Mittelmeer 15 mit der AIDAdiva, Istanbul 15.07.13
Noch einmal beeindruckt Istanbul mit den unterschiedlichen Farben zu verschiedenen Tageszeiten. Und mit noch viel mehr Stadt auf der europäischen Seite. Aber auch Gedanken zu Protesten sind wichtig.
Vom Bosporus über die Inseln und Israel
AIDAdiva 2013
Heute Morgen stehe ich früh auf, weil ich den Eindruck von Abends noch einmal in der Morgensonne sehen möchte. Und tatsächlich sieht es um 7 Uhr morgens noch einmal alles ganz anders und noch faszinierender aus. Das kann man eigentlich nicht beschreiben, aber ich mache Fotos von den verschiedenen Tageszeiten.
Noch ist alles ganz still. Von Ferne kommt ganz langsam die Norwegian Spirit angefahren und macht neben uns fest. Alles ein so friedliches Bild.
Eigentlich wollen wir uns heute den Rest der Altstadt ansehen, aber es gibt zu viele Fußlahme heute Morgen.
Stattdessen sitze ich stundenlang auf dem Balkon bei 26°C, nehme mir nicht mal die Zeit, diesen Bericht weiterzuschreiben, sondern schaue nur auf das Meer. Ununterbrochen fahren kleine Besichtigungsboote an uns vorbei, aus der Altstadt kommend auf dem Weg zum Bosporus sind wir augenscheinlich eine Attraktion. Dahinter fahren pausenlos Fähren ebenfalls aus der Altstadt zum asiatischen Teil Istanbuls.
Wie schon gestern Abend hören wir mittags wieder jede Menge Trillerpfeifen, im Anschluss stundenlang das Geheul der Sirenen von Polizeibussen. Was genau da los ist, ist nicht zu sehen, die Nachrichten haben von erneuten Krawallen am Taksim-Platz gestern Abend berichtet, von heute hören wir nichts. Es ist schon ein komisches Gefühl, hier dekadent im Urlaub auf dem Schiff zu sitzen, während nicht weit von hier Protestler und Polizei aufeinandertreffen. Seien es nun Türken, die sich nach mehr Freiheit sehnen oder Muslimbrüder, die ihre Solidarität mit Ägypten bekunden.
Ein paar Minuten nach der angekündigten Zeit gegen 18 Uhr laufen wir aus, weil wir noch auf ein verspätetes Ehepaar warten. Sie sollen es wohl aber noch geschafft haben. Wir bekommen zufällig noch einen Platz direkt am Bug auf Stühlen („zufällig“ bedeutet, dass wir da schon 2 Stunden vorher Plätze reservieren. Allerdings nicht mit dieser Unsitte, da Handtücher draufzulegen, sondern uns selber und ein gutes Buch in der Hand). Wie immer zucken wir zusammen, als das Typhon unser Auslaufen ankündigt, aber es ist wieder ergreifend, unter der Auslaufmelodie zu sehen, wie wir ablegen und langsam Fahrt aufnehmen.
Wir schauen wieder nach Steuerbord, um die Seite zu sehen, die wir gestern beim Auslaufen nicht gesehen haben. Und sehen da, als wir um die Landzunge mit der Altstadt herum sind, dass dahinter im europäischen Teil noch viel mehr Istanbul ist, als wir bisher gesehen haben. Kilometer um Kilometer erstreckt sich die Stadt an der Küste entlang, unglaublich riesig. An einer Stelle scheint ein Hafen zu sein, davor liegen zig kleine Schiffe. Welch eine große Stadt.
Da uns heute im Show-Programm nichts interessiert, spielen wir in der Bibliothek „Ligretto“ und genießen alkoholfreie Cocktails.
Die nächste Etappe sind 678 Kilometer bis Piraeus. Morgen ist aber erst einmal Seetag.
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