Von der Dominikanischen Republik nach Teneriffa mit der AIDAperla, Atlantik 18.04.19

Langweilig wird uns nie mit Balkon, Meer, Lesen und Spielen. Aber selbst wer dazu keine Lust hat, findet hier den ganzen Tag Unterhaltung, Workshops, Tanz und Aktivität. Auch wenn wir weiter bedauern, dass es die ganz großen Shows nicht mehr gibt. Dafür möchte heute unbedingt jemand auf dem Balkon übernachten.

Verandakabine Atlantik 19.04.18 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Wieder eine Stunde weniger, weil die Uhren über Nacht vorgestellt wurden. Das macht müde. Zum Glück ist unser Programm heute nicht so sehr anstrengend.

Erst einmal das übliche Frühstück im Casa Nova. Ohne größere Komplikationen.

Verandakabine Atlantik 19.04.18 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Kreuzfahrtfeeling hoch über dem Meer

Dann der Balkon, wobei zu merken ist, dass wir uns Europa nähern: Obwohl die Sonne herrlich scheint, wird der Wind immer kühler. Deshalb heute erst einmal Kabine mit offener Balkontür. Das Meer hören wir unter uns trotzdem. Im Moment ist es allerdings sehr flach. Die letzten Tage hat man ein bisschen Schaukeln und Seegang gemerkt. Aber gerade mal etwas mehr als Ententeich.

In älteren Berichten habe ich geschrieben, dass diese großen Schiffe immer weniger mit Kreuzfahrt zu tun haben, weil die Balkons immer weiter vom Meer entfernt sind. Gerade auf die Schiffsklasse der AIDAperla trifft das zu, weil unter den Balkons das Lanai-Deck entlang geht. Mit ein bisschen Pech sogar mit stundenlangem Geschirrklappern, wenn die Kabine über einem Restaurant ist oder Rauch, wenn sie über einer Raucherecke liegt.

Das Pech haben wir nicht. Unter uns ist nur ein bedachter Bereich. Und da wie berichtet unsere Decke vorgezogen ist, haben wir zwar keine Sonne, aber darin fängt sich der Schall vom Meer und deshalb haben wir auf unserem Balkon doch, obwohl auf Deck 12 recht weit oben, das reine Meeresfeeling. Sehr schön!

Überhaupt ist unsere Kabine erfreulich leise. Wir hatten ja schon alles Mögliche an knackenden und lärmenden Kabinen. Unsere gar nicht. Dass das nicht nur am mangelnden Seegang liegen kann, merken wir im Treppenhaus, hier knackt es bei jeder Schiffsbewegung.

Verandakabine Atlantik 19.04.18 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Lediglich das Bad ist sehr laut, das blubbert und röhrt in den Rohren die ganze Zeit. Nun übernachten wir recht selten im Bad, insofern stört das nicht sonderlich. Lediglich wenn es in der Kabine total still ist, könnte das auf Dauer im Wettstreit mit der rauschenden Klimaanlage nerven. Da wir aber immer die Balkontür auf haben, um das Meeresrauschen auch nachts zu hören, stört uns überhaupt nichts.

Apropos übernachten, die beste Ehefrau von allen will heute Nacht trotz des kühlen Windes auf dem Balkon übernachten. Das bekundet sie damit, dass sie mich bei „DOG“ dreimal direkt vor dem Ziel rausschmeißt und so meinen Sieg verhindert.

Wir vermissen die großen Shows

Wir treffen uns um 14 Uhr zum Spiel, danach gibt es heute einmal ein Eis im Magnum Pleasure Store zum Kaffee. Dabei ist es auf der Plaza ganz schön schwül, unserem Kleinen droht zum zweiten Mal auf dieser Fahrt der Kreislauf wegzusacken. Eis, Kuchen, Wasser und ein weiteres Spiel beheben das. Aber wir legen noch einmal die Regeln fest, dass regelmäßig gegessen und getrunken wird und der Kreislauf nicht nur mit Rumliegen in der Kabine traktiert wird.

Parallel üben die Teilnehmer der Abend-Show „The Voice of the Ocean“ für ihren Auftritt heute Abend. Eigentlich interessiert uns das gar nicht, und wir finden es immer noch Schade, dass AIDA die Shows so reduziert hat, um lieber „Wer wird Millionär“ oder „Das Glücksrad“ einzukaufen. Anderseits hören wir gerade so viele richtig gute Stimmen, dass wir uns das vielleicht doch einmal ansehen. Mal sehen.

Verandakabine Atlantik 19.04.18 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Wir vermissen die Shows. Als wir angefangen haben mit AIDA zu fahren, saßen wir jeden Abend als erste im Theatrium, um eine der Shows zu sehen. Egal ob die überall gleichen Shows wie ABBA oder Beatles oder die auf jedem Schiff exklusiven großen Shows, meist haben sie uns begeistert. In den letzten 14 Tagen haben wir so 3-4 richtige Shows gesehen, mehr gab es nicht. Und das ist wirklich richtig Schade, denn das gab es in dieser Form bei keiner anderen Reederei.

Aktivitäten und Workshops auf der AIDAperla

Das heißt natürlich nicht, dass hier nichts los wäre: Wer will, kann sich den ganzen Tag über unterhalten lassen. Anders als auf den meisten Schiffen von AIDA, ist das Programm auf den großen Schiffen aber meist nicht mehr auf Theatrium und Pooldeck konzentriert, sondern findet an verschiedenen Locations statt, manchmal sogar gleichzeitig unterschiedliche Programme. Hier besonders Theatrium, Beach Club, Plaza, Nightfly Nachtclub. Anders als der Name andeutet: in letzterem dann nicht nur die Abendprogramme, sondern auch Workshops tagsüber.

Neben den überall gleichen Aktivitätsangeboten wie z. B. Shuffleboard, Dart, Volleyball, Tanzkurs, Kochschule, werden bei so vielen Seetagen immer ein umfangreiches Workshop-Programm und meist mehrere Gastkünstler angeboten.

Einige hatte ich ja schon erwähnt: Den Magier, den Mentalisten. Zusätzlich sind mehrere Lektoren an Bord, Dr. Jörg Rieche spricht über die Karibik und Seefahrt allgemein, Günter Bolze hat seinen Schwerpunkt bei Astronomie und Sternenbeobachtung. Tatiana Peréz beim Tanz.

Die täglichen Vorträge der Lektoren sind kostenfrei, die Workshops zur Sternenkunde auch, die meisten Workshops des Mentalisten und der Tanz-Entertainerin kosten eine Gebühr, manchmal recht happig.

Verandakabine Atlantik 19.04.18 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Auch ein Künstler ist wieder an Bord, der live Bilder malt und zum Interview zur Verfügung steht. Bei unserer letzten Atlantik-Überfahrt hatten wir das auch erlebt, damals war es Feliks Büttner, der an AIDA-Mund erfunden hat, diesmal Gerhard Völkle. Er steht in der Galerie, malt auf Leinwand und unterhält sich gern mit den Gästen.

Dann gibt es noch Gast-Künstler, die eine eigene Show haben, z. B. Rafael de Alcala, der mit spanischem Temperament Gitarre spielt, Terrél Woodbury, der nicht nur toll singt, sondern auch das gesamte Publikum zum Mitmachen bringt, ein Travestie-Künstler und ein weiterer Sänger, dessen Probe wir heute Nachmittag im Theatrium mithören und der so gut singt, dass wir uns ein bisschen dazusetzen. Leider singt er alle Lieder nur an, verweist aber auf seine Show morgen. Da sind wir dabei!

Nach ein paar weiteren Spielen und noch etwas Balkon am Spätnachmittag (inzwischen ist eine Decke nötig) essen wir noch einmal im East Restaurant. Erfreulicher Weise mussten wir nicht ein einziges Mal auf dieser Fahrt um einen Tisch kämpfen, zum einen gehen wir immer zu einer sehr guten Zeit essen, zum anderen zieht es die allermeisten Gäste immer ins Marktrestaurant, da ist es voll.

Um 20:15 Uhr sehen wir uns dann wirklich „The Voice oft he Ocean“ an. Das ist tatsächlich sehr stark an das Original angelehnt. Und die Gäste, die sich beim Karaoke für diese Show qualifiziert haben, singen wirklich Klasse. Die Jury besteht aus dem General-Manager, dem Travestie-Künstler und dem Mentalisten, der anders als im Fahrstuhl hier sehr unterhaltsam ist. Für den Sieger können dann am Ende alle abstimmen, was über das Bordportal erstaunlich gut funktioniert.

Ich habe ja vorhin geschrieben, wie sehr wir die guten Shows vermissen. Trotzdem muss man ehrlicher Weise sagen, dass es heute Abend im Theatrium brechend voll ist. So voll war es nicht bei jeder der großen Shows (aber bei einigen).

Auch morgen ist noch Seetag.

Atlantik

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Wind und Sonnenbraten auf dem höchsten Deck
Currywurst im Fahrstuhl und Flip Flops im Theatrium