Von der Dominikanischen Republik nach Teneriffa mit der AIDAperla, Atlantik 17.04.19
Mein geliebter Balkon kommt heute zu kurz, weil die beste Ehefrau von allen ein Machtwort spricht. Dadurch sonnen wir uns – gemeinsam mit dem Rest des Schiffs – auf dem Oberdeck. Das Internet scheitert weiterhin an fehlenden Masten oder künstlichen Inseln. Und auch das Spielen stößt auf ein Formtief.
Karibische Strände bis Europa
AIDAperla 2019
Heute Nacht wurden die Borduhren wieder eine Stunde vorgestellt, da sind wir wirklich müde, als wir zum Frühstück gehen.
Heute spricht die beste Ehefrau von allen ein Machtwort: wie bereits gestern berichtet ist es auf unserem Balkon herrlich, aber sonnenfrei. Ich möchte zwar meinen schönen Balkon nicht verlassen, dann könnten wir ja gleich eine Innenkabine nehmen, aber dagegen komme ich erfahrungsgemäß nicht an. Also ist heute Sonnenbaden im Sardinenstyle angesagt.
Aber erst später, denn ein Rundgang nach dem Frühstück zeigt, dass im Beach Club alle Liegen mit Handtüchern besetzt sind. Gleichzeitig kommt draußen ein heftiger Schauer herunter, wodurch die ganzen Handtücher der Liegen auf dem Lanai-Deck unter uns durchweicht werden. Blöde Reservierungs-Unsitte.
Ohne Fernsehen und Internet auf dem Atlantik
So ist doch erst wieder Lesen und Schreiben auf dem Balkon angesagt. Wenn der geneigte Leser nun aber denkt, ich hätte mich doch durchgesetzt, dann täuscht er sich.
Auch schaffe ich es nicht, meine Berichte hochzuladen. Ich kann mich erinnern, dass das auf der Atlantik-Überquerung vor 5 Jahren auch so war. Bei uns gehört ja ein bisschen Internet-Volumen zur Club-Stufe dazu, aber für alle, die sich Internet-Pakete gekauft haben, ist das ärgerlich, wenn sie das jetzt mit erfolglosen Einwahlversuchen verbrauchen.
Nun ist es schon so, dass Internet-Funkmasten mitten auf dem Atlantik dünn gesät sind und einen eigenen Funkmast auf einer künstlichen Insel hinter dem Schiff herzuziehen, darauf ist AIDA noch nicht gekommen. Wobei besonders die Insel eine Geschäftsidee ist, da könnte man sich gleich am Strand sonnen und ein bisschen schnorcheln. Ja, AIDA muss nur mich fragen, das Geschäft würde durch die Decke gehen.
Der Empfang auf dem Meer ist insgesamt schlecht. Schon in der Karibik gab es fast nur lokale Fernsehsender. Lediglich ZDF und DW wurde von AIDA in die Fernseher eingespeist. Natürlich braucht man im Urlaub kein Fernsehen, aber so aktuelle Nachrichten wie die Berichterstattung über den Brand von Notre Dame hätten wir gern genauer verfolgt.
Jetzt bald in der Mitte unserer Strecke auf dem einsamen Atlantik ist auch diese Verbindung ganz schlecht, das Programm friert mehr ein, als dass es läuft.
Und genauso ist das Internet. Leider muss der geneigte Leser viel Geduld haben, so wie ich hier bei der drehenden Sanduhr. Und wenn es endlich gelingt, sich einzuwählen, ist es nicht möglich, das abzuspeichern.
Hier muss ich aber den Ball wieder zu AIDA zurückgeben: Da das Ganze nur über Satellit läuft, muss eben auch genug Satellitenvolumen zur Verfügung gestellt werden, damit gekauftes Volumen auch genutzt werden kann.
Kaum ein Platz in der Sonne
Um 12 Uhr gehen wir dann an Deck. Die Sonne scheint herrlich mit nur wenigen Schäfchenwolken, aber es weht ein strenger Wind, der sogar nicht belegte Liegen anhebt. Der Wind ist recht frisch und das verführt dazu, die Sonne zu unterschätzen. Dabei sagt man ja, dass die Sonne auf dem freien Meer doppelt brennt.
Überall sind die Liegen dicht an dicht belegt, obwohl es viel mehr Platz gibt als in den ersten Lebensjahren dieser Schiffsklasse. Dazu wurde sogar die Minigolf-Anlage abgerissen, um Liegefläche zu schaffen. Sehr schade, denn Minigolf hoch über den Dächern zu spielen, hatte uns Spaß gemacht, z. B. in Rotterdam.
Trotzdem ist alles voll, allenfalls einzelne Liegen sind unbesetzt. Viele natürlich nur mit Handtüchern. Ganz vorne am Bug finden wir eine kleine Lücke und einen unberührten Liegenstapel. Hier hat sich wohl keiner getraut heranzugehen, weil es so aussieht, dass er fest verzurrt ist. Die Haltebänder liegen aber nur locker auf und so schnappen wir uns 3 Liegen (mehr kriegen wir nebeneinander nicht unter) und teilen uns diese zu Viert. Damit lösen wir eine Art Erdrutsch aus, denn nun trauen sich andere und in Sekundenschnelle ist der ganze Stapel über alle Lücken verteilt.
Ganz am Rand der Reling, die hier aus hohen Glasscheiben besteht und neben den vielen weißen Windbremsen an Deck liegen wir ganz gut geschützt. Und halten es drei Stunden in der Sonne aus, während die Kinder im nahen Beach Club baden gehen. Auch das ist herrlich und ich komme in meinem Krimi gut voran.
Rechtzeitig zum Kaffee trinken finden wir uns auf unserem Stammplatz im Theatrium ein, neben Kaffee und Kuchen (natürlich nur für die Kinder. Ach nein, heute gönnt sich die beste Ehefrau von allen auch mal ein winziges Stück) wird gespielt bis zum Abendbrot. Lediglich eine Maschine Wäsche passt noch dazwischen. Umso weniger muss dann zu Hause gewaschen werden, denn natürlich müssen wir am Tag nach Rückkehr gleich wieder arbeiten.
Wir essen heute im Weite Welt Restaurant, da ist das Thema heute Deutschland. Und da gibt es alles vom Spanferkel über Kartoffelsalat bis zur roten Grütze, was uns schmeckt. Aber die Kinder sind sich einig: Obwohl es lecker ist, ist die rote Grütze von Oma 1 und der Kartoffelsalat von Oma 2 besser. An dieser Stelle liebe Grüße nach Hause! Dass dies als Bestellliste zu verstehen ist, würden nur einzelne behaupten. Die Kinder zum Beispiel.
Danach geht das Spiel weiter, wird aber aus meiner Sicht nicht besser und auch die beste Ehefrau von allen hat heute ein Formtief. Nebenbei schauen wir noch etwas der Frühjahrs-Tombola für einen guten Zweck zu.
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