Ostsee 2 mit der AIDAdiva, Warnemünde 23.07.18
Der zweite Teil unseres Sommerurlaubs führt uns zu unbekannten Gefilden. Für uns unbekannt. Dabei beginnt es schon fantastisch in einem Warnemünde, das ab jetzt zu unseren absoluten Lieblings-Start-Häfen zählt. Und mit einer im Unterbewusstsein erahnten, doch nicht erwarteten Überraschung.
Eindrucksvolle Städtetour durch die Ostsee
AIDAdiva 2018
Es ist ja nicht so, dass wir nichts geahnt hätten. Verdächtig war es schon, dass sie Urlaub ausgerechnet an der Ostsee in der Nähe von Warnemünde begonnen haben und dann an verschiedenen Hotels entlang der Ostsee weiter machen wollten. In der Hauptsaison, wenn alle Bundesländer Ferien haben. Hallo, wirken wir leicht debil, dass uns das so gar nicht suspekt vorkommen sollte? Und dann auch noch die Ankündigung, uns zum Abschied in Warnemünde zu winken.
Und doch sind wir verunsichert, wie wir wetten sollen: Sind sie mit an Bord oder nicht? Diese Unsicherheit währt nur bis zum Kaffee, dann stehen sie da mit ihren weißen Tüchern und winken herzergreifend.
Doch von vorne:
An Bord zu kommen ist wie nach Hause zu kommen. Und wenn es noch so lange dauert, bis endlich der ersehnte Urlaub beginnt, kommt man an, ist es, als hätte man das Schiff erst vor 3 Tagen verlassen. Ach ja, so ist das ja auch wirklich.
Wir müssen unseren Urlaub dieses Jahr splitten. Letztes Jahr war es möglich, 3 Wochen in eins zu machen, die wir sehr angenehm auf der AIDAstella verbracht haben. Dieses Jahr haben wir 11 Tage auf der AIDAstella verbracht, diese haben wir letzten Donnerstag verlassen. Freitag war ein – ausgesprochen harter – Arbeitstag und heute können wir den 2. Teil des Urlaubs antreten, hierzu haben wir uns eine Destination ausgesucht, die wir so gut wie noch gar nicht kennen, die östliche Ostsee. Im Westen, in Kopenhagen und in Göteborg waren wir schon mal, in Danzig war ich vor Jahrzehnten zu Kommunismus-Zeiten von der Schule aus schon mal, der ganze Rest ist Neuland, und wir sind sehr gespannt!
Von Warnemünde aus sind wir noch nie gestartet, aber hier schließt sich der Kreis: Den allerersten Kreuzfahrt-Film, den ich mal gemacht habe, war in Warnemünde, als ich am Ufer der Warnow stand und das Auslaufen der AIDAsol gefilmt habe. Das war so schön, weil das Schiff wirklich in den Sonnenuntergang fuhr, dass wir überlegt haben, ob nicht doch öfter eine Kreuzfahrt was für uns wäre. Und nun beginnt schon die 27. Kreuzfahrt für uns und ab heute wird zurückgefilmt, nämlich von Bord der AIDAdiva das Ufer, an dem ich vor 6 Jahren stand.
Um 9:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Die Fahrtzeit wird 3,5 Stunden betragen. Das ist deutlich länger, als wir vor 2 Wochen mit dem Flugzeug nach Mallorca gebraucht haben. Andererseits so viel angenehmer, denn zum Flug kommen noch Anfahrt, 3 Stunden Check-In und Wartezeit vorher und Koffer- und Bus-Wartezeit hinterher. Machte 8 Stunden bis zum Schiff.
Hier geht alles reibungslos: Bis auf einen kleinen Stau auf der A20, an der jemand einen Benzinkanister verloren hat, kommen wir am Montagmorgen bei freier Autobahn problemlos ans Ziel. Der günstigste Parkplatz, den wir hier vor Ort gefunden haben, ist kreuzfahrtparken24. Hier haben wir online reserviert. Direkt am Stadtrand ist dafür ein umzäunter und gepflasterter Parkplatz vorgesehen. Wir kriegen einen freien Stellplatz zugewiesen, mit ein bisschen zirkeln kommen wir auch in die Lücke hinein und können dann zu einem kleinen Zelt gehen, an dem die Shuttle-Busse halten. Autoschlüssel muss nicht abgegeben werden.
Ein paar Familien stehen hier schon, aber die Busse kommen schnell hintereinander, immer Kleinbusse mit 7 Plätzen und Raum für die Koffer. Eine Familie sitzt vor uns, macht aber keine Anstalten einzusteigen. Es stellt sich heraus, dass diese abreisen, aber ihren Rucksack im Bus vergessen haben. Den bringt der Busfahrer jetzt mit und wir können einsteigen. 5 Minuten Fahrt bis zum Terminal. Ein bisschen erstaunt uns, dass die AIDAdiva so gewachsen ist, aber es stellt sich heraus, dass das riesige Schiff, das wir sehen, die Norwegian Breakaway ist, das kleine Beiboot daneben, das ist die AIDAdiva…
Check-In ist in 10 Minuten erledigt und dann ist es wieder das gute Gefühl, an Bord zu gehen. Angesichts der Deko an den Fahrstühlen behauptet die beste Ehefrau von allen, dass wir das noch nie gesehen hätten, zum Glück kenne ich aber jemanden, der akribisch Reisebericht schreibt und das Gegenteil belegen kann.
Die Kabine der Kinder ist schon fertig. Deshalb lassen wir dort erst einmal die Taschen, um ins Weite Welt Restaurant zu gehen, denn inzwischen ist es 13 Uhr und wir haben richtig Hunger. Erfahrungsgemäß bekommt man den hier gestillt und das klappt auch. Danach ist Zeit für einen ersten Rundgang über Deck. Und der lohnt sich, denn bei strahlendem Sonnenschein zeigt sich Warnemünde von seiner besten Seite: Auf der einen Seite der Blick über Bahnhof, Alten Strom, zum Leuchtturm und dem Hotel daneben, in dem wir einige Mal zu Gast waren, weiter über die Altstadt bis zum alles dominierenden Hotel Neptun. Auf der anderen Seite der Blick vom Überseehafen bis zum Hotel Hohe Düne, das wir auch einmal ausprobiert haben, und bis zum Hafeneingang.
Ein ganz toller Blick zu beiden Seiten, viel Grün, viel Wasser, viele schöne alte Häuser. Wir müssen ganz ehrlich sagen: Warnemünde ist einer der allerschönsten Starthäfen, die wir erlebt haben. Natürlich lieben wir Hamburg und die herrliche Ausfahrt aus der Elbe, aber Warnemünde ist um so viel schöner als der Blick über den Hamburger Hafen.
In der Zwischenzeit ist eine SMS gekommen, dass auch unsere Kabine fertig ist. Wir denken aber erst einmal ganz geschickt, dass wenn Auslaufen um 18 Uhr ist, dann lohnt sich jetzt Kaffee, dann können wir spät Abendbrot essen. Das machen wir so, denken aber völlig falsch. Denn nach dem Kaffee verstehen wir, dass das Auslaufen verlegt worden ist auf 21 Uhr. Seenotrettungsübung bleibt aber wie angekündigt um 17 Uhr, so dass danach noch Zeit ist, die Stadt etwas zu erkunden. Das sollten wir auch mal wieder machen, aus mehreren Gründen klappt das aber diesmal nicht, vielleicht bei der Abreise, der Parkplatz ist bis 18 Uhr gebucht.
So sitzen wir jedenfalls nichts Gutes ahnend beim Kaffeetrinken, als sie mit winkenden weißen Tüchern hinter uns auftauchen: Heike und Jürgen, die angeblich eine Tour entlang der Ostsee machen und heimlich ihre ungefähr 33. Kreuzfahrt gebucht haben. Das ist vielleicht ein Hallo im Restaurant und wir freuen uns nun über eine unerwartet gemeinsame Reise!
So gibt es erst viel zu erzählen, dann den Koffer auszupacken und dann schnell zur Rettungsübung zu gehen. Diese zieht sich wieder endlos hin, weil eine Kabine nicht zu finden ist. In der Zeit outen sich wieder die Schlaumeier und die Nörgler. Die Schlaumeier fragen, warum ihre Kabine denn nicht aufgerufen wurde, obwohl der Leiter gerade eben erklärt hat, dass sie schon bei Ankunft der Gäste jeden Einzelnen auf der langen Liste abgestrichen haben und nur diejenigen aufgerufen werden, die ihnen entgangen sind. Und die Nörgler sind die ganze Zeit dabei zu jammern, dass das ganze ja wie auf dem Gefängnishof ist undsoweiterundsofort. Oh Mann, sind wir froh, als das endlich zu Ende ist und wir zum Essen können.
Das war ja eigentlich nicht unser Plan, eigentlich wollten wir ja zum Auslaufen und dann in Ruhe danach essen, aber Dank der Änderung müssen wir das umgekehrt machen. Merkwürdiger Weise schmeckt das Essen im Weite Welt Restaurant auch schon wieder. Und es bietet sich an, gleich im Anschluss auf den Außenbereich zu wechseln, um das Auslaufen zu genießen. Und genau so machen wir das. Zunächst beobachten wir Fähren und den Klettergarten drüben auf der Breakaway, bei dem die ganz mutigen heraus auf die Planke treten. Um 21 Uhr geht es dann los und ganz langsam bewegen wir uns vom Kai fort und dann aus dem Hafen heraus. Und wir haben noch einmal den schönen Blick über Warnemünde, bis wir schon längst auf dem Meer sind und es leicht kühler wird.
Dadurch verpassen wir fast den Begrüßungs-Sekt, ein letztes Glas teilen wir uns, schauen noch kurz den Sängern und Tänzern zu und fallen dann ins Bett.
Die erste Etappe geht nach Kopenhagen.
Liebe Familie Schulz,
Ich muss Ihnen jetzt einfach Danke sagen!
Ich habe Ihren Blog heute per Zufall entdeckt. Mein Freund und ich waren erst zwei Mal mit AIDA unterwegs aber sind seitdem begeistert. Sicher wären wir auch dieses Jahr gefahren, was aus bekannten Gründen leider nocht möglich war.
Durch Ihre Berichte fühlt man sich fast als wär man im Urlaub!
Sie retten mir so die Zeit bis es wieder losgeht. :-)
Hallo und guten Abend,
vielen Dank für die liebe Rückmeldung. Wir freuen uns sehr darüber, weil es uns ermutigt, so weiter zu machen.
Wir warten auch schon sehnsüchtig darauf, irgendwann wieder in See stechen zu können! Bis dahin träumen wir von dem Erlebten.
Ganz liebe Grüße aus der Südheide!