Kanaren 9 mit der AIDAsol, Santa Cruz de Tenerife 30.10.15
Diese Reise ist die Reise der Serpentinen. Und wir können heute die ganze Stärke des erfahrenen Dänemark-Urlaubers ausspielen.
Zwei Runden um die Kanarischen Inseln
AIDAsol 2015
Die Nacht ist wieder etwas schaukelig. Ist halt doch Atlantik. Das hindert uns nicht an einem frühen Aufstehen, da wir heute wieder einen Wagen bestellt haben.
Unser Liegeplatz ist heute deutlich weiter außen am Anleger, weil direkt am Hafen am selben Anleger schon die Braemar der Fred. Olsen Cruise Line liegt. Dadurch ist der Weg zum Cicar-Büro noch einmal länger, es war bisher schon der weiteste Weg, den wir je zu einem Mietwagen hatten. So dauert es bestimmt 20 Minuten, immer der blauen Linie am Boden folgend erst den gesamten Anleger entlangzugehen, dann an den Anlegern der Fähren vorbei, am Cicar-Parkplatz vorbei bis zum Fähr-Terminal, in dem das Cicar-Büro ist. Ganz anders als beim letzten Mal an dieser Stelle gibt es keine unendlich lange Schlange, sondern wir sind gleich dran und bekommen unseren vorbestellten Wagen, diesmal einen Opel Corsa. Schon etwas älter und mit 2 Steinschlägen in der Scheibe, aber das passt ja, wir wollen ja ins Gebirge. Obwohl nicht mitbestellt, ist diesmal sogar ein Navi dabei. Das nutzen wir auch, zunächst studieren wir aber erst einmal die Karte, um unseren Weg zu finden.
Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, wie wir uns die letzten Male Richtung Süden begeben haben, um einmal den Loro Parque und einmal den Teide anzusehen. Diesmal fahren wir in den Norden, um uns das Anaga-Gebirge anzusehen.
Dabei fahren wir zunächst vom Cicar-Parkplatz aus nach links aus dem Hafen heraus, dann scharf nach rechts den gleichen Weg zurück, aber eine Ebene höher in der Stadt. Wir fahren immer am Industriehafen entlang zunächst Richtung Playa de las Teresitas, dem Strand, den wir schon vom letzten Mal kennen. 9 Kilometer zwischen zunächst Stadt, später Fels auf der einen Seite und Hafen auf der anderen Seite. Den begleitenden Fuß- und Radweg hat man versucht, ansprechend zu gestalten mit Palmenanpflanzungen und Fitness-Geräten. Tatsächlich sehen wir auch viel Radfahrer und Jogger. Der danebenliegende Hafen stört das Ansprechende aber sehr.
Kurz vor dem Strand geht es in dem Ort San Andrés dann auf der TF-12 bergauf. Und was dann kommt, kennen wir ja schon von vor ein paar Tagen: Über unzählige Serpentinen geht es nach oben. Dabei ist die Straße sehr gut in Schuss, an manchen Stellen ist es zwischen Felswand und Leitplanke bzw. Begrenzungssteinen etwas eng und man muss sich mit dem entgegenkommenden Verkehr arrangieren, besonders wenn es ein Bus oder LKW ist. An einigen Stellen liegt frisch abgebrochenes Geröll. Es gibt aber deutliche Unterschiede zu der Strecke, die wir auf Gran Canaria gefahren sind: Die Vegetation ist viel grüner, viel saftiger, besonders der Mercedeswald ist ein dichter grüner Laubwald aus Lorbeerbäumen, was es sonst auf den Kanaren praktisch nicht gibt. Und überall an den Berghängen sind Häuser, einige verfallen, teils sehr schön erhalten. Zu diesen gehen Seitenstraßen ab, die direkt an unserer Straße steil abfallen. Nein, wir wohnen doch lieber im Flachland.
Eine Seitenstraße führt zum Aussichtspunkt Mirador Pico del Inglés, von dem wir einen fantastischen Blick über die Berghänge haben, auf der einen Seite zu schroffen Felsen, auf der anderen Seite zu sanften Bergwellen in dichtem Grün. Dieser Blick lohnt sich unbedingt. Ein Stück weiter am Cruz del Carmen ist die Aussicht nicht mehr so spektakulär, aber hier starten interessante Wanderwege. Auch gibt es hier ein Café, ein Restaurant, ein Besucherzentrum.
Von hier aus ist es dann nur noch eine kleine Strecke bis Las Mercedes, ein nichtssagender kleiner Ort. Ab hier ist dann die Autobahn TF-5 zurück nach Santa Cruz ausgeschildert. Die nehmen wir dann auch, fahren aber – über einen Umweg, weil sich das Navi als ungenau erweist – noch einmal durch die Stadt, am Hafen entlang, wieder bis San Andrés, diesmal aber geradeaus weiter zum Playa de las Teresitas.
Dieser Strand wurde in einer kleinen Bucht künstlich angelegt mit Sand aus der Sahara, mit Palmen bepflanzt und um Kioske erweitert. Wir fahren wieder ganz zum Ende durch, weil wir vom letzten Mal wissen, dass dort zwar keine Liegen und Schirme angeboten werden, dass es dafür hier aber auch ruhiger ist. Auf dem Weg am Strand kommen wir an unendlich vielen kostenlosen Parkplätzen vorbei, insgesamt ist es nicht sehr voll, was an dem wechselnd bewölkten Wetter bei angenehmen 21°C liegt.
Tatsächlich ist hier am Ende kaum etwas los. Wir breiten unsere Handtücher aus und die Kinder stürmen gleich in das warme Wasser. Dadurch, dass die Bucht gegen das Meer teilweise mit einer Steinmole abgegrenzt ist, ist das Wasser sehr ruhig, sehr klar und es lässt sich ganz toll schwimmen. Dafür allerdings fehlen die Wellen, die wir als alte Nordsee-Urlauber eigentlich lieben.
Wir schwimmen dafür zu der Treppe der seitlichen Begrenzungsmole und können hier im klaren Wasser dunkelblaue Fische beobachten, die am Bauch kräftig-blau leuchten. Fast wie an einem Riff.
Gegen 15 Uhr macht sich dann unsere jahrelange Dänemark-Erfahrung bezahlt: Es gibt nämlich einen ordentlichen Schauer. Während die Menschen um uns herum schnell alles abbrechen und flüchten oder unter den Palmen Schutz suchen, haben wir mit einem Griff 2 kleine Schirme zur Hand, bilden darunter eine Burg aus uns und den Klamotten und sitzen den Schauer kurz aus. Schwupp, das klappt heute wieder…
Danach müssen wir aber auch schon aufbrechen, weil die Kinder zur Generalprobe der Kids- und Teens-Show müssen. Zum Glück fahren wir immer mit etwas Zeitreserve, denn mitten in Santa Cruz stehen wir erst einmal im Stau.
Dem geneigten Leser ist vielleicht aufgefallen, dass ich dieses Mal gar nicht von dem täglichen Latte Macchiato Caramel berichtet habe. Das liegt daran, dass wir weitestgehend auf diesen verzichtet haben, nachdem ich ja schon am Anfang berichten musste, dass es gar nicht so leicht war, im Café Mare bedient zu werden. Heute versuchen wir das noch einmal und prompt müssen wir wieder so lange warten, dass wir fast abgebrochen hätten.
Dafür gönnen wir uns noch einmal einen Burger im California Grill. Und danach die Exklusiv-Show Fata Morgana, die uns so sehr gefällt. Heute auch wieder mit allen Künstlern, eine Tänzerin trägt ein riesiges Tape über dem Knie.
Und dann fallen wir schon wieder ins Bett und freuen uns auf den letzten Tag auf La Palma. Denken wir zumindest jetzt noch…
Die nächste Etappe sind 196 Kilometer bis Santa Cruz de La Palma.
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