Mediterrane Highlights 1 mit der AIDAstella, Civitavecchia 25.07.17
Dass gleich 3 Schiffe der AIDA-Flotte auf einmal im Hafen liegen, ist schon etwas Besonderes. Und noch besonderer, dass sich der Kreis mit Heidi Klum schließt. Am Besondersten ist aber der romantische Kreuzfahrt-Moment am Abend mit blutrotem Sonnenuntergang.
Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln
AIDAstella 2017
In der Nacht war dann doch noch richtig Wind und Seegang. Unser Balkon, immerhin auf Deck 8 gelegen, ist komplett bedeckt mit einer dicken Salzschicht. Folglich ist das Salz nun auch unter unseren Füßen und wäre am Hosenboden, wenn wir nicht die Poolhandtücher untergelegt hätten.
Heute kein Ausflug, sondern Schiffe
Eine echte Besonderheit heute ist, dass gleich 3 AIDA-Schiffe gleichzeitig in Civitavecchia ankommen, neben unserer AIDAstella noch die AIDAperla und die AIDAaura. Leider liegen sie nicht nebeneinander an der Pier, wir haben auf Bildern schon einmal die aura neben der perla gesehen, das sieht aus wie Walfischmama mit Baby. Wir werden das nachher aber noch einmal prüfen.
Wie vor fast 14 Tagen fahren wir auch heute nicht in die Hitze von Rom, während alle Römer flüchten, sondern nach dem unglaublich faszinierenden, aber auch anstrengendem Ausflug gestern nach Herculaneum haben wir uns einen Ruhetag an Bord verdient. Allein der Vormittag ist schon nötig, die ganzen Eindrücke von gestern Revue passieren zu lassen und in Worte zu fassen.
Dazu sitzen wir auf dem Balkon, mit Blick über den Hafen von Civitavecchia und die uns gegenüber liegende Sovereign. Aber am frühen Nachmittag wollen wir es dann wissen und gehen raus auf die Pier, um uns die drei AIDA-Schiffe anzusehen. Wir liegen ganz hinten am Pier, direkt hinter uns die AIDAperla, dann kommt lange gar nichts und ganz vorne die AIDAaura. Zwischen den Schiffen findet ein reger Austausch der Offiziere statt, auch unser Kapitän besucht seine Kollegen.
Unterschiede der AIDA-Schiffe
Die aura gehört zu den 3 kleinen, ältesten Schiffen der Flotte. Getauft wurde sie im April 2003 von Heide Klum. Tatsächlich schließt sich hier ein Kreis: Die perla ist das neueste AIDA-Schiff und wurde vor erst vor wenigen Wochen getauft, also gut 14 Jahre später von der ersten Gewinnerin der Heidi-Klum-Show „Germany’s Next Topmodel“ Lena Gercke. Und diese beiden Schiffe liegen hier nun also beide vor uns.
Leider liegt die aura recht weit entfernt, so dass kaum gemeinsame Fotos möglich sind. Auch ist der Pier nicht so breit, dass das Weitwinkel für Seitenaufnahmen reichen würde. So müssen also Schrägaufnahmen reichen. Interessant die Unterschiede der Schiffe. Bei der perla fällt natürlich die Größe sofort ins Auge, dazu die sehr kastige Form, was besonders von hinten auffällt. Ist die Auswölbung des Theatriums bei der stella oben, ist es bei der perla eher Mitte unten. Die perla hat wesentlich mehr Balkonfläche an der Seite. Nicht nur auf dem Lanaideck, sondern auch hoch oben über der Brücke sieht man bei den Wellness-Kabinen die Infinity-Pools, die nach außen nur mit Glasscheibe getrennt sind. Das ist für die Badenden sicher interessant durch die unendliche Sicht auf das Meer, von hier sieht es aber doch komisch aus, die Badenden in so einem Glaskasten zu sehen. Hat etwas von Aquarium.
Bei der viel kleineren aura fällt dagegen auf, dass es Balkons nur auf einem Deck gibt. Diese haben aber kein Dach, so wie auf allen größeren Schiffen, sondern freien Himmel. Das sieht dadurch so aus, als seien die Balkons nachträglich angeschweißt worden.
Der Beton-Pier
Die Pier vor uns ist eine riesige Betonfläche mit einer hohen Mauer zum Meer. Das bietet bestimmt Schutz vor Sturm, hat aber den Nachteil, dass sich hier die Hitze schön fängt und auch jeder Windhauch vom Meer verhindert wird. Dadurch ist es hier gefühlt noch viel heißer als anderswo. Wir haben das ja vor ein paar Fahrten schon einmal beim „Marsch der Verdurstenden“ erlebt.
Hier entlang gehen wir nun, um die 3 Schiffe vergleichen zu können. Ganz sicher würde sich dieser Weg mit deutschen Sicherheitsvorschriften beißen, denn immer wieder finden wir rostige Metallstäbe, die 2-7 cm aus dem Boden ragen und echte Fußfallen darstellen. Auch aus den Seiten ragt mal der eine oder andere Stab. An einer Stelle pfeift es bedrohlich aus dem Boden und tatsächlich schießt hier auch mal eine Fontäne mit Wasser mitten aus der Betonplatte.
Nun gibt es einen kostenlosen Shuttle in die Stadt, aber der würde uns ja nun nichts nutzen, weil wir die Schiffe sehen wollen. Das machen zig andere Gäste von allen 3 Schiffen auch und so vermischt sich das hier bunt auf der Pier. Unser Weg bis zur aura sind dabei 1,5 Kilometer, insgesamt ist die Pier 2,5 Kilometer lang. Ungefähr in der Mitte, am Heck der perla, wird gerade ein neues Kreuzfahrtterminal gebaut. Die alten Zeltbauten sehen auch wirklich etwas provisorisch aus, auch wenn sie schon viele Jahre so stehen. Das ist eine Parallele zu Palma, wo ich ja auch von einem Neubau berichten konnte. Ja, Kreuzfahrt boomt.
Kuchen statt Eistee
Nach genug Fotos und zu viel Schwitzen bei knalliger Sonne gehen wir wieder an Bord. Vor der perla ist ein Tisch mit leckerem Eistee aufgebaut, leider kommen wir nicht dran. Bei uns vor der stella wird ein solcher Tisch gerade erst errichtet: Zu spät für uns. Dafür öffnet aber gerade das East-Restaurant zur Kaffeezeit, so dass wir heute ausnahmsweise mal ein Stück (ehrlicher Weise müsste hier stehen „ein paar Stücke“, aber wieso muss ein Reisebericht eigentlich ehrlich sein…) Kuchen drin ist und vor allem reichlich Flüssigkeit. Ein Deck darunter, im Außenbereich des Bella Donna Restaurants, sitzt kein Mensch, so dass wir uns hier sehr ruhig unter Sonnensegeln niederlassen können, einen schönen Blick auf den Bug der perla haben und eine lange Runde „DOG“ mit sehr knappen Ergebnis spielen können. Und nochmal „Phase 10“ hinterher, irgendwie ist der Tag dann schon wieder um.
Unser Kapitän Dr. Friedhold Hoppert ist kein Entertainer. Das muss er natürlich auch nicht sein, er soll das Schiff ordentlich steuern und das sieht nach meiner laienhaften Meinung gut aus. Aber auf manchen Schiffen sind Durchsagen des Kapitäns spannender. Hier kommen nur die allernötigsten Informationen. Anfangs immer in deutlicher Ansprache, dann immer leiser, bis ein neuer Absatz beginnt. Zumindest das Treffen der 3 Schiffe heute hätte er wirklich enthusiastischer ankündigen können, dann hätten wir auch gewusst, dass es sich gelohnt hätte, heute Morgen schon zuzugucken, wie alle 3 Schiffe gleichzeitig einfahren. Das sehen wir jetzt nur in einem AIDA-Film, der zusammengeschnitten ist von den Kamerateams aller 3 Schiffe. Das hätte ich gern gesehen. Falls ich so früh aus dem Bett gekommen wäre. Hier kündigt nun unsere Entertainment-Managerin Janine Drynda (ja, die heißt ja schon „Entertainer“ und insofern ist das ihr Beruf, dafür kann sie vermutlich kein Schiff steuern – und nach eigenem Bekunden nicht tanzen oder kochen. Ach ja und ist Single) deutlich enthusiastischer an, dass wir beim Auslaufen noch einmal die Gelegenheit haben, die perla zu sehen. Die aura nicht, denn die bleibt über Nacht hier liegen.
Auslaufen neben der AIDAperla
Im letzten Moment entscheidet sich, dass die perla, die hinter uns liegt, vor uns ausläuft. Und da haben wir genau die richtige Kabine, denn nun sehen wir, wie sie sich langsam hinter uns von der Pier löst, immer mehr zur Hafenmitte treibt und dann langsam an uns vorbeifährt. Das ist ein Gejohle und Gepfeife, und es wird mit Armen und Handtüchern gewunken, doch, das macht schon Spaß.
Gleich danach schiebt sich noch eine der zahlreichen Fähren hinaus und dann laufen wir der perla hinterher und zeitweise nebenher. Leider jetzt auf der anderen Schiffsseite.
Aber nun gibt es noch einmal einen richtigen Kreuzfahrtmoment, denn die Sonne sinkt jetzt vor einem blutroten Himmel ins Meer. Erstaunlich, wie schnell das geht. Aber welch ein Anblick: Der orange Sonnenball, der rote Himmel, links die Reling, rechts eine Insel und dann fliegt auch noch eine Möwe durchs Bild, ja, das sind die Momente, an denen klar wird, was das besondere an Kreuzfahrten ist…
Morgen werden wir in Livorno wieder neben der perla liegen, bis dahin sind es 265 Kilometer.
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