Transatlantik 1 mit AIDAbella, Atlantik 13.04.14
Am 4. Tag auf dem Atlantik erkläre ich einmal, wie wir das mit dem Essen halten, um nicht völlig in die Breite zu gehen. Beim Blick über das Pooldeck verstehe ich dann endlich einen aktuellen Filmtitel.
Von der Karibik nach Mallorca
AIDAbella 2014
Heute werde ich zum kleinen Revoluzzer. Aber ich habe keine Wahl. Ich weiß, dass es nicht erlaubt ist, Essen oder Getränke aus dem Restaurant zu tragen. Aber wenn man mich so an die Wand drängt…
Der aufmerksame Leser weiß es schon: Es geht um den Lachs. Diese unglaublichen salzigen Lachsschnitzel rühre ich nicht mehr an. Mit trotzig vorgerecktem Kinn wandere ich heute durch die anderen Restaurants, bis ich im Weite Welt Restaurant meinen Lachs finde und mit unserer Kleinen als Schutzschild nach unten ins Marktrestaurant schleppe. Es geht nicht mehr anders…
Man merkt, dass die Uhr immer weiter vorgestellt wird. Eigentlich hatten wir uns die beste Frühstückszeit rausgesucht, wenn am wenigsten los ist, aber der Höhepunkt des Andrangs verschiebt sich immer weiter nach hinten.
Gewichts-Leidensgenossen
Heute Morgen ist es eher etwas bewölkt. Als ich so meinen Blick über das Deck gleiten lasse und über meine mehr oder weniger mit ihrem Gewicht kämpfenden Mitmenschen, kommt mir der Film in den Sinn, den die Kinder im Flugzeug gesehen haben: „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“. Nun verstehe ich den Filmtitel endlich…
Im Laufe des Vormittags klart es auf und wie genießen wieder einmal ausgiebig die Sonne auf dem Balkon. Das Meer ist jetzt viel flacher als die Tage davor und es gibt nur 1 – 2 Meter hohe Wellchen. Aber es ist so schön, Tag und Nacht das Brechen der Wellen am Rumpf zu hören!
Vielleicht hat sich der geneigte Leser schon etwas gewundert über die seltsamen Essensgewohnheiten, die wir hier offenbaren. Ich will das mal erklären. Dieses fantastische Essen führt regelmäßig zu ungeahnter Gewichtszunahme. Wir können nach einigen Kreuzfahrten ein Lied davon singen. Trotz aller guten Vorsätze und ehrlichen Bemühens, haben wir es das letzte Mal vor fast 2 Jahren auf der AIDAmar geschafft, das Fitnessstudio zu betreten. Sagen wir, wir finden es einfach nicht wieder…
Also muss die Lösung, nicht allzu sehr in die Breite zu gehen, im Essen liegen. Bei der letzten Fahrt haben wir es ja so versucht, dass wir auf das Mittag verzichtet haben und uns nur um 15 Uhr ein bisschen Obst (und ein gaaaaannnnzzz kleines Stück Blechkuchen) gegönnt haben. Aber auch diese Maßnahme hat nicht gereicht. Also sind wir hier zu noch energischeren Maßnahmen übergegangen: Wir essen einfach etwas später ein sehr ausgiebiges Frühstück (natürlich nur völlig gesund mit viel Lachs – ich weiß nicht, ob ich das schon erwähnte… Ach ja, und einem kleinen Frühstücksei. Und noch eins. Und noch eins…). Dann essen wir gar nichts mehr, kein Mittag mehr, zum Kaffee wirklich nur einen Milchkaffee, sonst nichts (die eine Schoko-Espressobohne dazu zählt nicht) und gehen dann frühestmöglich um 18 Uhr zum Abendbrot. Dort nehmen wir einfach von jedem der vielen Varianten, die man sich dort antun kann, nur ein bisschen (was im Klartext bedeutet: locker 3-4 Sorten Fleisch, 1-2 Sorten Fisch, 3-4 Sorten Gemüse, 2-3 Sorten Kartoffeln, Nudeln oder Reis), und das, was uns am besten schmeckt, holen wir uns dann noch einmal in größerer Menge. Naja, nach so einem Tag hat man dann ja auch mal Hunger. Und wir können ehrlich behaupten, wie bei Mutti alles mal probiert zu haben. Um nicht unfair zu werden, gönnen wir der Käsetheke natürlich auch einen intensiveren Blick (die verschiedenen Briesorten auf Pumpernickel mit Weintraube sind ein Gedicht), und auch der Obststand mit diversen mehr oder weniger exotischen Früchten bekommt sein Recht. Über die verschiedenen Nachtische samt 6 Sorten Eis decke ich an dieser Stelle allerdings den Mantel des Schweigens.
Danach gibt es im Theatrium gelegentlich noch einen Cocktail.
Ob dieser Plan reicht? 2 Mahlzeiten sind ja nicht ganz Stand der Wissenschaft beim Gewicht halten, aber besondere Situationen fordern besondere Maßnahmen. Ich werde es berichten…
Nun doch Shop
Irgendwie vergehen diese Tage wieder mal wie im Flug (solange man nicht in München strandet – ich musste es noch einmal sagen…). War nicht grad Morgen? Wir gönnen uns wieder unseren Milchkaffee, diesmal kurz nach 15 Uhr, da wir vorher noch am Pool die kurze Show „California Dreamin‘“ mit den 6 Solisten verfolgt haben. So können wir zum Kaffee wieder der Kunstauktion lauschen. Diesmal werden tatsächlich einige Bilder versteigert.
Heute komme ich um den Shop nicht herum. Bei 10% auf die gesamte Gaastra-Kollektion bleibt mir keine Wahl, als hier zu nicken und da versuchsweise den Kopf zu schütteln. Auch die Parfums müssen alle probiert werden. Komischer Weise scheinen die hier nur eine einzige Marke zu haben – überall klebt der Markenname „Try me“ drauf…
Irgendwie ist unsere Klimaanlage kaputt. Egal, was wir einstellen, sie läuft auf Volllast mit einem lauten Rauschen und heute Nacht haben wir gefroren. Eine Meldung bei der Rezeption behebt das aber tatsächlich, danach geht sie wieder.
Beim Abendprogramm gibt es diesmal ein Reisequiz mit 4 Kandidaten, das technisch gut gemacht ist, gefolgt von dem „Seminar“ „Typisch Mann! Typisch Frau!“ mit den beiden Schauspielern. Höhepunkt ist heute Abend die Exklusivshow auf der AIDAbella „Bellagio“. In einem fulminanten Kostümspektakel dreht sich die Geschichte mit Sängern, Tänzern und Artisten um ein Paar, das auf dem Weg zu einem der berühmten venezianischen Maskenbälle voneinander getrennt wird und sich durch die Gassen Venedigs wiederfinden muss.
Als wir das letzte Mal auf der Bella waren, hatten wir ja die allerletzte Aufführung der bisherigen Exklusivshow „Avalon“ erlebt und waren schon gespannt auf diese Show. Sie ist auch wieder sehr aufwändig gemacht mit ausgefeilter Choreographie, für unseren ganz persönlichen Musikgeschmack kommt sie aber an „Kauri“ (AIDAmar) nicht heran.
In unserer Kabine erwartet uns eine Nachricht: Ein handgeschriebener Gruß von meinen Eltern, die grad auf der AIDAstella ebenfalls auf dem Weg nach Madeira sind und da zwei Tage vor uns sein werden. Das ist ihre erste AIDA-Fahrt und wir sind gespannt, wie es ihnen gefällt. Auf jeden Fall freuen wir uns sehr über den Gruß!
Heute Nacht werden die Uhren erneut eine Stunde umgestellt, nur noch 2 Stunden Unterschied zu Deutschland.
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