Von Jamaika nach Hamburg mit der AIDAluna, Road Town / Tortola / Britische Jungferninseln 26.02.24
Unser Ersatz-Ausflug geht auf eine kleinere der vielen Jungferninseln. Der Weg dorthin ist nicht nur nass, sondern geht auch hoch hinaus. Und natürlich dann auch tief runter. Der Stand ist schön, wenn auch kein Traumstrand, besteht zur Hälfte aus weichem Sand und zur anderen Hälfte aus Regen.
Traumhafte Strände und Wale in Mittelamerika und Karibik
AIDAluna 2024
Wir sollen später anlegen und der Ausflug beginnt noch später, da können wir heute mal ausschlafen.
Tendern vor Tortola
Als wir um 8:30 Uhr zum Frühstück gehen, ist dementsprechend auch alles überfüllt, aber ganz oben im Bella Vista Restaurant finden wir noch einen Platz am Sechsertisch.
Schwül ist es hier oben, was sicher an den Türen zum Außenbereich liegt. Denn draußen ist es feucht. Sehr feucht: dunkle Wolken und Regen ziehen über die Insel, die langsam näher kommt. Mal sehen, was das heute wird.
Road Town auf Tortola hat zwar einen Pier, der ist aber bereits von zwei anderen Kreuzfahrern besetzt. Deshalb liegen wir vor dem Hafen auf Reede und heute wird wieder getendert.
Pflicht dabei wieder das feste Schuhwerk.
Eigentlich soll es erst um 12 Uhr losgehen, aber bereits um 11 Uhr liegen wir sicher und das Tendern geht los. Die gestern reservierten Tenderzeiten werden so 1 Stunde vorverlegt, wer aber nun so spontan noch nicht bereit ist, darf auch später fahren.
Ausflüge benötigen wieder kein Ticket, für uns ist Treffpunkt um 12:30 Uhr im Theatrium.
Deshalb haben wir noch genug Zeit, den wundervollen Ausflug von gestern nachzubereiten.
Und uns für heute vorzubereiten, denn es sieht draußen trockener aus, deshalb ist Sonnencreme erst einmal Pflicht. Was das mit dem Wetter dann wird, werden wir sehen.
Ausweis einstecken ist hier auch Pflicht, machen wir.
Die Virgin Islands
Und wir haben noch Zeit für einen Überblick, denn Tortola kannten wir bisher nur aus Piratenfilmen. Ein Blick vom Balkon zeigt uns, dass es die Insel aber wirklich gibt.
Tortola ist die größte Insel der britischen Jungferninseln (es gibt auch noch andere Jungferninseln, nämlich Spanische und Amerikanische). Die British Virgin Islands bestehen aus 60 kleinen Inseln im Nordosten der Karibik und haben insgesamt rund 15.000 Einwohner.
Road Town auf Tortola ist der Verwaltungssitz der Britischen Jungferninseln und ist eine auch für karibische Verhältnisse kleine Stadt, die jetzt vor uns liegt.
Heute sind die British Virgin Islands Britisches Überseegebiet mit Selbstverwaltung.
Eigentlich hatten wir ja einen ganz anderen Ausflug geplant. Es sollte ein exklusiver Ausflug mit dem Speedboot zu einem schönen Strand auf einer Privatinsel sein.
Vorgestern wurde uns ja mitgeteilt, dass die Mindest-Teilnehmerzahl nicht erreicht wurde und der Ausflug deshalb gecancelt wurde. Der Ausflug heute ist der Ersatz, bei dem noch Plätze frei waren.
Natürlich sind wir pünktlich im Theatrium.
Diesmal geht es von hier aus nicht in ein Schnellboot, sondern erst einmal fahren wir mit dem Tenderboot in die Stadt neben den Pier, an dem die zwei anderen Kreuzfahrer schon liegen, nämlich die Norwegian Viva und die Marella Discovery (oder wie eine Dame hier an Bord sagt, irgendwas mit sehr viel Disko, nämlich Disco-very).
Das ist aber noch nicht alles hier, denn später sehen wir vor kleinen Nachbarinseln noch 3 weitere Kreuzfahrer liegen, nämlich die Seabourne Ovation, die Wind Surf und die kleine Star Flyer.
Ganz schön was los hier!
Direkt an dem Kai, an dem das Tenderboot anlegt, liegt schon ein Schnellboot, auf das wir aufsteigen.
Das ist deutlich größer als wir brauchen und die beste Ehefrau von allen steuert direkt zu den Plätzen draußen am Bug.
Per Schnellboot an der Küste entlang
Dann geht es auch schon los, entlang der Südküste von Tortola nach Westen.
Die Küste erinnert uns sehr an Dominica: die gesamte Küste besteht aus mehr oder weniger hohen Hügeln, die bis an das Ufer reichen. Alle sind kräftig grün bewaldet.
In die Hügel sind immer wieder hübsche Häuser hineingebaut, die durch steile Straßen zu erreichen sind. Wir staunen über diese steilen Straßen und fragen uns, wie man da hochkommen, nicht ahnend, dass wir das nachher erfahren werden.
Irgendwann fahren wir zwischen Tortola und lauter kleinen Inseln hindurch, manche bestehen nur aus einem grünen Berg.
Bis zur nächsten Insel wird es etwas schaukeliger und es fängt an zu regnen. Deshalb flüchten wir schnell nach innen. Der Kapitän drosselt extra die Geschwindigkeit, damit wir sicher hineingeben können.
Als wir an der Insel ankommen, hört der Schauer aber wieder auf, das ist dann auch unser Ziel, die Insel Jost Van Dyke, die wir nach rund 1 Stunde erreichen.
Über den steilen Berg. Den sehr steilen.
Hier ist ein kleiner Hafen neben einem Strand. Der Hafen heißt erstaunlicher Weise Great Harbour. Genau da sollen wir umsteigen zum Transfer zum eigentlichen Strand, dem White Bay Beach.
Worin wir umsteigen sollen, war bis eben nicht klar, jetzt sehen wir es: in Safari-Busse.
Diese bringen uns dann in 10 Minuten zum Strand.
Falls unsere Lieben zu Hause je Sorge um uns hatten angesichts der Gefahren des Meeres, hier kann ich Euch beruhigen: die Gefahren lauern nicht auf dem Meer, sondern auf der Straße.
Nun liegen wir als alte Nordsee-Urlauber sehr gerne im Sand, das größere Problem ist aber die Sonne. Zuerst weil sie scheint und dann weil sie nicht scheint.
Viel los am Strand
Natürlich gehen wir als erstes ins Wasser. Das ist wieder klar, türkis und herrlich erfrischend. Der Strand fällt deutlich ab, mit dem ersten Schritt stehen wir auf lauter Kiesel, mit dem zweiten Schritt sind wir schon tief drin. Und können bereits schwimmen, weil der Grund voller Steine ist. Zwar ganz glatt, aber nichts zum drauf rumlaufen
Witzig das Boot mit den besoffenen Amerikanern. Die liegen ein paar Meter weiter im Wasser und steigen jetzt mit Shirt, Sonnenbrille und Hut die Bootstreppe herunter. Jeder einzelne unterschätzt die Tiefe und wir sehen jedes Mal nur noch den Hut auf dem Wasser schwimmen. Aber sie kommen alle wieder hoch.
Boote sind hier viele. Katamarane, kleine Yachten, das Tenderboot der Star Flyer. Alles liegt hier zwischen den Schwimmern herum. Da heißt es aufpassen, wenn so ein Boot losfährt.
Der Stand selbst geht einmal längs entlang der gestreckten Bucht. Der Strand ist sauber, der Sand weißer Pulversand. Ein paar weiße Steine liegen rum, die stören nicht.
Dahinter ist eine Reihe Restaurants und Bars und ein paar Bäume. Kaum etwas für Schatten, darauf wies die Ausflugsbeschreibung auch schon hin. Bei 29°C Sonne wäre das aber nicht schlecht, auch wenn sich die Sonne immer mal wieder hinter Wolken versteckt.
Nach dem Baden lesen wir eine Weile, das ist das erste Mal auf dieser Reise, dass wir ausführlich Zeit zum Sonnenbaden haben, heute ganze 3 Stunden, und das nutzen wir aus. Zwischendurch einfach nur die Augen zumachen und auf das Meeresrauschen hören, herrlich.
Regen über der Bucht
Jetzt noch schnorcheln, hier gibt es doch einige Fischarten zu sehen, wie uns ein anderer Gast erzählt, der das gerade ausprobiert hat. Das Schnorcheln blieb uns ja die ganze Zeit verwehrt.
Und heute auch.
Denn jetzt ziehen sich ganz schnell Wolken zusammen, unser Strandnachbar kann uns gerade noch warnen, da fallen die ersten Tropfen.
Unterstellen ist hier wie beschrieben schlecht, also flüchten wir in Claudys Bude, die hat eine kleine Veranda. Und kaufen natürlich eine Kleinigkeit, alles andere wäre ja unverschämt.
Am meisten lächelt uns ein Mango-Smoothie an. Frisch zubereitet.
Und da ist sie, die viel beschriebene Sonnendemenz. Wenn das Hirn kocht, denkt der Verstand nicht mehr klar. Der geneigte Leser wird nun fragen, ob wir völlig verblödet sind, immer redet man davon, nur aus verschlossenen Flaschen zu trinken, kein Eis etc. Und der geneigte Leser hat Recht. So mit dem Smoothie in der Hand fällt uns das auch wieder ein. Mal sehen, ob das gut geht.
Es schüttet heftig, und als der Schauer vorbei ist, ist eine Stunde um. Nur noch eine halbe Stunde bis zur Abfahrt, da macht Baden keinen Sinn mehr, weil das Trocknen nicht mehr klappt und wir klitschnass im Boot sitzen würden.
Rum-Punsch unbegrenzt
Der Rückweg ist der gleiche wie hin, nur umgekehrt: wieder das Safari-Bus-Abenteuer, wieder das Schnellboot, die beste Ehefrau von allen möchte wieder ganz vorne sitzen, was wir aber nach ein paar Kilometern aufgeben, sonst haben wir das Thema “klitschnass” wieder.
Anders ist nur, dass die Mannschaft Rum-Punsch ausschenkt. Hier liegt die Betonung auf Rum, einer reicht uns völlig. Anderen nicht und dann geht es plötzlich laut und hoch her auf dem Boot.
Am lautesten unterhält uns eine Frau neben uns. Die gar keinen Rum getrunken hat. Oder vielleicht schon am Strand.
Pünktlich um 18:30 Uhr sind wir am Hafen. Ein Tenderboot liegt schon bereit und es geht in 20 Minuten zum Schiff zurück
Jetzt aber raus aus dem noch feuchten Klamotten, entstanden und entsalzen.
Bis 20 Uhr schaffen wir das und sind pünktlich im Marktrestaurant.
Eine neue Show-Truppe
Irgendwie schaffen wir es, auch danach noch wach zu sein und sehen die “Shining Stars”, die Vorstellung der Sänger, Tänzer und Artisten, die wir immer gerne sehen.
Bis La Romana war das noch die alte Truppe, die dort aber von Bord gegangen ist. Die haben wir ja noch etwas erlebt und hätten gern die Vorstellung der Künstler gehabt.
Seit 6 Wochen hat nun die neue Truppe hier auf dem Schiff geprobt, die eine oder andere Probe haben wir mitbekommen.
Heute ist nun der erste richtige Show-Auftritt. Gut gemacht.
Unser Eindruck ist, dass es immer weniger Künstler aus dem Osten, besonders der Ukraine sind und mehr aus Südamerika.
Wir entdecken aber auch, dass wir den einen oder die andere auch schon kennen.
Die nächste Etappe sind 270 Kilometer bis Basseterre / St. Kitts.
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