Kanaren 9 mit der AIDAsol, Santa Cruz de Tenerife 23.10.15
Unsere Kleine geht heute eigene Wege. Bleibt für die vereinsamten Eltern nur die Frage: Woher hat sie das? Dann sehen wir uns halt die Stadt vor dem Schiff an. Auch schön!
Zwei Runden um die Kanarischen Inseln
AIDAsol 2015
Heute heißt es besonders früh aufstehen, denn unsere Kleine möchte einen Ausflug mit den Teens machen. Deshalb klingelt der Wecker schon 6:40 Uhr, eine schier unmögliche Zeit im Urlaub. Aber auf diese Weise sind wir die ersten beim Frühstück. Das können wir noch in Ruhe genießen, dann bricht sie um 8:15 mit den Teens-Betreuern auf in den Siam Park, ein Wasserpark. Schwupp ist sie weg und wir sind uns selbst überlassen.
Solange unser Kleiner im Kids-Club ist, ist wieder Lesen auf dem Balkon angesagt. Und nebenbei muss ich mich glatt mit den Krankenkassen herumärgern. Sogar im Urlaub erreicht mich, dass die an Unterlagen herumnörgeln, die sie für die Erstellung eines Zertifikats brauchen. Reiner Bürokratismus und genauso unnötig, aber da sind die unerbittlich. Also muss ich das erstmal hochladen.
Nach dem Kids-Club gehen wir erst einmal an Land. Da wir gestern ja erst im Mietwagen herumkutschiert sind und unsere Kleine nicht da ist, haben wir uns überlegt, dass wir die Mietwagen sinnvoll über die Zeit verteilen. Deshalb haben wir erst in 1 Woche hier an dieser Stelle wieder einen Wagen und erobern heute die Umgebung zu Fuß.
So oft wir hier waren, haben wir das noch nicht einmal gemacht, sondern sind durch Santa Cruz immer nur hindurchgefahren. Und so ist für uns diesmal die Stadt ganz interessant. Zu der müssen wir erst einmal kommen, das ist aber gar kein Problem:
Wir gehen den Anleger einfach am Schiff entlang. Auf dem Boden ist eine blaue Linie gemalt, der wir bis in die Stadt folgen können. Der Weg führt entlang der Fähren von Armas und Fred. Olsen, am Cicar-Parkplatz (gleich für nächste Woche merken!) zu einem Terminal für die Fähren. Hier ist a. das Büro von Cicar (ebenfalls merken, da das in keinster Weise ausgeschildert ist, finden das nur Eingeweihte. Und der geneigte Leser, der uns bis hierhin gefolgt ist), b. Toiletten (deren Kabinen man zwar heute genauso wie vor 10 Wochen nicht schließen kann und deren Seifenspender geklaut, deren Becken aber sauber sind) und c. direkt am Haupteingang die Treppen auf das Dach des Terminals. Und von diesem Dach führen zwei kurze Brücken bereits zur Hauptstraße, die Stadt und Hafen voneinander trennt. Insgesamt sind wir in 10 Minuten (plus Fotopause) am Rand des Zentrums. Genauer gesagt am Rand des Plaza de España. Dies ist ein teils gepflasterter Platz mit vielen, teils alten Bäumen, wenigen Cafés und einem großen kreisrunden sehr flachen Wasserbecken mit klarem, gechlorten Wasser und einer Fontäne. Sowohl unter den Bäumen im Schatten, als auch am Becken kann man sehr nett sitzen. Hinter dem Wasser ist ein Denkmal für die Toten des Spanischen Bürgerkriegs (Monumento de los Caidos) und dahinter ein riesiges kastiges Gebäude, der Palacio Insular.
Wir gehen aber nicht in diese Richtung, sondern in die Stadt. Hier gehen wir durch ein Netz breiter, gut gepflasterter Fußgängerzonen mit vielen Geschäften und Restaurants. Besonders gut gefällt uns die Calle Alfonso Bethencourt, weil die derart mit hohen Bäumchen bepflanzt ist, dass diese einen Baldachin über der Straße bilden.
Und hier schlendern wir einfach in Ruhe hindurch bis wir keine Lust mehr haben, wieder zum Schiff zurückgehen, uns und unserem Kleinen für sein tapferes Mitschlendern eine Runde Milchshake und „Skip-Bo“ gönnen. Danach haben wir noch einmal während des Kids-Club ganz in Ruhe Zeit, auf dem Balkon mit Blick auf die Stadt die Spätnachmittags-Sonne zu genießen.
Hier ist es gut auszuhalten. In der Stadt bei schwülwarmen 23°C war es doch ganz schön schweißtreibend.
Der Blick auf die Stadt zeigt noch einmal ein ganz anderes Bild als gestern auf Lanzarote: Santa Cruz de Tenerife liegt zwischen dem Ozean und einer langgezogenen Bergkette, zum Teil bis hoch in die Berge hinein. Dabei dominieren im unteren Teil der Stadt im Durchschnitt 10stöckige Häuser, in die Berge hinein teils niedriger, manchmal ziehen sich Einfamilienhäuser dort hoch.
Die Berge im nördlichen Teil der Stadt sind größtenteils unbebaut, weil auch sehr steil. Im Gegensatz zu Lanzarote sind diese aber nicht kahl, sondern locker mit Grün bedeckt. Im Hintergrund des südlichen Teils der Stadt sieht man dicht bewaldete Berge.
Zu beiden Seiten unseres Liegeplatzes sieht man typischen Industriehafen: Auf der einen Seite große Öltanks und Ölplattformen, auf der anderen Seite auch Ölplattformen. Die stehen sonst zum Bohren vor Afrika, da aber der Ölpreis so niedrig ist, werden sie hier solange gelagert, bis sich das Bohren wieder lohnt.
Und so sitzen wir und schauen und machen uns Gedanken darüber und lesen und schreiben – und es ist unglaublich, wie schnell so ein Tag vergeht, wenn man Urlaub hat.
Zum Abendbrot ist unsere Kleine dann wieder zurück und voller Erlebnisse aus dem Siam Water Park. Das ist nicht nur der größte Wassererlebnispark Europas, dort sind auch riesig hohe und unglaublich steile Rutschen. Und am Ende eine Röhre durch ein Haifischbecken. Und unsere Kleine immer mittendrin (naja, nicht im Hai-Becken), wie wir das auch schon aus dem heimischen Heidepark kennen. Da bleibt nur eine Frage: woher hat sie das bloß? Wir beide haben uns das in dem Alter nicht getraut. Und in diesem auch nicht.
Den Abschluss bietet die Exklusiv-Show Fata Morgana, die es nur auf der AIDAsol gibt. Ich weiß gar nicht genau, zum wievielten Mal wir diese sehen, und doch entdecken wir immer wieder etwas Neues, so viele verschiedene bunte Kostüme und lebendige Szenen gibt es. Heute fällt mir besonders der orientalische Markt auf, bei dem man gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Überall wuselt es und doch findet am Ende alles zusammen.
Die nächste Etappe sind 196 Kilometer bis Santa Cruz de La Palma.
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