Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Aschdod / Israel 27.04.23

Aus Gründen fahren wir nicht nach Jerusalem. Stattdessen erinnern wir uns daran, beim letzten Mal hier hinter dem Hafen einen schönen Strand gesehen zu haben. Nach etwas Verwirrung bei der Sicherheitskontrolle und totalem Chaos bei der Shuttle-Frage, kommen wir an einen wirklich schönen, sauberen Strand und zum ersten Baden im israelischen Mittelmeer.

Yud Alef Strand Aschdod 23.04.27 Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln AIDAcosma 001

Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023

Eigentlich sollte oben im Titel Haifa stehen. Aber bereits vor der Reise hat AIDA uns angeschrieben, dass wir nach Aschdod umgeroutet werden, weil Haifa keinen Platz für uns hat, weil zu voll.

Einmal waren wir schon in Aschdod, auch da wurden wir umgeroutet. Eigentliches Ziel war Ägypten, da gab es damals aber Unruhen.

Der Liegeplatz ist der gleiche wie letztes Mal. Damals konnten wir von hier aus durch die Hafenkräne einen schönen Strand sehen, mit richtig schönen Wellen.
Den Strand sehen wir jetzt auch, leider ohne Wellen.

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Und genau das wirft die Frage auf: Gehen wir zu dem Strand hin? Der sieht gar nicht so weit weg aus. Was wir schon öfter gedacht haben und schon so manchen unerwarteten Kilometer gelaufen sind. In Zeebrügge beispielsweise. Oder in Civitavecchia.

Zum Glück entscheiden wir das anders und nehmen den AIDA-Shuttle. Doch der Reihe nach.

Verwirrung bei der Sicherheitskontrolle

In Israel muss jeder Passagier und jedes Crew-Mitglied einmal persönlich zum Face-Check erscheinen. Der geneigte Leser erinnert sich, dass wir dafür bereits vor 3 Tagen gebrieft wurden.

Geplant ist das so, dass sich Ausflüge bereits an Bord treffen und dann gemeinsam zum Sicherheitscheck gehen. Auch Gäste, die einen Ausflug mit einem anderen Anbieter geplant haben, gehen gemeinsam ins Terminal. Gäste, die die ersten Shuttle gebucht haben, machen das genauso. Und alle anderen konnten sich gestern einen Slot zum Sicherheits-Check buchen, egal ob sie an Land gehen oder an Bord bleiben wollen.

Das Ganze ging schon früh los, die Ausflüge nach Jerusalem sind ab 6:30 Uhr gestartet.
Wir hatten übrigens zunächst auch einen Ausflug gebucht, aber als es vor einigen Tagen wieder Anschläge in Israel gab, haben wir diesen storniert. Zumal Jerusalem heute noch überfüllter sein dürfte als sonst, schließlich waren hier bis gestern große Feierlichkeiten, zuletzt zum Staatsjubiläum. Andere Gäste bestätigen hinterher, dass sie nur durch Menschenmassen geschoben wurden, sofern sie überhaupt aussteigen konnten, weil viel zu viele Busse unterwegs waren.

Wir gehen auch früh essen, um 7:30 Uhr sind wir im Marktrestaurant. Danach haben wir eigentlich genug Zeit, um uns auf den Landgang vorzubereiten, denn wir haben den letzten Slot um 10:45 Uhr gebucht.

Zwischendurch wird durchgesagt, dass alles viel schneller geht als erwartet und deshalb auch spätere Slots schon eher kommen dürfen. Das machen dann aber so viele, dass lange Schlangen entstehen und das wieder zurückgenommen wird, Und dann doch gebeten wird, dass alle bis 10:30 Uhr im Terminal erscheinen.

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Das machen wir dann auch, es gibt schon eine längere Schlange vor dem Terminal. Da im Terminal genug Schalter besetzt sind, geht das Ganze aber schnell. Jeder muss vor einer Beamtin / einem Beamten erscheinen. Der Ausweis wird genau gecheckt und gefragt, was wir machen wollen. Der Reisepass wird dann nicht gestempelt, weil es leider arabische Länder gibt, die niemanden mit israelischem Stempel im Pass einreisen lassen. Stattdessen gibt es ein Einreise-Ticket, auf dem nochmal das Passbild vom Reisepass stilisiert aufgebracht ist. Tatsächlich werden Reisepass und Ticket am Hafenausgang und noch mal bei Rückkehr am Hafeneingang genau geprüft.

Die Sicherheitskontrolle danach ist albern: Wir müssen Taschen auf einen Tisch legen und dann durch einen Scanner gehen. Somit finden die, wenn wir etwas Unerlaubtes am Leib tragen. Die Taschen allerdings kontrolliert keiner. Da ist was schief gegangen, denn es gibt Taschen-Scanner.

Wir haben aber nichts Verbotenes dabei, sondern nur unsere Strand-Ausrüstung. Um nicht noch einmal an Bord zu müsse, haben wir das alles schon mitgenommen und steuern auf die Busse zu,

Chaos an den Bussen

Bei der Sicherheitskontrolle haben die AIDA-Mitarbeiter gut angeleitet. Hier fehlt nun einer, der hilft.

Trotzdem finden wir zu den Bussen. Gerade werden zwei Shuttle-Busse gleichzeitig beladen. Der AIDA-Shuttle mit der Aufschrift „Aschdod auf eigene Faust“ wird kurzfristig eingesetzt und führt bis abends halbstündig zum Einkaufszentrum Sea Mall und zurück.

Beide Busse sind schon voll und hier sammelt uns eine AIDA-Mitarbeiterin ein, die uns zu einem dritten Bus führt, auf dem aber nur „Shuttle“ steht. Und hier kommt es zu einer großen Verwirrung: Der Hafen von Aschdod darf nicht betreten werden und es soll Shuttle geben, die zum Hafenausgang fahren. Und deshalb steht vor diesem nun eine Schlange, die das wahrnehmen möchte. Die AIDA-Mitarbeiterin ist aber resolut und macht mehr als deutlich, dass auch dies ein kostenpflichtiger Shuttle zur Sea Mall ist. Die meisten Businsassen dürfen also wieder aussteigen, wer sitzen bleibt, kann die Fahrt direkt mit der Bordkarte bezahlen.
Besonders bei denen, die nun aussteigen müssen, führt das zu viel Unmut, zumal im Moment keiner beantworten kann, ob und wo es die Hafen-Shuttle gibt. Wir können bis zum Schluss nicht klären, ob es nun solche gibt.
Dafür dürfen wir nun einsteigen.

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Am Hafenausgang wird jeder im Bus nochmal kontrolliert und dann geht es zur Mall.
Zum Glück haben wir uns so entschieden. Denn zum einen erfahren wir nun, dass auch Taxen nicht in den Hafen einfahren dürften und die Gäste vor dem Hafen absetzt. Und dann ist ja fraglich, ob es einen Hafenshuttle gibt.
Tatsächlich nehme ich schon mal vorweg, dass unser Shuttle auf dem Rückweg einen Umweg macht, um hilflos vor der Hafeneinfahrt stehende Gäste einzusammeln.

Zum anderen sehen wir jetzt den Weg zum nächstgelegenem Strand. Der Weg wäre machbar, ist natürlich viel weiter als angenommen und gar nicht schön durch Grasflächen am Straßenrand entlang.

Am schönen Strand

Wir landen jedenfalls an so einer Mall. Von dort gehen wir ein bisschen bergab bis kurz vor eine Marina. Zu beiden Seiten davon erstreckt sich der Strand. Wir wählen intuitiv den südlichen Strand Yud-Alef und gehen an neuen Straßen, neu gebauten Hochhäusern und einer Promenade in 20 Minuten zu Sanddünen. Dahinter kommen wir durch ein Tor an den Strand, entdecken aber, dass dies ein komplett umzäuntes Gebiet ist und deshalb irgendein Club sein muss. Leider können wir die hebräische Beschriftung nicht lesen, deshalb gehen wir wieder raus, am Holzzaun entlang und kommen dann an den öffentlichen Strand, der sich kilometerlang am Meer entlang zieht.

Im ersten Abschnitt ist Baden verboten, dann kommt ein großer Rettungsturm, dort ist es erlaubt. Hier lassen wir uns direkt am Wasser nieder. Ein Stück weiter hinten wären noch überdachte schattenspendende Holzkonstruktionen gewesen, aber direkt am Wasser fühlen wir uns wohler.
Zunächst sind nur wenige Gäste am Strand, im Laufe des Tages werden es dann mehr.

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Schön ist es hier, und wir halten das ein paar Stunden aus. Der Sand ist weich und ganz sauber. Das Wasser ist ganz klar, so dass man auf den Grund schauen kann. Es geht hier allerdings nur sehr flach ins Wasser, schön für kleine Kinder, uns gelingt es aber nicht, so tief zu kommen, dass wir nicht mehr stehen könnten. Wahrscheinlich würden wir bis zu den Schiffen gehen müssen, die im Hintergrund ankern und auf Aufnahme in den Hafen warten.

Neben uns sind erst eine Gruppe jüdischer Mädchen (wieso sind die nicht in der Schule?), später baut eine arabische Familie einen Baldachin auf. Der Strand ist aber so groß, dass keiner die anderen stört.

Nach ein paar Stunden Liegen in der prallen Sonne bei 28°C und wolkenlosem Himmel gehen wir den gleichen Weg zurück. Kurz nach Ankunft vor der Sea Mall kommt unser Bus und es geht zurück zum Hafen. Diesmal durch ein anderes Tor, mit dem schon erwähnten Einsammeln einzelner vor dem Hafen versprengter Gäste.

Im Zickzack geht es durch den gigantischen Hafen. Irgendwo hat man mitten zwischen die Piers das Passagierterminal zwischengebaut und mit alten Containern umzäunt. Rund um unser Schiff wird den ganzen Tag Ladung gelöscht und Kipplaster befüllt. Staubt wieder, wie wir das schon von unserem letzten Hafen, aus Salalah, kennen.

Unsere Verantwortung im Restaurant

Erst überlegen wir, ob wir uns noch in der Eisbar einen kleinen Eisbecher gönnen und dann später Essen gehen, aber dann fällt uns ein, dass später bedeutet, dass die ganzen Gäste aus Jerusalem die Restaurants fluten werden.

Deshalb ändern wir den Plan, springen noch schnell zum Entsanden unter die Dusche und sind dann pünktlich um 17:30 Uhr im Marktrestaurant. Und haben recht: es ist total leer und wir haben ein sehr ruhiges Essen. Natürlich sehen wir dann auch unsere Verantwortung: Diese frisch bereiteten hauchdünnen Crêpes würden ja angesichts der wenigen Gäste verkommen, wenn wir nicht die Aufgabe übernehmen würden, diese zu verputzen.

Es ist schon erstaunlich, wie Baden und Sonnenbaden plus riesige Mahlzeit erschöpfen. Und da es wieder mal keine Show gibt (diesmal wird mit der Begründung, die Technik im Theatrium hat ein Problem, die Show „Steampunk Circus“ nur als Film auf der LED-Wand gezeigt – das können wir dann auch auf dem Kabinenfernseher sehen) lesen wir lieber und schauen uns um 21:15 Uhr das Auslaufen an. Vorbei an riesigen Kränen und hell beleuchteten Schiffen. Noch einmal beeindruckend, der riesige Hafen.

Die nächste Etappe sind 981 Kilometer bis Heraklion, morgen ist aber erst einmal Seetag.

Aschdod


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