New York, Florida & Karibik mit der AIDAluna, Atlantik 09.10.18
Der vorletzte Seetag ist angenehm ereignislos: Nach dem Seegang teilen wir uns den Balkon mit Salzbergen, genießen aber die warme Luft. Der Golfstrom trägt uns nach Norden, wir haben Zeit zum Spielen und Hausaufgaben. Der Whiskey zieht uns die Schuhe aus und das Casino bereichert uns minimal.
Fantastischer Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer und riesiger Sumpf
AIDAluna 2018
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Salz auf dem Balkon
Der Morgen beginnt wieder mit ordentlicher Schaukelei. Über Nacht muss es noch schlimmer gewesen sein, denn der Balkon und die Liegen darauf sind völlig durchnässt und bis an die Balkontür bilden sich Salzklümpchen. Allerdings rollt das Schiff nicht so wie vor ein paar Tagen, deshalb schüttelt es den Magen nicht so durch. Trotzdem schon erstaunlich: Wir sind ja auf Deck 8 ziemlich hoch oben und trotzdem Salzwasser überall.
Wir fahren jetzt entlang der amerikanischen Küste nach Norden. Dabei haben wir uns mitten im Golfstrom platziert, der uns ordentlich voranbringt. Grund für den ordentlichen Wind und Wellengang dürfte schon ein Ausläufer des Hurrikans westlich von Florida sein, der auf New Orleans zuläuft und morgen Abend auch Norfolk erreichen könnte. Deshalb dürfen wir uns für Morgen auf Wind und dann auf eine unruhige Nacht und ordentlich Wellen am folgenden Seetag vorbereiten.
Na, das kann ja lustig werden. Wer kommt eigentlich auf die Idee, in der Hurrikan-Saison Kreuzfahrten in Nordamerika zu machen?
Beim Frühstück sind wir früh, es ist aber auch alles wieder da. Hatte der Mangel an Vollkornbrötchen, Nutella, Lachs wohl doch etwas mit den fehlenden Containern und die Fülle jetzt mit dem Nachladen in Miami zu tun.
Der Morgen ist ansonsten ganz ruhig und wir erholen uns von den Ausflügen.
Zeit über eine Neuerung zu berichten: Die Poolhandtücher. Bei der letzten Fahrt waren sie einfach kostenlos abzuholen und zu tauschen. So wie auch auf der perla oder prima. Hier ist es nun wieder ganz anders: Auf jeder Kabine liegen bereits Poolhandtücher mit dem Hinweis, dass es uns so einfacher gemacht werden soll und die Leihgebühr von 20,- € pro Handtuch schon auf dem Konto belastet ist. Abgabe ist jederzeit möglich.
Fernsehen ist hier weniger möglich. Dazu macht man ja auch keinen Urlaub, aber manchmal ist es doch ganz schön. Dies sei aber über Satellit nicht möglich, so AIDA, deshalb streamen sie nur ARD und ZDF. So sitzen wir zumindest in der ersten Reihe und sehen mit dem Zweiten besser.
Aber die Übertragung aus dem Theatrium kann man im Fernsehen gut verfolgen, und da wir keine Lust haben extra loszulaufen, schauen wir uns hier den interessanten Vortrag der Lektorin über Virginia an.
Je länger wir auf dem Balkon sitzen, desto angenehmer wird es. An die Salzschicht überall gewöhnen wir uns schnell, so ein Salzpeeling ist ja auch nicht ungesund. Die Temperatur ist ausgesprochen angenehm bei 28°C. Zum Abend hin lässt der Seegang immer weiter nach. Dank der Vorleistung des Golfstroms kann der Kapitän die Geschwindigkeit auch deutlich drosseln. Spritzt bis mittags immer mal Gischt zu uns hoch, wird nachmittags alles ruhiger. Der Wind wird weniger und die Sonne zieht zu uns herum. Es wird auch spürbar weniger schwül. Ganz herrlich. Und das genießen wir viele Stunden.
Natürlich unterbrochen von Kaffee und Milchshakes. Und etwas spielen, aber nicht zu viel, da unser Jüngster eine Buchlese-Hausaufgabe aus der Schule mitbekommen hat und das merkwürdiger Weise noch nicht einmal begonnen hat.
Rock, Whiskey und Jetons
Abendessen gibt es dann im Weite Welt Restaurant. Danach sehen wir uns die Show „Rock the Concert“ an. Diese ist auch neu, soll zusätzlich den Clou haben, dass wie im Concert die Kamera mitläuft und auch Zuschauer einfängt. Musiker und Tänzer sind wieder mit Leidenschaft dabei. Mit der Kamera müssen sie sich aber noch einiges überlegen, denn irgendwie bringt das jetzt auch nicht so viel, wenn die zwischen den Tänzern hindurchschlängelt. Und die LED-Wand im Hintergrund ist zweigeteilt. Das sieht noch gut aus, wenn darauf Zuschauer eingefangen werden, bei Großaufnahme der Sänger und Tänzer sind die Gesichter dann aber auch zweigeteilt und das sieht nun doof aus.
Zum Abschluss setzen wir uns wie immer in die AIDA Bar für einen Cocktail und einige Spiele. Jedes Mal werden wir dabei von AIDA Aktiv Bingo verfolgt, wir können aber Pfirsichzahlen, Lochzahlen, Hundegebell und schlechte Witze so langsam nicht mehr hören. Zumindest sind wir schlauer geworden und sitzen nicht mehr mittendrin, sondern finden zumeist eine Ecke weitab von den Spielern. Trotzdem ist die Bar für uns ideal: Viele kleine Tische mit zumeist einem Sofa und drei Sesseln laden geradezu dazu ein, gemütlich zu spielen und Cocktails zu schlürfen. Das fehlt wirklich sehr auf den größeren Schiffen prima und perla.
Wobei ich in der Regel die alkoholfreien Cocktails bevorzuge, weiß man doch nie, ob ich nicht doch mal den Kapitän vertreten muss. Oder so. Das Gemeine ist nur, diese Cocktails sind meist entweder zu 99% Eis und zu 1% Getränk, wie bei dem Ipanema, den ich sonst mag. Oder riesig, dann aber auch reichhaltig mit literweise Sahne, wie der Virgin Colada. Und sowas geht nach dem Abendessen einfach nicht mehr rein. Deshalb mache ich hier etwas, was ich noch nie gemacht habe, nämlich passend zum Fahrgebiet einfach jeden Abend mal einen anderen Whiskey zu probieren. Am besten hat mir vor ein paar Tagen ein 10 Jahre alter Whiskey aus den Highlands geschmeckt. Die nächsten Tage schmeckten dann alle gleich, erst heute habe ich einen erwischt, der dermaßen nach gebranntem Eichenfass schmeckt, dass es einem die Schuhe auszieht. Das allerdings lässt bei mir nicht den Whiskey, sondern eher einen Verdacht reifen, nämlich, dass ich die ganzen Tage vorher, an denen ich keinen Unterschied feststellen konnte, immer denselben unter unterschiedlichen Namen bekommen habe. Und nicht etwa nur mein ungeübter Gaumen schuld ist, dass ich keine Unterschiede gefunden habe. Hm.
Derart angestachelt nutzen wir heute noch die Frei-Jetons für das Roulette aus, die zu unserer Clubstufe gehören. Diese dürfen nur auf Felder mit 50% Chance gesetzte werden. Dabei gelingt es uns, 5 von 8 mal zu gewinnen, so dass wir aus den 40,- € Frei-Jetons 25,- € richtige machen. Diese dürfen wir überall hinlegen, letztlich probieren wir es auf dem Zahlenfeld. Jeden Gewonnenen einmal, am Ende gewinnt zwar immer die Bank, aber wir haben Glück und gehen mit 45,- € vom Tisch. Ohne schlechtes Gewissen, denn niemals würden wir dafür eigenes Geld einsetzen. Aber wie war das: einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den – ähm – Allerwertesten.
Morgen sind wir dann in Norfolk.
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