Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Dubrovnik 12.10.17
Es ist egal, was wir in Dubrovnik machen: Die Stadt ist immer durch und durch faszinierend. Diesmal sehen wir sie von oben: Die wunderschöne Altstadt, das felsige Hinterland, die grünen Inseln mit den Booten davor, die Streifen in das türkisblaue Meer ziehen.
Historische Städte an der Adria: Italien, Korfu, Kroatien
AIDAblu 2017
Keine Ahnung, warum wir immer so müde sind. Aber wir wachen erst auf, als wir um 7:30 Uhr im Hafen von Dubrovnik anlegen.
Beim Frühstück sind kaum noch Menschen an Bord und auch beim anschließenden Fotorundgang zieren höchstens 5 einsame Gäste das Pooldeck. Es ist jetzt schon richtig heiß, aber wir nehmen uns die Zeit, einmal die schönen alten Häuser am Berghang über dem Hafen zu fotografieren. Direkt über uns stehen die Häuser einzeln oder in kleinen Gruppen, ein bisschen weiter rechts von uns, in Richtung Altstadt, zieht sich eine dichte, modernere Wohnbebauung den Berg hoch. In diese Richtung müssen wir nachher dann fahren, um über den Berg zur Altstadt zu gelangen.
Ich muss an dieser Stelle an die gleiche Stelle vor genau 1 Woche erinnern, an der ich den geneigten Leser erinnert habe, wie wir einmal auf der Stadtmauer um die ganze Altstadt herumgegangen sind. Letzte Woche haben wir dann die Altstadt selbst erkundet und für heute planen wir die folgerichtige Fortsetzung, nämlich hoch auf den Berg zu fahren und von oben auf die Stadt herunterzuschauen.
Mit dem Shuttle zur Altstadt
Dies Erlebnis gibt es auch als AIDA-Ausflug, aber auf eigene Faust ist bekanntlich günstiger. Also schauen wir, wann der AIDA-Ausflug ist. Damit wir dann nicht stundenlang in der Schlange vor der Seilbahn stehen, brechen wir einfach später auf.
Um 11:30 Uhr geht es los. Vor dem Schiff steht wieder ein Shuttle-Bus. Für uns konnten wir vorher Tickets für 10 € am Selbstbucher-Counter erstehen, für die Kinder geht das nicht. Also wollen wir diese wie letzte Woche direkt am Bus holen. Da stehen aber nur 3 Busse, niemand sonst. Ein Busfahrer verweist auf den anderen und letztlich steigen wir in den vordersten Bus ein. Dessen Fahrer hat es sich auf der hintersten Bank gemütlich gemacht, schaut uns nur überrascht an und steigt dann aus. Tja, da sitzen wir nun. Nach 10 Minuten denken wir, wir steigen mal aus, um nachzufragen, da ruft er uns aber von Ferne zu, dass es gleich losgeht. Ticket-Verkäufer kommt keiner, auch keiner, der den Abschnitt von unserem Ticket reißt.
Stattdessen haben wir den Bus wieder komplett allein für uns. Nun überlegen wir, da keiner die Tickets abgerissen hat, haben wir noch 4 Abschnitte, können damit also die Kinder wieder mit zurücknehmen, ohne eigene Tickets für die Kinder kaufen zu müssen. Da kommt wieder der Sparfuchs durch, aber wir haben einfach ein zu ehrliches Herz und erstehen auf dem Rückweg vor den Bussen eigene Tickets für die Kinder…
Zunächst setzt uns der Busfahrer wieder am Pile-Tor ab. Heute gehen wir nur einfach einmal längs durch die Altstadt auf der Stradun und auf der anderen Seite durch das Ploce-Tor wieder hinaus. Das wäre fast noch dramatisch geworden, denn ein Wagen des kroatischen Fernsehens drängt sich zwischen uns hindurch (sonst ist Autoverkehr hier verboten), würgt den Wagen ab und fährt fast unseren Jüngsten um, als er wieder in Gang kommt. An Bord ein RTL-Kameramann. Nur böse Zungen behaupten, dass manche Sender so an ihre Exklusiv-Berichterstattung kommen…
Seilbahn auf den Berg Srd
Von hier wenden wir uns wieder zurück, jetzt aber außerhalb der Stadtmauern und müssen dann über Treppen ein Stück in den Berg hinein. Die Seilbahnstation ist hier schon zu sehen, könnte aber etwas besser ausgeschildert sein.
Unser Plan geht voll auf: Die AIDA-Fahrer sind bereits durch, die neben uns im Hafen liegende Costa neoClassica macht sich schon wieder auf den Weg und so sind nur noch wenige japanische und amerikanische Touristengruppen unterwegs. Eben in der Altstadt haben die sich schon bemerkbar gemacht, denn wo diese Gruppen stehenbleiben, ist kaum ein Durchkommen. Aber hier an der Seilbahn stehen nur wenige Menschen in einer Schlange vor der Kasse. Nach ein paar Minuten kommt auch eine Kassiererin. Kosten, um einmal auf den Berg hoch und zurück zu fahren: 140,- Kuna (ca. 20 €) pro Erwachsenem, Kinder 60,- Kuna. Ich weiß nicht genau, bis zu welchem Alter Kinder zählen, aber als ich der Kassiererin erklären will, wie alt unsere Kinder sind, will sie das erfreulicher Weise gar nicht hören. Trotzdem ein stolzer Preis!
Direkt danach kommt eine Seilbahn, Platz ist für ca. 30-40 Leute, mehr werden nicht mitgenommen und dann geht es hoch in den Berg Srd. Dabei schwebt die Seilbahn nicht allzu hoch über den Dächern, Wäldern und später Felsen, was meiner natürlichen Höhenskepsis entgegenkommt. Aber der Berg ist steil und genauso steil geht es nach oben. Die ganze Fahrt dauert nur eine gute Minute, dann sind wir in der Bergstation.
Traumhafte Aussicht
Direkt am Ausstieg gibt es eine Aussichtsplattform, eine Etage höher eine weitere und neben der Station eine große Aussichtsterrasse mit Restauration. Diese Terrasse gefällt mir am besten, denn von hier können wir ganz toll auf die komplette Altstadt schauen, ohne die Seilbahn-Seile im Blickfeld zu haben. Die Stadt ist jetzt im gleißenden Licht der Mittagssonne wunderschön anzusehen, wir sehen den alten Hafen, die vorgelagerte Insel. Rund um die Insel ziehen Boote Streifen in das türkisblaue Wasser. Ein traumhafter Anblick. Auf der anderen Seite geht der Blick über das felsige Hinterland Kroatiens, an dieser Stelle sehen wir auf eine sogar teilweise bewaldete Weite. Auch ein schöner Blick!
Dann gehen wir noch einmal um die Station auf die andere Seite herum, um auch noch einen Blick auf den neuen Hafen zu haben. Den können wir auch gut sehen, auch davor einige grüne Inseln, auch ein ganz wunderbarer Anblick. Unser Schiff allerdings liegt hinter einem Bergvorsprung.
Von hier könnte man auch in recht steilen Serpentinen einen schmalen Wanderweg nach unten nehmen. Das ist nicht ausgeschildert, aber wir sehen eine Reihe Wanderer in der prallen Sonne ohne irgendeinen Schatten nach unten gehen. Aus dem Grund verzichten wir darauf lieber.
Hier liegt auch eine alte, teilweise einsturzgefährdete Festung (Fort Imperial). In dem begehbaren Bereich wurde eine Fotoausstellung zur Vergangenheit Dubrovniks mit erschütternden Bildern aus dem Krieg 1991 zusammengetragen. Wir bleiben aber lieber in der Sonne und verzichten heute auf die kostenpflichtige Ausstellung.
Am Schluss setzen wir uns bei 22°C und wolkenlosen Himmel noch etwas unter das große Kreuz auf der Aussichtsterrasse. Zusammengefasst ist dieser Ausflug sicher kein günstiges, aber ein sehr lohnenswertes Vergnügen! An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal bei jenem kroatischstämmigen Mitbürger, der uns diese Seilbahnfahrt dringend ans Herz gelegt hat!
Einblick in die Häuser
Den Berg hinunter ist die Schlange vor der Seilbahn genauso kurz, inzwischen sind nur kleinere japanische Reisegruppen hier angekommen, denen wir aber geschickt ausweichen können. Lediglich vor den Toiletten gibt es einen kleinen Stau, diese sind hier oben aber auch kostenlos. In der Altstadt sind die kostenpflichtig, mit 1,- € bekommt man dort ein Freispiel, aber im Gegensatz zu Korfu, Bari und Venedig sind die Toiletten in der Altstadt und auch hier oben reichlich vorhanden und sauber.
Noch ein Gedanke zu den Reisegruppen: Da inzwischen außer uns nur noch die kleine Thomson Spirit im Hafen liegt, müssen die großen amerikanischen und asiatischen Gruppen per Bus hierher gekarrt werden. Gerade bei den asiatischen Reisenden haben wir den Eindruck: Foto machen und zackzack weiter.
Ich verstehe aber auch, dass es Unruhe in der Bevölkerung gibt, denn wenn noch mehr Schiffe im Hafen liegen und jedes Schiff im Durchschnitt 3.000 bis 4.000 Gäste ausspuckt, dann ist die Altstadt komplett überlaufen. Die politischen Bestrebungen gehen hier verständlicher Weise in die Richtung, die Zahl der Schiffe im Hafen zu begrenzen.
Nachvollziehbar ist auch, dass die Seilbahnfahrt hinunter genauso schnell vorbei ist wie hinauf. Da ich hinten in der Gondel stehe und nicht etwa vorne an den Fenstern mit Blick auf den freien Fall, ist mir das aber egal.
Von der Talstation aus gehen wir diesmal andere Treppen hinunter als wir hinaufgegangen sind. Diese führen uns in Schlangenlinien an einer Reihe Wohnhäuser vorbei bis vor die Altstadt. Dieser Weg ist kürzer und Dank des Einblicks (wörtlich) in die Häuser interessanter als der Hinweg, wie schon gesagt wären hier Hinweisschilder hilfreich gewesen.
Durch die Altstadt gehen wir wieder nur gerade hindurch, denn so langsam wird es tatsächlich Zeit, an die Rückkehr zu denken, bei den allerletzten Bussen wird es erfahrungsgemäß recht voll. Aber auch jetzt steht schon eine lange Schlange vor den Bussen, in der wir geduldig gemeinsam mit einigen nicht-fußverknacksten Tänzern warten.
Steak statt Sternstunde
Nach dem heißen Tag genießen wir gegen 15 Uhr noch einen Froozie an Bord mit Blick auf die gerade beginnenden Proben. Dort trainieren die Künstler für die Exklusiv-Show, das lässt hoffen, dass diese doch noch gezeigt wird.
Das Auslaufen um 16 Uhr genießen wir bei voller Sonne auf dem Balkon, bis es irgendwann zwischen dem kroatischen Festland und den vorgelagerten Inseln zu kühl wird.
Zum Abend genießen wir noch einmal ein sehr gutes Steak im Buffalo Steak House. Mit einem Alster für die beste Ehefrau von allen und einem Rosé von der Ahr für den Autor dieser Zeilen. Dazu hat uns AIDA eingeladen als Ersatz für die Sternstunde. Eine Nachfrage bei den Reiseberatern ergibt, dass die Sternstunde (eine besondere Aktion für die höheren Clubstufen) letzte Woche und diese Woche dieselbe wäre, und damit wir das nicht doppelt machen müssen, hat man uns einen Gutschein für ein Drei-Gänge-Menü geschickt. Das war absolut die richtige Entscheidung und wir genießen das sehr!
Eine richtige Abendshow gibt es hier wieder nicht, nur irgendwelche Schlager-Geschichten auf dem Pooldeck. Also spielen wir lieber ein paar Runden in der AIDA Lounge. Dass an unserer Kabinentür bereits die Abreise-Information für Venedig hängt, versuchen wir nachhaltig zu ignorieren.
Die nächste Etappe sind 450 Kilometer bis Zadar.
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!