Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Mittelmeer 04.05.23

Noch ein letzter Seetag. Natürlich auf dem Balkon. Mit Gedanken zur Gästezusammensetzung. Dass hier viele „Asoziale“ seien, behaupten andere. Und Gedanken zur Schiffsgröße. Der Trend geht zu größeren Schiffen und das findet nicht jeder gut.

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Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023

Vor ein paar Tagen hatte ich geschrieben, dass 9:15 Uhr die allerbeste Zeit ist, um im Marktrestaurant zu frühstücken. Entweder lesen die Leute alle meine Bericht mit oder sie gewöhnen sich an die Zeitumstellung. Jedenfalls ist es jetzt brechend voll.
Trotzdem finden wir einen ruhigen Tisch und genug zu essen am Buffet.

Nur Asoziale an Bord?

Danach gehört uns wieder der Balkon. Heute bei sonnigen 18°C ist es wieder gut auf dem schattigen Balkon auszuhalten.
Das Meer ist wieder völlig glatt und weit und breit ist nichts anderes zu sehen als Wasser. Unendliche Weite.

Irgendwo ein paar Balkons weiter fängt eine alte Frau an zu schimpfen, dass immer die Kabinentüren derart geknallt werden, hier seien wirklich nur Asoziale an Bord. Ob man die Türen nun immer derart knallen muss, sei mal dahingestellt, aber schauen wir uns die Zusammensetzung der Reisenden an. Dabei kann ich den Anteil der ausgerufenen „Asozialen“ nun aber nicht einschätzen:

Traditionell sind Trans-Reisen sehr beliebt, deshalb ist der Anteil Vielreisender sehr hoch. Da keine Ferien sind, sind lediglich Kinder unter 6 Jahren an Bord, den Anteil solcher jungen Familien schätze ich deutlich unter 10%.
Den allergrößten Teil stellen Rentner, ich schätze 80%. Auch das ist nicht ungewöhnlich, denn diese machen sicher den größten Teil der Vielfahrer aus.

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Diesmal gibt es kein Vario

Obwohl das Schiff mit knapp 5.000 Gästen nicht voll ist, ist es überall sehr voll. In den Restaurants, besonders im Theatrium, wenn dort mal etwas Attraktives geboten wird.

Offensichtlich hat AIDA auch nicht die Not, das Schiff ganz voll zu bekommen. Wir warten üblicherweise, bis die deutlich günstigeren Vario-Preise angeboten werden. Das erste Premium-Angebot haben wir abgelehnt und unser Reisebüro gebeten, darauf zu achten, wann es zu voll wird. Das haben sie auch gemacht und uns dann irgendwann gewarnt, dass zwar nicht die Kabinen knapp werden, aber die Flüge und dass vermutlich kein Vario-Preis mehr kommen wird. So mussten wir dann Premium buchen und hätten das erste Angebot nehmen sollen, denn inzwischen ist der Flugpreis enorm gestiegen. Da haben wir uns verkalkuliert.

Es geht aber deutlich schlimmer. In den letzten Jahren fahren wir ja immer einmal im Jahr mit allen Kindern. Dieses Jahr im Sommer sind wir dann zu sechst, weil unsere Jüngste andere Pläne hat. Es ist das letzte Mal, dass wir dabei auf die Schulferien angewiesen sind, denn wir haben uns erschrocken, wie viel teurer inzwischen die Kreuzfahrten und das besonders in den Schulferien geworden sind. Dass so viele Menschen sich das leisten können und wollen, überrascht uns sehr. Wir nicht, deshalb zukünftig nur noch außerhalb der Ferien.
Das ist nun aber kein AIDA-spezifisches Problem. Nach dem Ärger über die Club-Änderung haben wir uns natürlich auch bei den anderen deutschen Anbietern umgesehen und waren noch erschrockener, was man da für Geld lassen kann.

Dabei fällt mir ein, dass ich ja über die Gäste schreiben wollte. Erstaunlicher Weise hören wir immer wieder – nicht nur, aber besonders – von älteren Gästen, dass es ihnen viel zu viele Menschen sind, das Schiff zu groß ist, man nichts wiederfindet. Es hat schon ältere Damen gegeben, die weinend nach Hause wollten, weil sie sich nicht zurechtfinden.

Die kleinen und die großen Schiffe

Und trotzdem geht der Trend zu den großen Schiffen. Und trotzdem werden diese voll. Für die Reedereien haben sie natürlich unschlagbare Vorteile: mehr Gäste auf dem Schiff, schon ist alles rentabler zu betreiben. Natürlich ist die Vielfalt des Angebots auch deutlich größer auf den großen Schiffen, das haben wir ja mit den Restaurants hier durchexerziert.

Und es gibt einen weiteren Vorteil, der sich nicht an der Größe, sondern dem Baujahr der neuen Schiffe bemisst: Die größere Nachhaltigkeit, der umweltgerechtere Urlaub. Darüber hatte ich ja bereits berichtet und das ist für uns der zweitwichtigste Grund, warum wir jetzt hier sind, obwohl wir auch die kleineren Schiffe mehr lieben.
Der wichtigste Grund ist natürlich die Route, auch wir mögen diese Transreisen und damit schließt sich der Kreis dieser Gedanken.

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Wenn wir sagen „kleinere Schiffe“, dann reden wir nicht von wirklich kleinen Schiffen. Bis auf die AIDAaura hat AIDA alle kleinen Schiffe verkauft. Und auch die AIDAaura wird gehen, im September macht sie die letzte Reise für AIDA. Damit ist dann sie Sphinx-Klasse (AIDAluna, AIDAbella, AIDAdiva) die kleineste Schiffsklasse bei AIDA.
Ein Vorteil hat es: Ab Oktober können wir wahrheitsgemäß sagen, dass wir mit jedem AIDA-Schiff gefahren sind.

Was uns erschüttert ist, wie schnell diese Reisen vergehen. In der ersten Woche denkt man noch, wir haben alle Zeit der Welt. Dann kommt das Bergfest in der Mitte des Urlaubs und dann rasen die Tage immer mehr. Nur noch heute der Seetag, morgen Barcelona und das war es schon. Unfassbar.

Ein letztes Mal die Lektorin

Das bedeutet, dass es weniger als 48 Stunden bis zum Abflug sind und das bedeutet, dass wir dringend den Check-In bei Tuifly machen müssen. Darauf hat uns AIDA für den Rückflug gebucht. Das klappt auch ganz gut, anders als sonst können wir uns aber keine Sitzplätze aussuchen, sondern diese sind vorgegeben. Beide am Gang gegenüber. Jeweils zwei Leute neben uns. Was soll das denn?

Zu Hause gibt es das nicht mehr, aber hier sind wir wieder pünktlich um 15 Uhr im Theatrium zum Caramel Macchiato. Begleitet von dem letzten Vortrag der Lektorin Dorine Ali-Khan. Natürlich über unser morgiges Ziel. Schon im letzten Vortrag war zu hören, dass sie immer hustiger wird. Das ist bezeichnend für diese Fahrt: Überall hören wir immer mehr husten und schniefen. Wir haben das ja auch erlebt. Und sind auch noch nicht durch.

Aber diese Lektorin hat ihr Geld verdient, so oft wie sie einen Vortrag gehalten hat. Ganz anders als die AIDA Stars, die kaum zu sehen waren. Aber das sagte ich ja gelegentlich.

Nur noch 2 Abendessen. Das kann doch nicht wahr sein!
Nachdem wir jetzt alle Restaurants durchhaben, schließen wir mit den Buffetrestaurants, Buffet ist am wenigsten Aufwand. Deshalb geht es heute noch einmal ins brechend volle Bella Donna Restaurant.

Im Theatrium läuft heute doch mal eine Show, die AIDA Stars singen und tanzen „Alles Liebe“.

Dann geht es aber hurtig ins Bett, morgen müssen wir früh raus. Und entdecken an der Kabinentür die Abreiseinfo: Übermorgen sind wir die ersten, die das Schiff verlassen müssen. Deutlich vor dem Aufstehen. Aber wer will das heute schon wissen?

Morgen sind wir dann in Barcelona.

Mittelmeer


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