fahrten kennen.
Eine letzte Abschlussfotorunde ergibt die erstaunliche Erkenntnis, dass während der Ansagen des Kapitäns über Lautsprecher richtig viele Kabinentüren geöffnet werden, damit die Gäste die Ansage auch hören können. Dabei hatte der Kapitän in seiner allerersten Ansage gesagt, dass alle Ansagen auch im Kanal 6 des Fernsehers zu hören sind. Aber das haben wohl nicht alle gehört, weil sie da die Kabinentür noch nicht geöffnet hatten…
Flugzeuge, Tunnel und Brücken
Pünktlich um 20 Uhr legen wir wieder ab. Nach kurzer Zeit drehen wir nach Süden, wodurch jetzt der Außenbereich des Weite Welt Restaurant im Windschatten liegt. Wir fahren dann unter der Einflugschneise des Kopenhagener Flughafens hindurch. Alle 2 Minuten landen hier Flugzeuge, die fast zum Greifen nah über uns hinwegfliegen. Danach fahren wir durch die Enge zwischen Kopenhagen und Schweden, dabei über den Tunnel, in dem unter uns die Fahrzeuge durchfahren, die dann neben uns aus der Tiefe auftauchen und weiter über die große Brücke nach Schweden fahren. Das haben wir alles gut im Blick.
Danach gibt es noch zwei heiße Abschlussrunden „DOG“ und dann müssen wir schon wieder die Koffer packen, denn morgen geht es früh raus.
Die letzte Etappe sind 306 Kilometer bis Kiel.
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