Kanaren 10 + 5 mit der AIDAblu, Casablanca / Marokko 29.10.14
Der Industriehafen ist unspektakulär, nachdem wir endlich Platz gefunden haben. Wegen latenter Terroristen sehen wir Casablanca nur von fern, was auch unspektakulär ist. Genauso wie das Wetter oder die Balkonreinigung. Aber so richtig spektakulär ist das Steak abends.
Von Mallorca zu den Kanaren
AIDAblu 2014
Der Tag beginnt mit einem Problem. Das Problem ist nicht, dass die Borduhren in der Nacht um eine Stunde zurückgestellt wurden, das beschert uns eine weitere Stunde Schlaf. Das Problem ist auch nicht der Lachs, da wir wieder im East Restaurant essen, gibt es den reichlich (sehr reichlich…). Das Problem ist auch nicht das Wetter: Es war sonnig angekündigt, ist aber nur bewölkt-trüb bei 27°C. Das Problem ist auch nicht, dass wir unseren Balkon heute nicht benutzen können, wir fanden gestern Abend im iTV noch eine Nachricht vor, dass die Balkone heute gereinigt werden. Nein, das Problem ist Marokko. Wie der Kapitän in seiner Durchsage betont, muss man dort immer mit Überraschungen rechnen. Und die Überraschung heute ist, dass die Marokkaner uns nicht genug Platz freigehalten haben. Wir liegen mitten im Industriehafen. Zwei andere Kreuzfahrer haben schon einen netten Platz gefunden, für die kleine AIDAcara neben uns reicht das allemal. Aber wir liegen an der schmalen Seite eines Kais, ragen an beiden Seiten weit über und es müssen erst Schiffe verschoben werden, bis wir richtig hinpassen. So legen wir tatsächlich erst um 9 Uhr endgültig an statt wie geplant um 8 Uhr. Diese Stunde verlängern wir dann aber auch die Liegezeit heute Abend. Ja, Afrika…
Schön ist der Blick nicht, so mitten im Industriehafen. Überall Lastschiffe, große Schrott- oder Sandhaufen, undefinierbares Zeug. Dahinter sieht man Casablanca, von hier aus als überwiegend weiße Hochhausansammlung zu erkennen. In der Ferne brandet der Atlantik an den Damm.
Durch diesen Hafen, zwischen all den Kränen hindurch zieht sich eine Schlange von AIDA-Gästen, die sich zu Fuß auf den Weg gemacht haben, um die Stadt zu erkunden. Wir bleiben heute aber an Bord, in der täglichen Zeitung AIDAheute ist die längste Sicherheitswarnung abgedruckt, die wir je an Bord der AIDA-Schiffe gelesen haben. Allein die „latente Gefährdung durch Terror-Anschläge“ ermutigt uns sehr, den Tag auf dem Balkon zu verbringen. Ach nein, das geht ja nicht, die werden immer noch gereinigt, dann heute mal Pool.
Steak statt Stadt
Aber auch Pool fällt heute ins Wasser, weil die Mehrheit der Familie lieber einige heiße Runden „Skip-Bo“ spielt, obwohl sich am frühen Nachmittag die Sonne doch noch durchsetzt. Macht aber auch nichts, nach den Karten folgt dann wieder der warme Balkon, inzwischen frisch gereinigt – und siehe da, man kann durch das Außenglas sogar durchsehen!
Für heute Abend haben wir im Buffalo Steak House reserviert. Hier fühlen wir uns extrem wohl: 2 riesige Steaks, eins vom Bison, eins vom Hereford-Rind sind von hervorragender Qualität und auf den Punkt medium gegrillt. Das gegrillte Gemüse dazu wäre allein schon ein Gedicht gewesen. Der Rosé ist genau unser Geschmack. Die Bedienung ist ausgesucht freundlich, doch, es lohnt sich, auch einmal in die À-la-carte-Restaurants zu gehen.
Danach gönnen wir uns noch die AIDAblu-Ausgabe von „Wer wird Millionär“. Beide Kandidaten schaffen es nur bis maximal zur 8000-Punkte-Frage. Mehr hätten wir auch nicht geschafft. Nebenbei haben wir wohl ganz unspektakulär abgelegt, wir sehen jedenfalls aus dem Fenster Lampen vorbeiziehen, und da diese meist nicht fahrbar sind, werden wir das wohl sein. Das passt dann auch gut als Zusammenfassung unseres Tags und unseres Eindrucks von oben von Casablanca: Unspektakulär.
Die nächste Etappe sind 813 Kilometer bis Arrecife. Morgen ist aber erstmal Seetag.
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