Mauritius, Seychellen & Madagaskar mit der AIDAblu, Victoria / Mahé / Seychellen 21.11.23

Vor die Entspannung an tropischen Inseln hat die Erde die lange Anreise mit unendlichen Treppen, Märschen und Popo-Plattsitzen gesetzt.
Aber das vergeht und sattes Grün, mutige Busfahrer und komplizierte Einreiseformalitäten lassen uns glauben, in der Karibik zu sein.

Victoria Mahé 23.11.21 Katamarane und Traumstrände auf Mauritius Seychellen Madagaskar AIDAblu 014

Schon beim Anflug sehen wir, dass der Kapitän sich verflogen haben muss. Wir landen gerade auf Grenada in der Karibik.
Zumindest sieht es genauso aus: eine Insel mit Bergen, die bis hoch fast zu den Spitzen mit sattem Grün bedeckt sind, dazwischen kleine karibische Häuser.

Aber der Kapitän versichert mehrfach, dass wir auf den Seychellen landen und wünscht uns genauso oft einen schönen Urlaub.
Und tatsächlich fahren wir dann mit dem Kleinbus zur AIDAblu.

Natürlich haben wir uns nicht in ein Flugzeug über den Seychellen gebeamt, sondern der Urlaub ging schon gestern los. Bei einem so weiten Ziel muss man immer mit einem Tag Anreise rechnen.

Kassel Victoria Mahé 23.11.20 Katamarane und Traumstrände auf Mauritius Seychellen Madagaskar AIDAblu 002

Los ging es bereits gestern

Zu den Seychellen gibt es nur wenige Direktflüge, die meisten Flüge gehen über Dubai mit Aufenthalt dort. Das wollten wir aber nicht, wir wollten so kurz wie möglich fliegen, und so hat uns AIDA auf einen Condor-Direktflug ab Frankfurt gebucht.
Erfreuliche Weise über Nacht, so vergehen die gut 9 Stunden schneller, da wir zumindest etwas schlafen können, so haben wir gehofft.
Es tröstet uns, dass der Flug 1 Stunde kürzer als nach New York ist, das kriegen wir rum. Aber wir erwarten, dass auch der Service deutlich abgespeckter ist, von Condor kennen wir nicht das Verwöhnprogramm, das wir damals bei Delta hatten.

Also, wie gesagt, ein Tag vorher ging es los. Ganz genau um 5 Uhr morgens, denn da klingelte der Wecker. Montagmorgen, das geht noch, da schlafen wir auch sonst nicht viel länger.

Das Wochenende davor war gespickt mit Vorbereitungen und Nacharbeit, wir hinterlassen immer alles gerne ordentlich. Und ein Besuch bei der Let’s Dance Tour in Bremen. Das gönnen wir uns schon seit ein paar Jahren und es war wieder wunderbar.

Mit dem Auto nach Frankfurt

Nachdem endlich alles ordentlich genug war, die Kinder die letzten Instruktionen bekommen hatten, die Koffer endlich voll waren – nicht zu voll, versteht sich, unsere gesammelten Bücher mussten in meinen Rucksack und die Handtasche der besten Ehefrau von allen, die Koffer wurden zu schwer (zu Unrecht, wie wir noch gesehen haben werden) – ging es um 8 Uhr los. Wir hätten zwar auch eine Fahrkarte für die Bahn gehabt, aber das war uns zu unsicher, besonders da schon wieder gestreikt wird.
Deshalb mit dem Auto nach Frankfurt. Unterwegs laden, eigentlich machen wir das immer kurz vor Frankfurt, damit für die Rückfahrt der Wagen voll ist, aber wir mussten eine Pipi-Pause in Kassel machen und dort haben wir eine ganz neue, sehr moderne, überdachte Ladefläche gefunden, da konnten wir nicht widerstehen. Genauso wenig wie den belegten Baguette im Tankstellenshop.
Laden war zwar noch nicht nötig, aber wenn die Natur ruft…

Mit nur einem Stau bei einem LKW-Unfall kamen wir erstaunlich gut durch, so dass wir viel zu früh in Frankfurt waren. Also nochmal ein paar Kilowatt nachladen, gestern hatten wir die Zeit, besser als auf dem Flughafen rumhängen. Diesmal an Schnelladern, die mitten in der Stadt auf dem Parkplatz einer Wohnanlage installiert sind. Ja, es fällt auf, die Ladeinfrastruktur hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

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Wir hatten vorab wieder einen Parkplatz im Parkhaus Gateway Gardens reserviert. Das ist günstig, die S-Bahn ist in 280 Metern Entfernung und der Flughafen nur 1 Station weiter. Das Bahnticket ist in der Parkgebühr enthalten.

Die Koffer die Treppe herunterschleppen

Anders als letztes Mal mussten wir gestern auch nicht stundenlang durch die Gegend irren, um die Bahnstation zu finden. Die umfangreichen Bauarbeiten der Umgebung sind weitestgehend abgeschlossen und so waren wir ganz schnell dort.

Nur an den Rolltreppen wird noch gebaut und so hatten wir die Wahl, einige hundert Meter weiter zu einem Fahrstuhl zu wandern oder die Treppen zu nehmen. Wir entschieden uns, die Koffer die Treppen herunterzuschleppen, einmal geht das. Dachten wir. Aber mit dem Denken ist das ja so eine Sache…

Nach 5 Minuten kam die Bahn und weitere 5 Minuten später standen wir auf dem Regionalbahnhof des Flughafens.
Letztes Mal waren wir hier ja richtig rumgeirrt, diesmal sollten wir das besser machen.
Haben wir auch gemacht, zumindest wenn man Herumirren als sportliche Disziplin betrachtet.

Dass wir ins Terminal 1 mussten, wussten wir von den Bordkarten, denn den Check-In hatten wir vorgestern schon online gemacht.

Wohin aber dann?
Die Abflugtafeln zeigten nur alle Flüge bis 17:10 Uhr an. Unser Flug ging 17:55 Uhr, also warten. Wo sind die Condor-Schalter?

Und die Koffer die unendliche Treppe heraufschleppen

Irgendwann wurde dann auch unser Flug angezeigt. Halle C. Ganz am anderen Ende und 2 Decks höher.
Zum ersten Deck gab es noch eine Rolltreppe. Zum zweiten Deck war diese ausgefallen. Blieb nur ein kilometerweiter Marsch zum nächsten Fahrstuhl (mindestens so weit wie die Toiletten, die zwar schön ausgeschildert, aber nur mit Profi-Feldstecher in der Ferne zu erahnen waren. In der anderen Richtung, versteht sich). Oder eine unendlich hohe Treppe. Wer gerade Ninja Warrior im Fernsehen verfolgt und dort als letzte Disziplin die “Unendliche Himmelsleiter” kennt, weiß, was ich meine. Angesichts der Tatsache, dass eine nicht näher genannte Person eine leicht mangelnde Marsch-Affinität hat, also die Treppe. Koffer hochschleppen. Spätestens beim zweiten Koffer stellte sich mir die Frage, ob diese direkt ins Flugzeug führt – nachdem es seine Flughöhe erreicht hat.

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Natürlich denkt der geneigte Leser wieder, ich würde übertreiben, aber ich kann das belegen: trotz der Herbstkälte in Deutschland mit 9°C war ich dermaßen durchgeschwitzt, dass die Security diskutierte, ob sie einen Psychologen wegen brutaler Flugangst oder das SEK wegen eines geplanten Attentats holen müsse.

Automat kaputt

Wir fanden tatsächlich die Condor-Schalter, die natürlich nicht wie jeder anständige Schalter in der Mitte der Halle, sondern ganz am anderen Ende sein mussten.
Aber es gab einen Automaten zum Koffer-Selbstabgeben. Und zum Glück eine Mitarbeiterin, die uns genau sagen konnte, was wir falsch gemacht haben, aber die Automaten dann auch nicht mehr in Gang bekam.

Zunächst stellten wir den Koffer auf das Kofferband. In Hamburg war das so, dass dann eine Banderole kam und dann wurde der Koffer eingesaugt. Hier mussten wir uns erst eine Banderole an einem anderen Automaten holen. Also Koffer wieder vom Band, hin zum Automaten, dort nochmal alle Daten eingeben, die wir vorgestern schon beim Check-in eingegeben hatten, dann kam die Banderole raus. Diese ran an den Koffer, dann zurück zu den Bändern, dann Koffer rauf und weg ist er.
Zumindest der von der besten Ehefrau von allen.

Beim Autor dieser Zeilen streikte der Automat. Kein lächeln, kein schimpfen, keine Dateneingabe half: kaputt. Was auch sonst nach so einem Tag.

Also doch zum Schalter, der Mitarbeiter musste alles stornieren, neu anlegen und dann war auch mein Koffer versorgt. Unsere Hoffnung war nur, dass die Koffer nach dem Chaos auch am Ziel ankommen, der arme Gerhard (von den ehemaligen Google+ Kreuzfahrtfans) hatte da ganz schlechte Erfahrungen gemacht und stand in Fort Lauderdale ohne Koffer da.
Immerhin war der Schalter komplett leer, nichts los am Flughafen.

Und noch eine Seltsamkeit:
AIDA hat darauf hingewiesen, dass wir nur 20 Kilo Gepäck mitnehmen dürften. Haben wir sehr mühsam hinbekommen. Nun aber stand an den Automaten, dass wir +5kg dürften. Toll.

AIDA Bar Victoria Mahé 23.11.21 Katamarane und Traumstrände auf Mauritius Seychellen Madagaskar AIDAblu 007

Langweilige Sicherheitskontrolle ohne Kinder

Unser nächster Weg war dann zum Gate B. Berechtigte Frage: wir haben uns schon ungeschickt angestellt, wie sollen da erst alte Leute zurechtkommen, wenn sie erst in Halle C, dann nach B, aber nicht Halle B, sondern Gate B sollen?

Zunächst ging es durch die Sicherheitskontrolle. Auch hier nichts los, keine Wartezeit. Und kein Abenteuer, weder Zirkel, noch Knarren, noch Pfefferspray – das wäre dann auch die Antwort auf die Frage, woran man merkt, dass man die Kinder vergessen hat.
Oder absichtlich zu Hause gelassen hat.

Dann durch die automatische Passkontrolle, auch hier klappte alles, vorausgesetzt, man hielt den Pass richtig rum in den Automaten.

Unser Gate war natürlich fast das letzte, und so waren es am Ende doch nicht nur Treppen, sondern auch Märsche.

In der Nähe fanden wir noch Ladestationen für Handys, auf den Seychellen brauchen wir den Einreisecode auf dem Handy, wäre doof, wenn das Handy leer ist. Und wir wussten nicht, ob wir an Bord laden können. Sowohl was das Handy, als auch den Magen angeht, weshalb wir auch noch ein paar Sandwiches verspeisen mussten.

Boarding klappe pünktlich, Abflug auch.

Politisch unkorrekte Klassengesellschaft

Die Maschine war ganz neu, kennen wir von Condor nicht immer. Moderne Bildschirme, die bei vielen aber nicht funktionierten. Dafür aber Lademöglichkeiten, schnell waren die Handys voll.

Und eine politisch unkorrekte Klassengesellschaft.

Ganz vorne Business Class ist klar, die wurden verwöhnt. Aber auch die Reihen vor uns, kaum saßen sie, gab es Sekt, dann eine Menükarte.
Wir bekamen nichts, wurden einfach übergangen. Dachten wir und glaubten schon, dass wir irgendetwas auf der Stirn kleben hatten, doch plötzlich kam von hinten auch ein Menü für uns. Nicht zum Aussuchen, alle das gleiche.
Der Unterschied ist klar: wir saßen in der ersten Reihe der Plätze, die AIDA gebucht hatte, vor uns diejenigen, die ein Menü-Upgrade bei Condor gebucht haben.
Das war mal anders: früher wurden die normalen AIDA-Gäste verwöhnt und der Rest ging leer aus

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Flugzeugtoiletten nutzen wir meist nicht. Nachdem es bei diesem langen Flug aber wieder sein musste und vor uns jemand eine längere Sitzung abgehalten hatte, wissen wir auch ganz genau, warum. Alle Horrorvorstellungen von Heike, unserer Freundin zu Hause, wurden hier wahr.

Im Zickzack über dem Roten Meer

Die ganze Zeit über konnten wir auf dem Display unsere Flugbahn verfolgen. Die ursprünglich gerade Linie entlang der Küste vom Roten Meer an Saudi Arabien und Jemen entlang bekam auf unseren Flug eine Zick-Zack-Knick, denn unter Vermeidung des Jemen flogen wir lieber über Eritrea, Äthiopien und Somalia entlang. Ob das mit der aktuellen Lage (der Jemen hat kürzlich eine Rakete auf Israel abgeschossen) zu tun hat oder immer so ist, wissen wir nicht. Es würde aber einiges heißen, wenn die Sicherheitslage über Eritrea und Somalia besser beurteilt wird als über dem Jemen.

An richtigen Schlaf war nicht zu denken, da trog also unsere Hoffnung vom Anfang. Erstmalig haben wir diese Nackenkissen ausprobiert, aber mich haben die mehr genervt, als dass sie nutzten. Immer nur kurzes Einnicken.

2 Stunden vor der Landung wurden alle wieder geweckt, weil ein Frühstück angekündigt wurde. Da war es in Deutschland gerade 1 Uhr Nachts und nicht jeder konnte da was essen. Hatte ich halt doppelt Frühstück.
Während die Elite vor uns richtige Plastiktabletts mit Apfeltasche, Joghurt und Obstschälchen bekamen, wurde uns auf der AIDA-Holz-Klasse nur eine Apfeltasche hingeworfen. Die allerdings lecker war.

Irgendwann drückte es überall in diesen engen Sitzen, dann wurde es langsam Zeit zur Landung. Aber auch diese letzte Zeit verging, allein dadurch dass ich die Essensreste hüten musste, unsere Tische wurden immer erst ne halbe Stunde nach den vorderen Plätzen abgeräumt. Nachdem dort nochmal alle Becher nachgefüllt wurden.
Warum eigentlich zahlen wir so viel für den Flug bei AIDA?

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In Kreisen über dem Indischen Ozean

Jetzt sind wir also wieder aktuell beim Landeanflug auf Mahé, der größten der 115 Inseln der Seychellen.
Oder auch nicht, denn der Kapitän sagt gerade an, dass wir doch noch nicht landen können, weil auf der Landebahn Wartungsarbeiten stattfinden. Genug Treibstoff hätten wir aber.

So beruhigt ziehen wir Kreise über dem Indischen Ozean, bis wir doch fast die im Vorfeld angekündigten 10 Stunden Flug voll haben. Dann dürfen wir endlich landen.

Vor Ort ist es jetzt 6:40 Uhr. Die Zeit ist hier 3 Stunden der deutschen Zeit voraus, dort ist es also 3:40 Uhr und genauso fühlen wir uns.

Mehrfach werden wir gebeten, erst sitzen zu bleiben, denn es ist eine Auflage der Behörden, dass erst ein Gesundheitsinspektor durch das Flugzeug geht. Bevor dieser kommt, geht aber erst ein Mitarbeiter mit Sprühflasche durch die Reihen und sprüht in die Luft. Das sei ebenfalls eine behördliche Auflage, damit wir hier nichts in die heimische Flora und Fauna einschleppen und für Menschen ungefährlich. Soso.
Der geneigte Leser weiß schon, was jetzt kommt: kaum gehen die Türen auf und eine Gesundheitsinspektorin betritt das Flugzeug, springen auch die ersten Gäste auf. Mühsam, wenn Gäste sich wie kleine Kinder benehmen.

Besonderheiten bei der Einreise auf die Seychellen

Der Flughafen ist klein und so gehen wir ein paar Schritte zu Fuß ins Terminal. Schon diese zeigen so früh morgens an, wie heiß es hier wird.

Hier ist alles gut mit reichlich Personal organisiert. Die Einreise ist besonders, deshalb will ich das kurz erklären:
Auf die Seychellen kann man nur einreisen, wenn man 14 Tage vorher eine Einreisegenehmigung beantragt und bekommen hat. Das geht online gegen eine geringe Gebühr.
Das haben wir gemacht, dazu waren Wohnort- und Gesundheitsangaben erforderlich. Und ein aktuelles Foto. Das sollte direkt beim Antrag vom Laptop gemacht werden, aber daran haben wir uns die Zähne ausgebissen, es hat einfach nicht geklappt. Zuletzt haben wir ein aktuelleres Foto zugeschnitten und das hat funktioniert. Dieser Punkt wird gleich wichtig.

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Als Bestätigung gab es dann ein digitales Zertifikat, das wir hier ausgedruckt oder im Handy bereithalten sollen.

Praktisch geht das hier so, dass wir in einer langen Schlange durch einen hellen Bogen gehen, der ein Foto von uns macht und von alleine mit unserem zu Hause erstellten Selfie abgleicht. Jeder, bei dem das erkannt wird, kann direkt zur Passkontrolle weitergehen und das digitale Zertifikat wird nicht mehr kontrolliert.

Immer wieder werden Einzelne aus der Schlange rausgefischt und zu einem extra Schalter geleitet. Das sind diejenigen, bei denen der automatische Fotoabgleich nicht geklappt hat und die nun genauer kontrolliert werden.

Bei uns klappt alles, und wir können uns an der noch längeren Schlange vor der Passkontrolle anstellen. Die baut aber schnell ab: Vortreten, Stempel in Pass, weiter zum Kofferband.

Es gibt hier genau 1 Kofferband. Mittlerweile ist noch ein Flugzeug von Emirates gelandet, das sind auch AIDA-Gäste, die über Dubai geflogen sind. Und alle diese Koffer landen auf einem Band.
Trotzdem geht es alles flott hintereinander weg.
Nur wir müssen warten, bis die Frage geklärt ist, ob die Koffer nach dem Chaos in Frankfurt wirklich ankommen. Kommen sie.

Doch in der Karibik?

Anders als an großen Flughäfen, wo wir in der Vergangenheit suchen mussten, um an müden AIDA-Mitarbeitern vorbei den Weg zum Bus zu suchen, stehen hier AIDA Streckenposten in nur wenigen Metern Entfernung. Verlaufen unmöglich.

Vor den Bussen werden uns die Koffer abgenommen, die werden auf LKW verladen und direkt zum Schiff gebracht.
Wir dagegen besteigen Kleinbusse. Davon stehen jede Menge bereit und sobald rund 20 Gäste eingestiegen sind, fährt der nächste vor. Klappt reibungslos.
Nur unser Bus scheint voll zu sein und wir wollen gerade auf den nächsten ausweichen, da winkt uns der Fahrer heran, ganz vorne gibt es noch 2 Plätze.

Das führt zu einer tollen Aussicht und zu einer erneuten Erinnerung an Grenada: der Fahrer fährt hier genauso zu schnell und halsbrecherisch wie dort. Zudem ist hier Linksverkehr. Da möchte man gar nicht vorne sitzen und alles sehen.

Aber die Aussicht ist trotzdem toll. Wir fahren durch die Hauptstadt Victoria zum Schiff. Wie von oben schon gesehen ist alles grün und zudem sauber. Die Straßen sind in besserem Zustand als die Busse und so kommen wir tatsächlich nach gut 15 Minuten am Schiff an.

Der Check-in ist im kleinsten Zelt, das wir bisher bei Ankunft gesehen haben. Eine Überholspur gibt es nicht, aber die Wartezeiten sind trotzdem nicht lang.

Wie immer wird ein Foto von uns gemacht, Bordkarte ausgehändigt und Reisepass eingezogen. Und dann geht es die ersten Schritte an Bord.

Das erste Frühstück an Bord

Eigentlich herrlich, aber wir sind zu müde, um das richtig zu genießen. Und hungrig. Deshalb geht der erste Weg ins Bella Donna Restaurant zum Frühstück. Mit einem kleinen Umweg über die Bibliothek. Wir konnten ja nicht so viele Bücher mitnehmen und so füllen wir hier unsere Bestände auf. Dazu muss man nur früh genug hier sein, wenn die abreisenden Gäste gerade ihre Bücher weggesteckt haben, später ist es schon sehr ausgesucht.

Im Bella Donna Restaurant sitzen wir ganz hinten und haben so bei unserem ersten, sehr leckeren, Frühstück (natürlich mit Lachs) einen tollen Blick auf Meer und Inseln.

Kielholen in der AIDA Bar

Danach lassen wir uns in der AIDA Bar nieder, bis die Kabine fertig ist. Außer uns ist kein Mensch da und wir nicken ein. Bis doch ein Mensch kommt und ein Spiel an seinem Handy spielt. Mit lautem Tastenton. Dieses ständige Piepen weckt mich auf. Und als der Typ, der jetzt kurz vorm Kielholen steht, das Spiel mit einer lauten Siegesmelodie gewinnt, ist auch die beste Ehefrau von allen wach.

Um 12 Uhr schauen wir mal nach und tatsächlich ist nicht nur unsere Kabine schon fertig, sondern auch die Koffer da. Eine Stunde später ist die Kabine komplett eingerichtet und wir frisch geduscht nach den gestrigen Märschen und Unendliche-Treppe-Steigen.
Zu Hause angekommen und ins Bett gekuschelt.
Und prompt eingeschlafen.

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Schnelle Rettungsübung

Um 16 Uhr gehen wir zur Rettungsübung. Den ersten Teil davon, die digitale Einweisung samt Sicherheitsfilm haben wir schon beim Frühstück gesehen und bestätigt. Jetzt nur noch mit Weste zur Rettungsstation gehen und dort die Bordkarte einlesen. Das war’s.

Danach gut mit Sonnenbrille und Basecap geschützt der obligatorische Rundgang über Deck. Dies hier ist richtig Hafen mit Containern und Öltanks, aber rundum ist mit Bergen und Inseln wieder das schon beschriebene Grün zu sehen.
Und es ist heiß mit drückenden 29°C, das sind wir in Deutschland in den letzten Wochen nicht gewohnt, da müssen wir erstmal durchschnaufen.

Abendbrot gibt es heute im Bella Donna Restaurant, die Kellner dort haben bereits heute Morgen beschlossen, dass wir die ganze Reise bei Ihnen an den Tischen ganz hinten sitzen. Das machen wir heute tatsächlich, wenn auch nicht derselbe Tisch frei ist wie heute Morgen.
Dazu gibt es die erste Malaria-Tablette. Übermorgen sind wir in Madagaskar, da wird eine Malaria-Prophylaxe empfohlen und die startet 1-2 Tage vorher und endet 7 Tage hinterher.

Frühzeitig erscheinen wir zur Show im Theatrium und bekommen deshalb noch Plätze ganz vorne auf Deck 10. Auf Deck 9 ist zwar noch alles frei und das bleibt es auch bis zum Beginn der Show, aber da gibt es keine Rückenlehnen.

Das erste Auslaufen

Wie meist werden am ersten Abend die “AIDA Stars” vorgestellt. Wie nun schon länger 4 Sänger und Sängerinnen, 6 Tänzer und Tänzerinnen, 3 Artisten und Artistinnen.
Wie zuletzt ist die USA dabei mehr vertreten, die Ukraine weniger als in der Vergangenheit. Wobei besonders tänzerisch die Künstler aus der Ukraine die beste Ausbildung haben, soweit wir das beurteilen können.

An Deck wird mittlerweile das Sekt-Buffet aufgebaut. Auf dieser Schiffskategorie wird traditionell zum ersten Auslaufen angestoßen. Mit mehr oder weniger Sekt, manche können gar nicht so viele Gläser tragen wie sie sich gegrabscht haben. Jaja, die Kinderstube ist so eine Sache. Dabei ist immer genug da für alle und nachnehmen kein Problem. Wie immer werden die letzten Gläser jedem aufgedrängt, der dem Buffet versehentlich zu nahe kommt.

Dabei stellen Hotel- und Entertainment-Manager vor. Das müssen sie aber kurz halten, denn die Lotsen drängen zum Aufbruch.
So endet der erste Tag mit dem Auslaufen aus Victoria im Dunkeln um 21 Uhr.
Schade, dass wir so von den Seychellen gar nicht viel gesehen haben, aber in 14 Tagen sind wir wieder hier und da kann ich mehr berichten.

Für uns endet der Tag nun auch, denn es piekt jetzt überall, ob das echte oder eingebildete Mücken sind, bleibt unklar, ist auch egal, jetzt ruft das Bett nach dem Anreisemarathon.

Die erste Etappe ist 1.122 Kilometer bis nach Antsiranana / Madagaskar. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Victoria / Mahé


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