Mittelmeer 4 mit der AIDAmar, Mittelmeer 27.10.12

Auf dem Meer haben wir Zeit. Zum Sonnen auf dem Balkon, für Kabinen-Gedanken und Leute. Als Aliens mögen wir es nicht, im Restaurant zu suchen, die Exklusiv-Show lieben wir umso mehr.

Mittelmeer 12.10.27 - Tunesien Sizilien Italien AIDAmar Mittelmeer

Die erste Nacht an Bord ist von tiefem Schlaf gekennzeichnet, wir haben ja einiges nachzuholen. Beim Aufwachen das sanfte Wiegen des Schiffs in den Wellen, wie haben wir das vermisst…
Morgens rufen wir als erstes bei den Kindern an, ob alles in Ordnung ist. Wir haben diesmal ja nur die Kleinen dabei und dass die so weit weg sind, macht uns doch leichte Gedanken. Natürlich wissen wir von den letzten Fahrten, dass wir die Kinder ohne schlechtes Gewissen hier alleine an Schiff herumspazieren lassen können, aber trotzdem ist das mit den Kabinen ein komisches Gefühl.

Wir haben bei AIDA eine Balkonkabine und eine Innenkabine gebucht. Balkon für uns, denn wir hängen ja gerne faul in der Sonne rum, Innen für die Kinder, denn die sind sowieso den ganzen Tag unterwegs und nur zum Schlafen in der Kabine. Da wir den Tarif Vario gebucht haben, können wir uns den Kabinen-Typ aussuchen, aber nicht wo die Kabine ist. Dafür ist es dann doch auch deutlich günstiger als der Premium-Tarif. So kommt es zustande, dass wir an Deck 9 steuerbord und die Kinder an Deck 5 backbord sind. Das ist natürlich der Preis für den Tarif Vario, trotzdem möchte ich AIDA noch einmal vorschlagen, wenn man mehrere Kabinen zusammen bucht, dann auch Kabinen in der Nähe zuzuteilen. Das wäre noch einmal ein vernünftiger Service, denn große Familien wie wir brauchen nun mal 2-3 Kabinen und da ist Premium nicht drin.

Für etwas anderes sind wir aber sehr dankbar: Wir haben an der Rezeption das Problem geschildert und auf unsere Bitte hin problemlos eine zusätzliche Zugangskarte zur Kabine der Kinder bekommen, damit wir nachts vorm Schlafengehen mal zu ihnen schauen können, ohne sie zu wecken. Danke, das beruhigt sehr!

Mittelmeer 12.10.27 - Tunesien Sizilien Italien AIDAmar Mittelmeer

Die Uhren wurden heute Nacht 1 Stunde zurückgestellt. Zunächst verblüfft uns das, wird doch immer erst in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Winterzeit umgestellt. Und heut ist erst Samstag (oder? Hach, im Urlaub vergisst man die Zeit…). Es liegt aber daran, dass wir uns schon an die Zeit in Tunesien anpassen, und wenn wir morgen Abend dort wegfahren, wird die Zeit dann nicht wieder korrigiert, weil es dann mit der Winterzeit übereinstimmt.
Damit eine Stunde mehr Schlaf und um 9:30 Uhr ausgeschlafen zum Frühstück. Blöder Weise haben die gleiche Idee auch 2000 andere Passagiere…
Im Marktrestaurant gehen wir deshalb erfolglos durch die Gegend, ein Deck höher im Belladonna wird zum Glück gerade ein Tisch frei. Diese Suche nervt uns immer etwas, aber ich denke, wie immer werden wir die beste Zeit zum Essen-Gehen auch wieder rausfinden. Eine halbe Stunde später jedenfalls werden überall Tische frei. Oder sind das nur die Tische um uns rum und wir haben eine merkwürdige Ausstrahlung?

Denn heute Morgen sind wir Aliens. Alle anderen sitzen hier mit kurzer Hose und T-Shirt, nur wir natürlich mit zwar dünnen aber dennoch Pullovern. So warm ist es doch gar nicht! Aber denkste, einmal die Nase nach draußen gesteckt – das ist wie Knüppel-an-Kopp: Die Luft ist feucht-warm, deutlich über 20 Grad. Hallo wetter.com, vorhergesagt waren dort täglich Regen bei 15-17 Grad. Das bedeutet: Sofort umziehen, Kinder zur Betreuung bringen und raus auf den Balkon. Hier ist es windstill und – da nach Süden raus – pralle Sonne. Herrlich. Hier sitze ich nun, tippe meinen Bericht in das altersschwache Notebook, dessen Display nicht für Sonne gemacht ist (visuelle Kontrolle beim Schreiben wird auch völlig überschätzt…) und genieße. Unter uns rauscht das Meer.
Apropos Sonne, die Sonnenmilch liegt winterfest gemacht zu Hause, bei der Vorhersage war das irgendwie das letzte, was wir zu brauchen glaubten. Hallo AIDA-Shop, wir kommen…
Der Kapitän erklärt über Durchsage, dass wir der Kaltwetterfront, die gestern über Mallorca gezogen ist, schön brav auf der Rückseite hinterherfahren. Darum ist die Luft so klar und wir können die Sonne genießen. Machen Sie mal, Herr Kapitän Miklitza, wir haben Zeit, immer schön hinter der Front bleiben, Hauptsache Sonne…

So ein Balkon hat aber auch noch mehr Vorteile. Natürlich ist so ein Schiffsbalkon nicht riesig, aber er ist groß genug für 2 Liegestühle, die sogar genau nebeneinander passen. Und ein kleines Tischchen, auf das genau die Füße passen. Dadurch ist es noch schöner, sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Auch können wir nun wahrheitsgemäß behaupten, wir haben unseren Urlaub lediglich auf Balkonien verbracht. Warum das nötig sein könnte? Weil wir nach den letzten Fahrten mit der AIDA voller toller Erlebnisse von unseren Erfahrungen berichtet haben, und dabei haben sich andere nicht nur mitgefreut, sondern es hat auch Neider auf den Plan gerufen, so dass wir gelegentlich das Gefühl hatten, uns dafür rechtfertigen zu müssen, uns als Ausgleich für eine 60-Stunden-Woche AIDA-Fahrten zu gönnen. Komische Zeitgenossen gibt’s, so einen Neid kennen wir gar nicht.

Der Tisch beim Frühstück hat sich dann nicht als der beste herausgestellt. Ich habe ja in der Vergangenheit schon über die Freundlichkeit und Fröhlichkeit der asiatischen Kellner geschrieben. Solche sehen wir auch in der Ferne, unser Kellner heute hat aber möglicher Weise keine gute Nacht gehabt. Naja, solche Tage gibt es wohl.

Mittelmeer 12.10.27 - Tunesien Sizilien Italien AIDAmar Mittelmeer

Nach dem Frühstück geht es direkt zur Kinder-Info. Beide Kinder kommen jetzt altersgemäß zu den „Delfinen“ und verschwinden das erste Mal zur Betreuung und zum gemeinsamen Mittag. Heute Abend ist wieder das erste Casting für die Kindershow und beide wissen schon genau, welche Rollen sie diesmal haben wollen.

Gegen Mittag bezieht es sich. In der Ferne sahen wir schon länger den Regen, jetzt werden wir ihn wohl erreichen. Naja, macht nichts, das Programm für den Nachmittag ist eh schon voll, um uns vorher von dem anstrengenden Sonnenbaden zu erholen, ist eine Mittagspause erst mal nicht schlecht.

Nach dem Kaffee (nur ein gaaaaaaannnnz kleines Stück trockener Kuchen…) ist es ganz interessant, der Kunstauktion mit Gerald von Hassel zu folgen, den wir schon von der letzten Fahrt kennen. Manche Bilder würde ich mir niemals hinhängen, aber der lila Kermit von Andreas Schiller sieht schon klasse aus. Und seine Apfel-Bilder erst…

Der Mittagsschlaf hat so gut getan, dass wir wieder klar denken können. Das führt uns direkt zu einem Reiseberater, denn diese Fahrt hat ja nur 7 Tage und heut ist schon der 2. fast vorbei. Was ist dann? Diese Frage können wir gleich endgültig klären: AIDAbella in den Osterferien. Das ist noch eeeewiiiiiiggggggg hin. Aber lasst uns optimistisch rechnen: Diese Reise hier geht bis 02.11., damit fahren wir nur im Dezember, Januar und Februar nicht mit AIDA…

Gleich um 18 Uhr gehen wir Abendessen. Neben uns an dem Tisch befehligen die Leute den armen Kellner barsch, wie er ihren Tisch abzuräumen habe. Jetzt kann ich den Kellner von heute Morgen verstehen, da kann man wirklich die Lust verlieren. Leute gibt’s…, aber das hab ich heute ja schon mal geschrieben.

Danach sichern wir uns einen Platz im Theatrium, Deck 10, erste Reihe (mit Rückenlehnen), den wir den ganzen Abend nicht mehr räumen, denn nun beginnt der Show-Marathon. Lohnt sich wieder:
Zuerst das Soloprogramm von Jeffrey Fenoglio mit Liedern von Amy Winehouse, französischen Chansons und aus Musicals. Er hat eine eher sanfte, sehr gute Stimme.
Das Schauspiel „In der Bar zum gold’nen Anker“ mit Text und Gesang von zwei Schauspielern vorgetragen, ist sehr seichte Kost, die nicht unser Stil ist, aber durchaus gut vorgetragen wird. Ich meine, wir haben die beiden mit demselben Stück schon mal auf der luna gesehen.
Es ist aber wichtig, an diesem Abend den Platz zu halten, denn nach der üblichen Kapitäns- und Offiziersvorstellung kommt wieder die Show Kauri. Wie beim letzten Mal sind wir wieder von Tanz, Gesang und Akrobatik fasziniert. Die Show ist wirklich das schönste, was wir je auf AIDA gesehen haben.
Aber das ist auch der Fluch, wenn man etwas so Gutes immer wieder sieht: Man fängt an zu vergleichen, sieht kleine Fehler. Einige Stimmen waren beim letzten Mal kräftiger. Aber das ist unser Fluch, die Aufführung ist Klasse.

Morgen sind wir dann in Tunis.

Mittelmeer

Rundgang auf der AIDAmar

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